Merlin ditiert Isabelle: „Bist du mutig?“

Bist du mutig?

Isabelle: Ei, ei, ei, da dachte ich, ich sitze sicher und komfortabel auf meinem Thrönchen 
 und dann das.

Merlin (lacht): Quelle horreur!

Isabelle: Du lachst! Ich fand das erst mal nicht so witzig, kann ich dir sagen! (Zur ErklĂ€rung: Ich habe gestern mehr oder weniger meinen Job verloren. Ich hatte ĂŒber die letzten beiden Jahre ein chaotisches Verlagslektorat neu aufgebaut, neu strukturiert, das Programm neu ausgerichtet etc., und jetzt ist der Chef der Meinung, es laufe doch wunderbar, war ja wohl kein Hexenwerk und er könne das ab sofort allein. Als Bonus spart er sich mein Gehalt.)

Ich hatte dich so verstanden, dass ich auf meinem Thron im hauseigenen Magic Kingdom Platz genommen hab, endlich, und jetzt is alles gudd. Aber ehrlich: „Gut“ definiere ich ein bisschen anders.

Merlin (schmunzelt): Was glaubst du denn, was dein Job hier ist?

Isabelle: Na ja, nur gemĂŒtlich und gut gepolstert zu sitzen isses wohl nich.

Merlin: Du bist kein Sesselhocker. 😉 Du und deine Gruppe, ihr seid diejenigen, die immer wieder aufstehen und vorausgehen. Und das bei jeder neuen Energieverschiebung. Eine neue Welle der VerĂ€nderung? Ihr surft als Erste darauf, um zu zeigen, dass und wie es geht.

Isabelle: Aha, alles klar, die Jobbeschreibung ist also eher: Surflehrer. 😉

Merlin (schmunzelt): Man könnte es so nennen. Ich denke eher an das Bild des Magiers, der ruhig und sicher im Sturm steht 
 und lĂ€chelt. Weil er weiß, dass er ihn lenken kann.

Und genau darum geht es jetzt. Erinnert euch. Jetzt ist die Zeit, euer Wissen anzuwenden, euer Können zu zeigen, vor allem euren Mut, der eine Kernkompetenz von jedem Einzelnen von euch ist. Mut ist aber keine FÀhigkeit, die du jeden Tag zur Schau trÀgst, Mut schlummert ruhig in dir, bis er getriggert, auf den Plan gerufen wird. Dann zeigt sich, ob du wirklich mutig bist oder nicht.

Und was ist Mut? Nichts anderes als eine starke und sichere Verbindung zu dir selbst. Du bist verankert in dir, verbunden mit deinem Kern. Du stehst sicher und bist dadurch mutig.

Isabelle: Ich möchte anmerken, dass ich nach tiefem Durchatmen (oder auch ein paar mehr Malen 
) tatsĂ€chlich ruhig geblieben bin und heute schon das Gute daran sehe. Ich fĂŒhle mich befreit. Der Job war zwar Sicherheit, aber auch eine ziemliche Energieschreddermaschine. Auf vielen Ebenen.

Merlin: Was war aber wirklich der Auslöser, an dem du gesagt hast: Okay, jetzt ist Schluss. Ich will gar nicht mehr.

Isabelle: Als mir klar wurde, wie sehr ich mich die ganze Zeit kleingemacht habe fĂŒr den Job, wie sehr ich mich untergeordnet habe unter einen „Chef“, der die Bezeichnung wirklich nicht verdient. Auch die Arbeit war eigentlich Perlen vor die SĂ€ue, wenn ich das mal so deutlich sagen darf.

Merlin: Viele von euch stehen im Moment vor zwei grundlegenden Fragen, die da lauten: Was will ich? Was will ich nicht (mehr)? Und hier geht es darum, keine Kompromisse mehr einzugehen, sondern Klarheit dir selbst gegenĂŒber walten zu lassen. Entscheidungen zu treffen, die nicht von Angst gefĂ€rbt sind.

Isabelle: Da sind wir wieder beim Mut 


Merlin: Genau. Du WEISST, dass dir nichts passieren wird.

Isabelle: Na 
 ehrlich gesagt 
 es ist eher ein Ahnen, kein Wissen, weißte. 😉 Ich dachte wirklich, da kommen jetzt nur noch gute Dinge auf mich zu, ich hock ja schließlich auf meinem Thron. Um das Ganze rund zu machen, hab ich mir sogar noch ne Krone aufgesetzt, schön licht, blinkend, alles dran, was so ein Ding braucht.

Merlin (lacht): Just for good measure?

Isabelle: Jo. 🙂 Hat sich gut angefĂŒhlt. Richtig. Und dann kommt trotzdem so ein Mist meines Weges. Wie passt das denn zusammen? Und ja, ich sehe, dass mich das befreit. Es befreit aber leider auch erst mal mein Konto, was ich nicht so prickelnd finde.

Merlin: Wie oft noch? Es ist DEINE Welt, in der DU entscheidest. Niemand sonst. Also? Was willst du darin sehen?

Isabelle: Das ist auch so ein Punkt: Bevor ich so unsanft aufgerĂŒttelt wurde aus meinem DĂ€mmerschlĂ€fchen auf dem Thron, hab ich mich schon gefragt, wann sich mein Magic Kingdom denn endlich mal mit Interessantem fĂŒllen wĂŒrde 
 Aber ich muss das selbst machen, oder?

Merlin: Sicher. Wer sonst?!

Isabelle: Ja, eigentlich logisch 
 Ich muss (oder darf, wie man das heute ja nennen soll 
 ;)) dat Janze bevölkern, es nach meinem Geschmack einrichten 
 indem ich mir vorstelle, was ich darin sehen will. Das gute alte TagtrĂ€umen ist eine Möglichkeit, das zu tun, ne?

Merlin: Absolut. Also: Was willst du sehen?

Isabelle: Erst mal finanzielle FĂŒlle. Ganz banal.

Merlin: Gut, dann bau das in deine Welt. Sieh es, fĂŒhl es, leb es. Du weißt doch, wie es geht. Einfachste Magiertechniken. Der Grundkurs!

Isabelle: Ich bin doch schon dabei, entspann dich! 😉 Ich komm mir allerdings schon ein bisschen bekloppt vor, weil ich (ehrlich gefĂŒhlt!) breit lĂ€chle ĂŒber die Entwicklung.

Merlin: Aber das ist genau der richtige Weg. Nicht in die Angst gehen, nicht in alten Mustern reagieren, sich nicht darin verfangen. Stattdessen: Dreh es einfach um. Es ist keine schlechte, sondern eine GUTE Entwicklung, die dich zu mehr Klarheit und AuthentizitĂ€t und SouverĂ€nitĂ€t fĂŒhrt. Du hast allen Grund zur Freude!

Isabelle: Aber weil ich ja schon ein klitzekleines bisschen „zeichenglĂ€ubig“ bin – sag nichts, ich weiß! –, hab ich heute darum gebeten, ein vierblĂ€ttriges Kleeblatt zu finden, wenn mir demnĂ€chst was Lukratives angeboten wird (was ich mir so in meine Welt gesetzt habe!). Und 
 Tusch! Ich hab nicht eins gefunden, sondern 28. In Worten: achtundzwanzig. :))

Merlin: Schön :), wenn es dich beruhigt. Du weißt aber, dass das aus dir kam 
?

Isabelle: Ja, sicher, zeigt aber doch auch, dass ich mir innen drin sicher bin.

Merlin: Gut.

Isabelle: Aber mal ganz generell: Wir schreiben, indem wir uns ruhig und souverĂ€n verhalten, indem wir uns auf uns verlassen, auf uns vertrauen 
 damit schreiben wir auch neue „Programme“ fĂŒr alle anderen, oder?

Merlin: Ja. Ihr geht neue Wege und weitet sie so aus, damit viele sie leicht benutzen können. SouverÀnitÀt ist tatsÀchlich das Stichwort, das gebt ihr ins Feld, und es ist eine sehr wichtige Eigenschaft.

Wichtig ist auch immer wieder die Konzentration auf die Freude. Das andere, wie Depression, Angst, Sorge, Ärger 
, bist du ohnehin nicht. Besinne dich auf dich, das, was du WIRKLICH bist: Licht, Freude, Liebe, Leichtigkeit.

Ignoriere das lĂ€stige Außen einfach, egal, was sich dort zeigt, und wende dich der Schönheit innen zu – und dann sieh, wie sie auch außen strahlt und ausstrahlt.

Isabelle: Eine schöne Entwicklung, die ich gerade an mir beobachte, ist auch, dass ich mir selbst gegenĂŒber weicher werde. Vergebender, wenn das Sinn macht. Ich stresse mich nicht mehr so, nehme mich das erste Mal so an, wie ich eben bin – und das ist gut so. Punkt.

Merlin: Du fĂ€llst in die Liebe zu dir selbst zurĂŒck. Echte Selbstliebe. Die immer auch mit Entspannung einhergeht. 🙂 Da kommt Freude auf, oder? 😉

Ihr seid unendlich geliebt. Ich hoffe, das wisst ihr mittlerweile tief in euch und könnt es fĂŒhlen. Jetzt ist die Zeit, euch selbst genauso innig zu lieben. Und dazu gehört, euch wertzuschĂ€tzen. Spiegelt euch noch jemand, dass ihr euch klein fĂŒhlt? Erkennt jede Respektlosigkeit als das, was sie ist, und lasst selbst die kleinste GeringschĂ€tzung nicht mehr durchgehen. Das seid ihr euch schuldig. Alles andere entspricht euch nicht mehr.

Geh nach Hause. Kehr dem Alten den RĂŒcken zu. Tu es fĂŒr alle. Zeig als eine der Ersten, dass ihr fĂŒr weniger als das Beste nicht mehr zur VerfĂŒgung steht. Das Spiel der Masken und des Duckens ist offiziell vorbei.

Isabelle: Genau das war das vorherrschende GefĂŒhl bei der Sache: Das ist mir zu blöd. Das will ich nicht mehr. Ich verdiene Besseres.

Merlin: Das Beste! 🙂

Nach der Ruhe kommt ihr jetzt in die Stille. Absolute Ruhe. Absolute Klarheit. Es ist nicht mehr nur gut. Es ist perfekt. Du darfst dich daran gewöhnen, dass ab jetzt alles ideal lÀuft. Die Stille ist ein Ort der Kraft.

Halte deinen Kurs, weiche nicht davon ab! Steh zuversichtlich und siegessicher am Bug deines Schiffes, es wird dich sicher nach Hause bringen. Und wenn es auf dem Weg dahin ein bisschen stĂŒrmt 
 halte die Nase in den Wind. Es wird ein warmer sein. Versprochen. 🙂

Lasst euch nicht entmutigen. Nein! Die Anfangsfrage lautete: Bist du mutig? Aber eigentlich mĂŒsste es heißen: Bist du DU?

SEID DIE LÖWEN, DIE WIR FÜR GENAU DIESE MISSION IN DIESE ZEIT GESCHICKT HABEN. SEID MUTIG. SEID IHR.

Wir lieben euch. Merlin.