Der Teil, für den wir noch keinen Namen haben. Zachary Fisher

Im Moment fühlt sich etwas anders an …
und es ist schwer zu beschreiben, ohne dramatisch zu klingen.
Also sage ich es einfach:

Viele von uns sind müde — auf eine Weise,
die selbst Schlaf nicht heilen kann.
Nicht ausgelaugt vom Nichts-Tun,
sondern müde davon,
so lange alles zusammenzuhalten.

Das bedeutet nicht, dass du schwach bist.
Es bedeutet, dass dein Körper
und dein Herz
endlich aus dem Überlebensmodus herauskommen.

Da ist auch dieses seltsame Dazwischen.
Alte Versionen von uns passen nicht mehr,
doch die neuen sind noch nicht ganz da.
Die Etiketten, Rollen, Identitäten,
an denen wir uns festgehalten haben,
lösen sich ein wenig.

Das kann verunsichern.
Vielleicht fragst du dich:
Wer bin ich jetzt,
wenn ich nicht mehr dieser Mensch bin?

Diese Frage ist kein Problem —
sie ist eine Tür.

Dies ist keine Zeit,
um jemanden von irgendetwas zu überzeugen.
Die laute Phase hatte ihren Platz.
Das Diskutieren, Aufdecken, Drängen —
es hatte seinen Sinn.

Aber jetzt muss Wahrheit nicht mehr schreien.
Sie zeigt sich darin,
wie du dich bewegst,
wie du antwortest,
wie du Menschen behandelst,
wenn niemand zuschaut.

Vielleicht bemerkst du,
wie Beziehungen sich still verändern.
Manche verblassen — ohne Drama.
Andere vertiefen sich — ohne Mühe.

Das ist kein Verlust.
Es ist Ausrichtung.
Dinge ordnen sich,
wenn wir aufhören zu zerren.

Nichts ist zu spät.
Nichts ist kaputt.

Dieses stillere Kapitel
ist der Ort,
an dem Wurzeln entstehen.

Wenn du langsamer wirst,
vereinfachst,
dich ein Stück nach innen wendest —
dann verschwindest du nicht.

Du kommst an —
in etwas echterem.

Und ehrlich gesagt:
Genau dort beginnt
die wirkliche Veränderung.

Pam Younghans / Zachary Fisher

© Übersetzung Rosi
 https://www.facebook.com/profile.php?id=100012753642835