
Die Liebe, wie ich sie in den Tiefen meines Wesens empfinde, ĂŒbersteigt alle Definitionen, die man ihr zu geben versuchen könnte. Sie ist eine unendliche Energie, ein heiliger Atem, der jeden Moment, jeden Herzschlag, jede Bewegung des Lebens durchdringt. Die universelle, bedingungslose und wahre Liebe hat weder Anfang noch Ende. Sie ist eine Schwingung, die in uns widerhallt, ein göttliches Licht, das unser Sein erhellt und uns daran erinnert, dass wir in jedem Moment der PrĂ€senz die Ewigkeit berĂŒhren.
Wenn ich von Liebe spreche, meine ich nicht nur die Bindung oder zwischenmenschliche Beziehungen, sondern diese ursprĂŒngliche Kraft, die die gesamte Schöpfung durchdringt. Es ist die Liebe zum Lebendigen, die Liebe zum Leben selbst, die sich uns im gegenwĂ€rtigen Augenblick offenbart, wenn wir den Mut haben, innezuhalten, tief zu atmen und zu erkennen, dass dieser Augenblick ein Geschenk, eine Gnade ist.
Dieser Moment, hier und jetzt, ist alles, was wirklich existiert. Die Vergangenheit ist vorbei, die Zukunft ist noch nicht, und es ist in diesem Jetzt, dass sich die Magie des Lebens entfaltet.
In diesem Zustand der Achtsamkeit entdecke ich, dass das Leben ein göttliches Kunstwerk ist, perfekt in seiner KomplexitĂ€t und Einfachheit. Die Natur, mit ihrer unendlichen Weisheit, hat dieses feine Gleichgewicht geschaffen, in dem jedes Element seinen Platz findet. Nichts muss geĂ€ndert werden. Alles ist da, prĂ€sent, lebendig. Nur wir Menschen mĂŒssen unser Bewusstsein erheben, um diese Vollkommenheit zu erkennen, um mit neuen Augen zu sehen, dass das Leben uns bereits trĂ€gt, dass wir jeder eine einzigartige Ausdrucksform dieses groĂen Ganzen sind.
Ich fĂŒhle tief in mir, dass ich Teil dieser Menschheit bin und dass diese Menschheit Teil des Lebens selbst ist. Wir sind verbunden, in das gleiche Gewebe der Existenz eingewoben, und diese Bindung, diese Einheit, manifestiert sich in der Liebe, die wir in jedem Moment tragen.
Wenn ich auf mich selbst achte, wenn ich die Liebe in mir kultiviere, sorge ich fĂŒr die gesamte Menschheit. Wir sind eins, und jede Liebeshandlung, jede Geste des MitgefĂŒhls, die ich mir selbst oder
anderen gegenĂŒber mache, ist eine Hommage an das Leben.
Lieben ist fĂŒr mich daher ein tiefes Engagement. Es ist eine Einladung, Liebe in jeden Gedanken, in jede Handlung zu bringen, das Lebendige in all seinen Ausdrucksformen zu pflegen. In dieser Aufmerksamkeit fĂŒr jedes Detail entdecke ich, dass alles einen Sinn hat, dass alles an seinem rechten Platz ist. Es gibt nichts zu korrigieren, nur zu umarmen. Selbst angesichts von Schmerz, Kriegen, Gewalt, die mich trifft, spĂŒre ich dieses BedĂŒrfnis, mit noch mehr Liebe, mit mehr Sanftmut und MitgefĂŒhl zu antworten.
Die Kunst des Liebens, wie ich sie lebe, ist ein heiliger Akt. Es geht darum, den anderen zu sehen, und mich selbst, in unserer ganzen Menschlichkeit, in unserem Licht ebenso wie in unseren Schatten, und die Schönheit dieses Wesens zu erkennen, das in uns wohnt.
Lieben ist ein Tanz mit dem Leben, in dem ich mich verfĂŒgbar mache, ohne den anderen zu verĂ€ndern oder zu formen. Es ist ein Geschenk, eine Ăffnung zur Wahrheit des Augenblicks, in dem ich dem Leben erlaube, sich durch mich, durch den anderen auszudrĂŒcken, bedingungslos. In diesem Tanz erinnere ich mich daran, dass jede Welle der Existenz vergĂ€nglich ist. Die Erscheinungen, manchmal so trĂŒgerisch, sind nur flĂŒchtige Spiegelungen tieferer RealitĂ€ten.
Wir alle haben die Wahl, in dem zu bleiben, was wahr ist, uns nicht von den Strömen des Verlangens oder der Angst fortreiĂen zu lassen, sondern immer wieder zur Quelle dessen zurĂŒckzukehren, was ist. Dort, in diesem stillen und heiligen Raum, entdecke ich die FĂŒlle, die in uns allen existiert, diese Schönheit, die nur darauf wartet, erkannt zu werden.
Lieben in seiner reinsten Form ist dann dieses natĂŒrliche Streben, ohne Erwartung zu geben, anzubieten, ohne zu suchen, etwas zu erhalten. Es ist das Erkennen der Göttlichkeit im anderen, eine authentische Verbindung mit dem Heiligen in jedem von uns. Und wenn ich mich in den Illusionen verliere, wenn ich diese Wahrheit aus den Augen verliere, erinnere ich mich sanft daran, zum Wesentlichen zurĂŒckzukehren,
zu diesem Atem der Liebe, der in mir, in uns allen zirkuliert.
Die Liebe ist diese lebendige Kraft, die uns verwandelt, die unseren Weg erhellt, die uns dazu bringt, ĂŒber die Erscheinungen hinaus zu sehen, um die Essenz des Lebens selbst zu berĂŒhren. Sie ist eine Kraft, die uns einlĂ€dt, unsere Herzen zu beruhigen, unsere Seelen zu erheben und Samen der Hoffnung und des Lichts in jede Ecke unserer Existenz zu sĂ€en.
Denn tief in uns sind wir eins. Und es ist, indem wir diese Einheit ehren, indem wir uns durch jede kleine Geste um das Leben kĂŒmmern, dass wir entdecken, dass die Liebe wirklich schon da ist, in uns und um uns herum.
So wird die Kunst des Liebens zu einem Weg zurĂŒck zu sich selbst, einem Weg zum anderen, einem Weg zum Leben. Es ist ein tiefes Engagement, prĂ€sent zu sein, die Schönheit in jedem Wesen, in jedem Moment zu erkennen und diese PrĂ€senz, diese Aufmerksamkeit als
einen Akt der Liebe gegenĂŒber dem Leben selbst anzubieten.
Lâart dâaimer
Par Pierre Malotiaux, Les Murmures du CĆur
