
Alle Tiere sind gleich,
aber manche Tiere
sind gleicher als andere.
George Orwell
Liebe Leserin, lieber Leser
Ich bin erleichtert, dass uns Annalena nicht verlorengeht. Die Wahl der ehemaligen deutschen Außenministerin Baerbock zur Präsidentin der UN-Vollversammlung war nämlich kontrovers. So stand, was nicht üblich ist, eine zweite Kandidatin auf dem Stimmzettel: die ursprünglich für das Amt vorgesehene deutsche «Top-Diplomatin» Helga Schmid. Russland ist über die Wahl des Elefanten im Glashaus nicht erfreut. Schmid hatte das Land hingegen akzeptiert.
Wir dürfen uns also darauf freuen, von der gewandten Oratorin weitere Wortsalate serviert zu bekommen, selbst wenn sie sich um 360 Grad wendet – diesmal noch feiner gehackt, auf «Englisch». Und Baerbocks diplomatische Fähigkeit, durch «feministische Außenpolitik» Russland eigenhändig den Krieg zu erklären, kann ihr in ihrem neuen Amt zugutekommen. Sie wolle dort den Fokus neben «Klimagerechtigkeit» nämlich auch auf Geschlechtergerechtigkeit legen. Eine historische Politisierung des Amts wäre das laut Apollo News. In der Tat habe Baerbock bereits angekündigt, «die eigentlich vor allem zeremonielle Rolle des Präsidenten ausbauen zu wollen».
Was wir hier beobachten, ist, dass die vermeintliche Inkompetenz belohnt wird, wie auch bei manchen anderen Politikern. Diese geht nämlich einher mit kompetenter Unterwürfigkeit gegenüber höheren Mächten und ihrer Agenda. Wie sonst könnte zum Beispiel eine solch moribunde Gestalt wie Joe Biden zum US-Präsidenten werden und vier Jahre lang stammelnd über die Weltbühne stolpern? Je hohler das Gefäß, desto mehr lässt sich hineinfüllen. Im gegenwärtigen Zeitalter des postmodernen Konstruktivismus müssen solche Marionetten nicht einmal mehr gut sprechen können.
Derweil geht das Töten weiter in den Kriegen, für deren Beendigung Baerbock, Biden & Co. nichts getan haben. Den ukrainischen Drohnenangriff auf die strategische Bomberflotte Russlands am Sonntag erachtet der General a.D. Harald Kujat als «riskantes Spiel», das den Krieg eskalieren könnte. Allerdings ist er nicht der Ansicht, dass damit ein Atomkrieg wieder ein Stück näher gerückt ist, wie er im Interview mit den NachDenkSeiten erklärt, über das wir berichten. Entscheidend sei diesbezüglich, «dass die beiden nuklearen Supermächte ihre Verbindung aufrechterhalten».
Was das Gemetzel im Gazastreifen betrifft, erörtert die Venezolanerin Maylyn López, Journalistin und Spezialistin für strategische und institutionelle Kommunikation, wie die westlichen Systemmedien das Grauen normalisieren. Das geschehe zum Beispiel durch die Wortwahl. So würden Begriffe wie «Massaker», «Besatzung» und «ethnische Säuberung» selten verwendet. Auch werde eine Distanz zu den Opfern aufgebaut, die die Empathie ihnen gegenüber erschwert. López stellt fest:
«Hinter der Gleichgültigkeit eines Teils der internationalen Gemeinschaft gegenüber der palästinensischen Tragödie stehen mächtige psychologische Mechanismen.»
Weiterlesen im Originalbeitrag: https://transition-news.org/rhetorik-und-doppelmoral