Lebensrichtige Botschaft: „Die Aufstiegsfalle“, vom 14/07/2019, # 61,

Nachdem der letzte Beitrag ĂŒber den Wahnsinn der aktuellen Gesellschaft einige GemĂŒter stark erhitzt hat, da es verstĂ€ndlicherweise nicht ganz einfach ist, der Wahrheit ĂŒber die LĂŒgen ins Auge zu sehen, ist es dringend an der Zeit, tiefer zu tauchen. Dieser Tauchgang soll jedoch nicht erneut in die Ă€ußeren Tiefen der fehlgeleiteten Gesellschaft fĂŒhren, sondern in die inneren Tiefen der menschlichen Verirrung.

Diese beginnt – ganz besonders im derzeitigen dunklen Zeitalter, auf das ich in einem anderen Artikel noch genauer eingehen werde – mit dem Eintauchen ins aktuelle Leben, was eher einer Erkundung des Sterbens als der des Lebens gleichkommt. Das liegt daran, dass mit dieser fĂŒr viele ganz besonderen Inkarnation die Erfahrung der Eigenschaften der materiellen Natur im Vordergrund steht und nicht das Leben an sich. Das Leben selber ist ein vom Wesen der Zeit geleiteter Entwicklungsprozess: die Entfaltung des Samens, der in jedem Lebewesen steckt.

Dieser Prozess vollzieht sich bei Pflanzen und Tieren auf natĂŒrliche Art und Weise, da die ihnen innewohnende Lebenskraft nichts anderes tut, als den inneren Plan umzusetzen und zu vollenden. Bei den Menschen, die ĂŒber erweiterte Sinne und Eigenschaften verfĂŒgen, sieht das etwas anders aus, denn sie haben die Möglichkeit der individuellen Wahl. Grundlage dafĂŒr sind die höheren feinstofflichen Sinne: Geist, Intelligenz und falsches Ego.

Diese Sinne ermöglichen der Seele die Weiter- und Höherentwicklung durch Erkenntnis. Was grundsĂ€tzlich eine wundervolle Chance ist, entpuppt sich jedoch gleichzeitig als grĂ¶ĂŸte HĂŒrde und Herausforderung, denn diese Sinne ermöglichen und verleiten zu einer irrefĂŒhrenden Identifikation mit dem Körper, der als Bestandteil der Materie den Energien der materiellen Natur unterliegt.

Mit dem Sprung in dieses materielle Leben in einer materiellen Welt vollzieht das Lebewesen einen grundsÀtzlichen Wandel. Die Seele, die das eigentliche Lebewesen ist, begibt sich aus der Grenzenlosigkeit der spirituellen Welten in die Begrenzung einer grobstofflichen Welt, die der erfahrbare Schatten der spirituellen Wirklichkeit und die Auswirkung der feinstofflichen Ursachen ist.

Diese Erfahrung beginnt mit der Wahrnehmung des eigenen Körpers durch die dem Körper eigenen Sinne der Wahrnehmung (Hörsinn, Tastsinn, Sehsinn, Geschmackssinn, Geruchssinn) und erweitert sich durch die Sinne des Handelns (HÀnde, Beine, Sprache, Entleerungsorgane, Zeugungsorgane). Hinzu kommen die drei bereits erwÀhnten feinstofflichen Sinne (Geist, Intelligenz, falsches Ego).

Mit diesen Sinnen interagiert die Seele fortan mit der Umwelt und mit sich selbst. Das Lebewesen, das eigentlich die Seele ist, erfĂ€hrt sich als Mensch, der bestenfalls noch glaubt, dass er eine Seele haben könnte, aber da sie fĂŒr ihn nicht greifbar ist, verkommt sie zu einer abstrakten Vorstellung, von der sich der Mensch mehr und mehr trennt, da er den Energien und Erscheinungsweisen der materiellen Natur unterliegt, was die Seele im wahrsten Sinne des Wortes bedingt.

Der Rest ist – wie man so schön sagt – Geschichte. Eine Geschichte, die ein gutes Beispiel dafĂŒr ist, was alles schiefgehen kann, wenn der Mensch sich selbst ĂŒberlassen bleibt. Es gab Zeitalter, da war das anders, da die Seelen noch nicht so tief in die Materie gefallen und daher auch nicht so sehr in ihr verhaftet waren. Vor allem aber gab es auch noch altes Wissen, und SpiritualitĂ€t wurde weder missbraucht, noch verdreht, sondern zum höchsten Wohle aller gelebt.

Heute zÀhlt nur noch das eigene Wohl, und so wird auch die SpiritualitÀt so weit zurechtgebogen und verdreht, bis sie dem eigenen Wohl den höchsten Nutzen verspricht. Das allerdings ist nur eine leere Versprechung, denn das, was unter SpiritualitÀt verstanden wird, ist ein Produkt des Verstandes, der den Bezug zur spirituellen Wirklichkeit verloren hat.

Die heutige spirituelle Wirklichkeit ist in den meisten FÀllen nur noch ein leerer und vor allem gottloser Abklatsch dessen, was als Wissenschaft von Gott bezeichnet werden kann. Wenn ich mit sogenannten oder selbsternannten Spirituellen spreche, stehen mir die Haare zu Berge und die inneren Alarmglocken hören mit dem LÀuten gar nicht mehr auf.

Da wird getrĂ€umt und fabuliert, gechannelt und dĂ€monisiert, bis sich die Balken biegen. Die erstaunliche Bandbreite reicht von Alles ist Energie ĂŒber die Huldigung verschiedenster aufgestiegener Meister, Engel, die fĂŒr jede Lebenslage den passenden Hinweis haben, den ĂŒberlebenswichtigen Einsatz aller möglichen Wundermittelchen und Methoden bis hin zu Es gibt keinen Gott und das Goldene Zeitalter steht vor der TĂŒr.

SpiritualitĂ€t wurde zu einem Marktplatz der Eitelkeiten. Und der Markt scheint sogar noch grĂ¶ĂŸer, als die ohnehin schon bis zum geht nicht mehr aufgeblasenen Egos der selbsternannten Menschen- und Weltenretter. Aber, um das an dieser Stelle ganz klar herauszustellen: Mir liegt es fern, die Menschen zu verurteilen. Ich verurteile weder die Anbieter, noch die Genießer falscher Versprechen. Ich verurteile nur die Falschheit der Versprechen an sich, denn diese sind eine gefĂ€hrliche Falle.

Die Menschen selber unterliegen einfach nur den Energien und Erscheinungsweisen der materiellen Natur. Dies zu erkennen und den eigenen Weg zu korrigieren, ist das, wofĂŒr die höheren Sinne, allen voran Geist und Intelligenz, geeignet sind. DafĂŒr allerdings muss die Identifikation mit dem falschen Ego und die Anhaftung an die Materie aufgegeben werden.

Damit das gelingt, mĂŒssen wir erkennen, wer wir wirklich sind – wenn nicht der Körper und das falsche Ego. Wir sind Seelen, die die verschiedensten materiellen Lebensformen durchwandern, Handlungen ausfĂŒhren, und aufgrund der Handlungen Wirkungen auslösen, die wir erfahren mĂŒssen.

Die Handlungen unterliegen den Erscheinungsweisen der Natur, die grundsÀtzlich in drei Arten bzw. Bereiche unterteilt werden können, was uns Menschen angeht: Unwissenheit, Leidenschaft und Tugend. Alles, was wir denken und tun, unterliegt einer der drei Erscheinungsweisen.

In der Unwissenheit leben wir die dĂ€monischen Eigenschaften und Triebe aus. Wir verleugnen das Licht und Gott als Quelle des Lichts und wollen andere kontrollieren und beherrschen, da wir uns nicht selber beherrschen können. Damit begeben wir uns auf den absteigenden Ast, erfahren die Abwesenheit des Lichts und steuern auf die sogenannte Hölle zu. Die Unwissenheit ist mit dem Bösen gleichzusetzen, denn sie fĂŒhrt ins Böse, selbst wenn es nur passiv akzeptiert wird.

In der Leidenschaft genießen wir die Materie und richten unser Leben darauf aus, die Sinne zu befriedigen. Wir naschen von den FrĂŒchten, die der materielle Baum des Lebens hervorbringt, arbeiten, um etwas zu erhalten, von dem wir uns Komfort, Spaß, Genuss und Sicherheit versprechen. Dabei schaden wir uns und anderen nicht absichtlich, aber wir entwickeln uns auch nicht weiter, da wir immer wieder aufs Neue eigensinnig handeln und uns dabei an die Materie und den Kreislauf von Geburt, Alter, Krankheit und Tod anhaften.

In der Tugend wenden wir uns dem Guten zu, denken und handeln entsprechend und entwickeln uns dadurch tatsĂ€chlich nicht nur weiter, sondern höher. Wir bereinigen unsere Altlasten, korrigieren bewusst unseren Weg und erhöhen unsere Schwingung, indem wir uns dem Licht zuwenden und mehr und mehr Liebe Leben. Wenn die Unwissenheit einem Abstieg gleichkommt und die Leidenschaft den Ball sozusagen am Rollen hĂ€lt, dann fĂŒhrt die Tugend zum Aufstieg – auch wenn dies selber noch nicht der Aufstieg ist.

Und damit sind wir beim eigentlichen Thema, auf das sich so viele Menschen stĂŒrzen und an dem sie sich festklammern wie am rettenden Strohhalm. Der Aufstieg, das Wunder der Unlogik. WĂ€hrend fĂŒr die Einen Jesus als Retter aller Menschen wieder auf der BildflĂ€che erscheinen soll, fĂŒr die NĂ€chsten die Außerirdischen bereits darauf warten, uns endlich erlösen zu dĂŒrfen und andere wiederum glauben, dass es einen wie auch immer ablaufenden Systemwechsel gibt – eines ist allen Eventbegeisterten gemein: Irgendetwas oder irgendjemand soll kommen, um alles gutzumachen.

Es mag sein, und es wird sogar so sein, dass einige dieser Erwartungen zumindest zum Teil erfĂŒllt werden, doch eine Ă€ußere Rettung, die jedem von uns die Arbeit abnimmt kann und wird es nicht geben. Der Aufstieg ist ein individueller Weg und kein globales Ereignis. All denjenigen, die davon trĂ€umen, dass so ein Event sie schlagartig in eine neue Dimension und in ein goldenes Zeitalter hieven wird, muss ich leider sagen, dass dies eine Wahnvorstellung ist.

Wenn das eigene Bewusstsein noch nicht einmal in der Lage ist, die Verdrehungen und LĂŒgen zu erkennen, die dazu fĂŒhren, dass die Menschen sich freiwillig versklaven lassen und das auch noch fĂŒr demokratische Freiheit halten, wenn sie immer noch glauben, ihr Körper zu sein und Gott wĂ€re der DĂ€mon, dem die Kirchen huldigen, wie soll dieser Sprung von der Dunkelheit ins Licht vonstatten gehen?

Wenn noch nicht einmal die dritte Dimension erkannt und verstanden wird, geschweige denn die vierte, wie soll auf einmal alles in die fĂŒnfte gehievt werden, und was wĂŒrde dann geschehen? Die Menschen wĂŒrden vollkommen ĂŒberfordert sein und durchdrehen. Nichts und niemand kann dir dein Bewusstsein auf einen Schlag so bereinigen, dass du plötzlich all die alten SĂŒnden los bist, all die alten Fehler nicht mehr machst und deine GlaubenssĂ€tze alle miteinander verwandelt sind.

Die Krankheit der Anhaftung an die Illusion wird nicht von einem Zauberdoktor geheilt, und so lange du krank bist und weder die Ursache der Krankheit kennst, noch die Symptome behandeln kannst, bist du auch nicht gesund. Gesundheit ist aber die Voraussetzung, um in einer gesunden Welt zu leben. Was nĂŒtzt eine heile Welt, die von Kranken besiedelt wird?

Wir dĂŒrfen und mĂŒssen also als erstes die Krankheit erkennen, damit wir gesund werden, und nur, wenn wir wieder gesund sind, können wir die Krankenstation verlassen. Wenn du eine ansteckende Krankheit hast und mit dieser auf ein Konzert gehst, wirst du viele Menschen anstecken, die – wenn sie ebenso sorglos und selbstsĂŒchtig agieren – wiederum ihrerseits viele Menschen anstecken werden. Da nĂŒtzt es nichts, wenn die Lightshow fantastisch, die BĂŒhne beeindruckend und die Band grandios ist. Nicht das Umfeld ist das Problem, sondern die Krankheit, die sich in das Umfeld ausbreitet.

Daher gilt: Wenn du aufsteigen willst, dann steig auf. Das geschieht nicht, indem du darauf wartest, dass dich ein Ă€ußeres Ereignis vor dir selber rettet. Nur du kannst dich wieder zurĂŒckverwandeln in das, was du wirklich bist und nur du kannst deine wahre Bestimmung erkennen und ausfĂŒhren. Als Lebewesen bist du ein Teil Gottes, und solange du diese Teilhaberschaft verleugnest oder dich gar selber zum Gott erklĂ€rst, unterliegst du der Illusion, die dich von dir und deiner Bestimmung trennt.

Wenn du aufsteigen willst, dann steige von der Unwissenheit in die Leidenschaft, von der Leidenschaft in die Tugend und von der Tugend in die Hingabe an Gott, der dein Vater, deine Mutter, dein Lehrer, dein Geliebter oder deine Geliebte ist, auf. Nur diese Hingabe befreit dich von der Krankheit, die auf wissenschaftliche Art und Weise geheilt werden kann. Damit meine ich jedoch nicht die materielle Wissenschaft, sondern die spirituelle: die Wissenschaft von Gott. Sie ist es, die wahres Wissen schafft. Mit diesem alten Wissen, das neu entdeckt werden darf, kannst du dich von allen Krankheiten befreien, und das – und nur das – ist die Voraussetzung fĂŒr deinen Aufstieg. Alles andere ist eine Falle der Illusion.

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