Viele werden jetzt den gewaltigen Druck des intensivierten Wandels und Aufstiegs spüren. Judith Kusel

Denn alles, was tief in uns unterdrückt war, steigt nun an die Oberfläche.
All jene Anteile des Selbst, die wir verdrängt haben, alles, was wir nie aussprechen konnten, alle Masken verschwinden – bis die Seele nackt und bloß vor ihrem eigenen Kern steht.
Keine Verstecke mehr.

Hier tritt bedingungslose Liebe und Mitgefühl hervor.
Für sich selbst und für andere.
Hier kehren Urteile wie ein Bumerang zurück.
Hier triumphiert das Mensch-Sein, wenn wir unser Herz offenhalten, egal was geschieht.
Denn wir alle haben die Rollen von „Bösewicht“ und „Heiligem“ gespielt – in diesem und in anderen Leben, und all die anderen Rollen dazu.

Ich erinnere mich daran, als ich mit Soldaten arbeitete – echten Soldaten – als Archivarin in einem Museum auf einem Anglo-Buren-Schlachtfeld, an dem beide meiner Urgroßväter auf der Buren-Seite beteiligt waren.

Dort sah ich britische Soldaten, frisch aus dem Irakkrieg entsandt, an den Gräbern ihrer Kameraden stehen, die 1899 auf diesem Museumsgelände gestorben waren – Offiziere wie einfache Soldaten.
Ich fragte sie: „Warum weint ihr?“
Die Antwort: „Weil sie wissen, was wir durchgemacht haben!“

Ich musste damals die Seelen und Geister jener freilassen, die 1899 gestorben waren, in den Monaten meiner Arbeit dort, weil diese Seelen um Befreiung baten.
Ich erzählte diese Geschichte schon an anderer Stelle, doch ich werde nie vergessen, wie nach Monaten, in denen sie einzeln in mein Büro kamen, ich sie nach Namen und Rang fragte, um in den Armeelisten nachzusehen, ob ich mir das nicht einbildete.

Und dann, an jenem Frühlingsmorgen, als ich mein Auto parkte, die Sonne durch die Wolken brach und die Frühlingsblumen nach dem ersten Regen erblühten – da waren sie alle.
Etwa sechzig von ihnen, die mich salutierten, bevor ihre Seelen endgültig freigelassen und befreit wurden.

In Momenten wie diesen gibt es nur Liebe und Mitgefühl.
Menschlichkeit.
Eine tiefe Stille im Inneren.
Das letztendliche Wissen, dass Göttlichkeit und göttliche Liebe größer sind, als wir je erfassen oder verstehen können.

Es ist am besten, aus Herz und Seele zu sehen, zu fühlen, zu wissen, zu erfahren – als EINS mit der Quelle in uns.
Liebe und Mitgefühl beginnen zuerst in uns selbst.

Und nur wenn wir den „Bösewicht“ und den „Heiligen“ in uns vollständig umarmen, können wir dasselbe anderen gegenüber ausdehnen.
Alles beginnt in uns.
Wie innen, so außen.

Und so weitet sich die Ganzheit in uns zu Heiligkeit aus.
Liebe ist heilig.
Heilig.
Unendlich.
Allgegenwärtig.
Eins!

Der Aufstieg ist tatsächlich die Rückkehr zum EINEN.

Judith Kusel
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