GERALD HUETHER Zukunftsimpulse für stille Nächte (über die beSINNungsLOSigkeit)

Transkript/Rosi/esistallesda.de:

Ich habe mich selbst gefragt, welches tiefere Anliegen mich eigentlich antreibt. Nach außen wirke ich oft wie ein Getriebener: so viele Bücher, so viele Vorträge, so viele Projekte. Deshalb tut es mir gut, immer wieder innezuhalten und mich daran zu erinnern, was wirklich dahintersteht.

Dabei habe ich erkannt, dass es etwas sehr Tiefes ist – etwas, das aus meiner Kindheit stammt. Schon als zehn- oder zwölfjähriger Junge habe ich mich in das Leben und in die unglaubliche Vielfalt der Lebensformen verliebt. Jemand hat mir damals geholfen, Pflanzen nicht als „Unkraut“ zu sehen, sondern in ihrer Einzigartigkeit wahrzunehmen. Auch die Vögel, die Insekten, all die kleinen und großen Lebewesen haben mich fasziniert. Ich bin damals staunend durch die Natur gestreift – und genau das war der Grund, weshalb ich Biologe geworden bin.

Diese Vielfalt liegt mir bis heute am Herzen. Ich möchte dazu beitragen, dass sie erhalten bleibt. Irgendwann habe ich jedoch begriffen, dass nur eine einzige Spezies diese Vielfalt wirklich bedroht: wir Menschen. Ich wollte verstehen, warum das so ist – und bin deshalb Forscher geworden.

Als ich dann merkte, dass das rein wissenschaftliche Beschreiben und Analysieren nicht genügt, um diese Vielfalt zu bewahren, wurde ich zum Aufklärer. Ich habe versucht, das Wissen, das in den letzten Jahrzehnten entstanden ist, in die Öffentlichkeit zu bringen – in der Hoffnung, dass es Menschen hilft, bewusster zu werden.

Heute muss ich gestehen: Es tut mir im Herzen weh mitzuerleben, wie eine vorübergehend verrückt gewordene Spezies – wir Menschen – dabei ist, eine über Millionen Jahre gewachsene Vielfalt des Lebens auf diesem Planeten zu zerstören. Dieses Anliegen kommt aus einer tiefen inneren Überzeugung. Jeden Tag frage ich mich, ob ich ein kleines Stück dazu beitragen kann, diesen Prozess aufzuhalten oder zu verändern.

Natürlich kann ich die Vielfalt nicht alleine retten. Aber ich hoffe, dass meine Arbeit dazu beiträgt, dass mehr Menschen aufwachen und sich bewusst werden, wie dringend es ist, umzudenken. Es wäre höchste Zeit, dass wir uns darauf besinnen, dass wir dabei sind, den Ast abzusägen, auf dem wir selbst sitzen. Wir sind Teil derselben lebendigen Natur, die wir gefährden.

Trotz allem bleibe ich hoffnungsvoll. Ich bin überzeugt, dass wir die Kurve kriegen können – und dass mein Beitrag vielleicht hilft, diesen Bewusstwerdungsprozess ein wenig zu beschleunigen. Die Alternative wäre, dass wir uns in den nächsten fünfzig Jahren endgültig zugrunde richten.

Das könnten wir tun – aber ich persönlich möchte zu meinen Lebzeiten alles daransetzen, genau das nicht geschehen zu lassen.

Anmerkung Rosi: GENAU DAS IST ES, WAS WIR LIEBEN …

https://www.youtube.com/@kristiangrundling481

„Ich habe mich ins Leben und in die Vielfalt der Lebensformen verliebt.“
Gerald Hüther

Nach dieser kleinen Verschnaufpause gibt es nun mit UTOPICS #21 ein ganz besonderes Special zum Valentinstag – mit einem der bekanntesten Neurobiologen und Hirnforscher im deutschsprachigen Raum.

Gerald Hüther spricht über sein ganz persönliches Anliegen, das ihn seit seiner Kindheit begleitet und durch sein gesamtes Leben führt:

„Ein gemeinsames Anliegen ist die Voraussetzung für Potenzialentfaltung – und möglicherweise ein Lösungsweg für eine der größten Herausforderungen der Menschheit.“

Alle bisherigen UTOPICS-Folgen findest du hier:
www.utopics.de
www.kristiangruendling.de

Mit seiner Initiative „Liebevoll.jetzt“ lädt Gerald Hüther – gemeinsam mit der Akademie für Potentialentfaltung – zu einem liebevolleren Umgang mit sich selbst ein:
https://www.liebevoll.jetzt