Über Abschiede, Anfänge und alles dazwischen. Valerie Kashouty Sargent

In letzter Zeit gibt es ein sanftes inneres Verschieben – kleine Traumfragmente, alte Erinnerungen, die vorüberziehen, vertraute Gefühle, die auftauchen und sich wieder auflösen, ohne großes Gewicht zu tragen. Es fühlt sich an, als würde die Psyche leise Ordnung schaffen, so wie man einen Raum aufräumt, bevor eine neue Jahreszeit beginnt.

Die Details sind dabei nicht entscheidend. Wichtiger ist das Gefühl – das Empfinden, dass etwas sich vollendet. Und gleichzeitig, dass etwas Neues still Gestalt annimmt.

Diese inneren Bewegungen spiegeln den größeren kollektiven Übergang wider, in dem wir uns gerade befinden. Wir verlassen einen 9-Jahres-Zyklus – eine lange Phase des Loslassens – und bewegen uns auf ein 1-Jahr zu, die Energie des Neubeginns. Viele Menschen spüren das auf ihre eigene Weise: alte Identitäten lockern sich, vertraute Geschichten beginnen an den Rändern weich zu werden, leise, aber bedeutsame Wahrheiten werden klarer.

Für jene, die feiner auf das Feld eingestellt sind, zeigt sich all das oft früher. Der Körper weiß es, bevor der Verstand es begreift. Die Träume verändern sich, noch bevor sich der Kalender wendet. Es entsteht ein sanftes Bewusstsein dafür, was geht – und was möglich werden will.

Ich habe bemerkt, dass sich eine neue Ebene von Intuition einschaltet – nicht dramatisch, nicht als „Zukunftsvorhersage“, sondern als tiefere Wahrnehmung für die natürlichen Bewegungen des Lebens. Es geht weniger darum, die Zukunft zu kennen (die wir nicht vorhersagen können), sondern vielmehr darum zu fühlen, welche Wege sich öffnen und welche sich still schließen.

Unter allem liegt ein leiser Erkenntniston:
Ich akzeptiere, wer ich bin, wer ich war und wer ich werde.
Diese Akzeptanz macht alles weicher. Sie nimmt die Dringlichkeit, den Druck, das Bedürfnis, Klarheit erzwingen zu wollen. Sie schafft Raum, damit Wahrheit von selbst entstehen kann.

Und wenn du das liest und denkst: Ich gehe gerade durch etwas Ähnliches, dann bist du nicht allein. Viele wandeln durch ihre eigene Version dieses Korridors – bemerken, was nicht mehr passt, lassen alte emotionale Lasten los und spüren die Anfänge von etwas Neuem, das knapp unter der Oberfläche pulsiert.

Dieser Übergang bedeutet nicht, dich neu zu erfinden. Er bedeutet, feiner für die Wahrheit zu werden, die die ganze Zeit unter allem gewartet hat.

Eine sanfte Aktivierung für alle, die sich in diesem Übergang befinden:

Atme langsam ein.
Entspanne deinen Kiefer.
Lass die Schultern sinken.

Stell dir nun vor, du stehst in einer stillen Schwelle – nicht in der Vergangenheit, nicht in der Zukunft, sondern im offenen Türrahmen des Jetzt.

Lege eine Hand auf dein Herz, eine Hand auf deinen Bauch. Lies langsam:

„Ich ehre die Teile von mir, die sich vollenden.
Ich ehre die Teile von mir, die entstehen.
Ich ehre die Version von mir, die so viel getragen hat,
und die Version von mir, die das nicht mehr muss.

Ich akzeptiere, wer ich bin.
Ich akzeptiere, wer ich war.
Ich akzeptiere, wer ich werde.

Ich lasse los, was nicht mehr in Resonanz ist,
und heiße willkommen, was sich entfalten will.
Ich vertraue dem Timing in mir.
Ich vertraue der Weisheit, die durch mich wirkt.
Ich vertraue dem Weg, der sich zeigt, wenn ich bereit bin.

Sanft trete ich vorwärts,
offenherzig und geerdet,
in den Anfang, der sich bereits formt.“

Atme noch einmal tief ein – und erlaube deinem Körper, all das aufzunehmen.

9. Dezember 2025
(thefigleaf.net/journal-2/)
Kunstwerk von The Cozy Nook

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© Übersetzung Rosi