
Anmerkung Rosi/esistallesda.de: Aus meiner/der Seele gesprochen … DANKE ANJA!
Ich weiĂ gar nicht, wo ich jetzt den Anfang finde. Da ist eine Gewissheit in mir. Seit gestern. Auf einmal ist da wieder mehr Klarheit und Verstehen von einem gröĂeren Sinn.
Ich kenne so viele Menschen â tatsĂ€chlich meist Frauen und zu meiner groĂen Freude auch vereinzelt MĂ€nner â die ĂŒber Jahre in sehr krassen Lebenssituationen sind. Da sind z. B. körperliche ZustĂ€nde, die starke EinschrĂ€nkungen mit sich bringen, nur langsam oder manchmal gar keine Bewegung zulassen. ZustĂ€nde, die immer wieder starke Schmerzen mit sich bringen oder sogar dauerhaften Schmerz bedeuten. Medizinisch nicht erklĂ€rbar und mit allen Mitteln der eigenen Kunst nicht Ă€nderbar.
Da sind manchmal Ă€uĂere UmstĂ€nde, die alles andere als komfortabel sind, Wohnsituationen allgemein oder konkret mit Nachbarn oder sogar Partner, Familiensettings, die sich ĂŒber Jahre schrecklich anfĂŒhlen, die im Geiste schon hundert Mal verĂ€ndert bzw. verlassen worden sind, aber real nicht verĂ€nderbar erscheinen. Keine Schritte, keine Impulse, keine Idee, was stattdessen.
Da gibt es sich immer wieder wiederholende Erfahrungen der krassen Einsamkeit, niemand da oder nur kurz. Immer wieder nur sich selbst haben. Immer wieder auch verlassen werden. Nichts daran lÀsst sich wirklich Àndern. Es bleibt das Alleinesein, mit sich sein, nur sich selbst haben.
All diese Menschen zweifeln immer wieder an sich, fragen sich, ob sie zu doof sind, ob sie was ĂŒbersehen haben, ob sie sich das alles schönreden und sich selbst Ausreden erzĂ€hlen, damit keine VerĂ€nderung passieren muss, ob sie einem Glaubenssatz erliegen, einen blinden Fleck haben, der sie unnötiger Weise in der Situation festhĂ€lt.
All diese Menschen haben aber auch eine Gewissheit, dass das schon trotzdem alles richtig ist, dass da eine tiefere Weisheit darin ist, ein Sinn und dass das nicht fĂŒr immer so sein wird und wenn eine VerĂ€nderung tatsĂ€chlich dran ist, sie auch geschehen wird, bemerkt wird, die Schritte dann tatsĂ€chlich gesetzt werden. Und nach jeder Runde Zweifel kommen sie beim Gleichen raus: Sie haben nicht mehr als ihre innere Wahrheit, ihre Impulse und sie können nur handeln, wenn von innen diese Impulse kommen. Es gibt keine andere Option, als in dem zu sein, wie es gerade ist und das zu nehmen, was immer es gerade mit sich bringt. Die Diskrepanz zwischen der inneren Gewissheit, dem Innenerleben, von dem, was sie als wahr fĂŒhlen und dem AuĂenerleben, dem was sie erfahren, könnte oft gröĂer nicht sein. Und sie bleiben darin. Es gibt keine andere Wahl, keine eigene, keine vom kleinen Ich.
All diese Menschen erlebe ich als unglaublich tief und reif, weise und groĂ, mit uraltem Wissen gesegnet, hunderte Male hier gewesen auf der Erde, mit allen Wassern gewaschen, Seelen, die so ziemlich jede Erfahrung kennen. Ein feines GespĂŒr, messerscharfe Klarheit, Selbstreflexion, die ihresgleichen sucht, voller Liebe und Wohlwollen fĂŒr die Welt und ihre Geschöpfe und voll tiefempfundener Demut. Sie sind voller GĂŒte und setzen gleichzeitig ihre Grenzen. Sie tragen das Herz auf der Zunge, sind direkt und konkret. Und dennoch sieht ihr Dasein fĂŒr die meisten wie eine gescheiterte Existenz aus. Ihr Leben wird oft als Versagen gedeutet, ihr Verharren in den UmstĂ€nden als SchwĂ€che oder Unvermögen. Viele sagen ihnen nach, sie wĂŒrden ihre PS nicht auf die StraĂe bringen oder ihre Gaben nicht leben. Materieller âErfolgâ und Besitz oder das Streben danach ist bei ihnen tatsĂ€chlich selten zu finden oder eben nicht zu erlangen, auch wenn sie es noch sehr versuchen sollten.
Ihre klare Direktheit wird oft als Bedrohung erlebt. Ihre Weisheit als naiv betrachtet. Ihre Tiefe als zu ernst empfunden. Und eben ihre Hingabe an das, was ist, als Versagen. Alles unglaublich weit von dem entfernt, was sie fĂŒr meine Begriffe tatsĂ€chlich verkörpern, was ich fĂŒhle, sehe, wahrnehme.
Und jetzt komme ich zu der eingangs erwĂ€hnten Erkenntnis meinerseits. Diese Wesen haben alle eins gemein: Sie wurden und werden zur Hingabe gezwungen. Vom Leben. Von diesen krassen UmstĂ€nden und ZustĂ€nden, die nicht verĂ€nderbar sind. Es ist wie ein âvom Leben in die Knie gezwungen werdenâ auf die krasseste Weise und davon nicht gebrochen werden, sondern wesentlich gemacht. Durchgeknatscht, ausgepresst, jedes âes anders haben wollenâ, als das, was eben da ist, wird ausgemerzt. Jede Anhaftung stirbt. Jede Idee von Kontrolle gleich mit. Gott sei Dank. Es bleibt die Essenz. Es bleibt das wahre Wesen. Das Wesentliche. Die Hingabe an eine höhere Macht. Die Akzeptanz einer höheren Macht und Weisheit. Und das ist tatsĂ€chlich die gröĂte Gabe, ihre gröĂte Gabe und einzige Aufgabe hier. Sich dem Leben hingeben. Persönliches Wollen ĂŒberwinden und das wollen, was das Leben von ihnen will. Sie haben keine andere Wahl und sie brauchen auch nichts anderes wĂ€hlen. Sie sind zur Hingabe geboren. Nicht nur sich selbst hingeben, sondern auch alles, was im Leben ist und schauen, was davon wirklich bleibt und zu ihnen gehört. Bereit, alles zu verlieren. Bereit, alles zu empfangen.
Die Hingabe an das Leben, ohne selbst die Geschicke in eine bestimmte Richtung lenken zu wollen, ohne die Idee von gut oder schlecht, von erstrebenswert oder vermeidenswĂŒrdig, ist das, was die Welt gerade am dringendsten braucht. Das haben wir alle verlernt. Und das ist aber nach meinem GefĂŒhl unser eigentliches Wesen. Die höhere Intelligenz, Gott, das All-Bewusstsein durch uns zu verkörpern.
Dieses Hineingezwungen werden in die Hingabe, ohne Kompromisse, nicht mehr ausgelassen werden, keinen Millimeter mehr dran vorbeikommen, nicht einen Fitzel funktionieren können oder selbst was âerschaffenâ wollen, hat es auch bei mir gebraucht. Ich hĂ€tte freiwillig nicht die FĂŒĂe stillgehalten und mich vom Leben auf diese Weise fĂŒhren lassen, wie ich es jetzt zu âtunâ in der Lage bin. Das Training war – und ist manchmal noch – hardcore. Das ist kein Zuckerschlecken. Aber wenn etwas verlernt werden soll, was ĂŒber Jahrtausende geprĂ€gt wurde und stattdessen etwas Neues bzw. das UrsprĂŒngliche wieder etabliert werden soll, dann braucht das Disziplin und tatsĂ€chlich irgendwie Training. Die Trainingseinheiten denke aber nicht ich mir aus, die kommen vom Leben höchstpersönlich und sind so perfekt auf jeden Einzelnen zugeschnitten, dass man sich das nie und nimmer hĂ€tte selber ausdenken können.
Diese von mir beschriebenen Menschen werden radikal dahin gefĂŒhrt, wo im Grunde jedes menschliche Wesen seinem Ursprung und seinem Sein nach hingehört: In den Moment. Ins Wesentlichsein. In das Handeln, das ausschlieĂlich aus einem inneren Impuls kommt, aus der Anbindung. Es ist ein tiefliebender Dienst. Das Persönliche ist 100% dem GröĂeren untergeordnet, was immer das gerade bedeuten mag. Wo immer der Weg lang geht und lang gehen soll. Was immer das fĂŒr Erfahrungen bringt.
Die ganze Aufwach-Szene schreit nach diesem Zustand, versucht ihn durch Praktiken, durch Methoden, durch Substanzen zu erreichen. Der Moment ist aber immer schon da. Ihnen gefÀllt meistens nur nicht, was sie da vorfinden.
Diese von mir beschriebenen Menschen, die dafĂŒr geboren sind, die Hingabe hier wieder zu etablieren, scheinen die Letzten zu sein, wenn man mit den alten Ansichten draufschaut. Und sie sind fĂŒr mich definitiv die Ersten, wenn es um das ursprĂŒngliche, hingebungsvolle Sein im Moment geht, das GefĂŒhrtwerden und SichfĂŒhrenlassen, das Akzeptieren und Daseinlassen von ALLEM.
Was der Moment von ihnen, von uns will â ich zĂ€hle mich dazu – ist nicht immer rosarot. Was wir erfahren und fĂŒhlen sollen, was durch uns geschehen soll, entspricht so gut wie nie einem Hochglanzmagazin. Es ist das volle, pralle Leben mit allen Erfahrungen, allen Aspekten, allen GefĂŒhlen, allen erdenklichen und unerdenklichen Facetten und Tiefen.
Die Ă€uĂeren UmstĂ€nde erzĂ€hlen nichts aber auch schon rein gar nichts ĂŒber das wahre Wesen von solchen Menschen. Die UmstĂ€nde verĂ€ndern das Wesen nicht. Sie verĂ€ndern ihr Wesen nicht. Sie sagen nichts ĂŒber uns aus. Ăber die, die wir wirklich sind. Wir sind in dieser Welt, aber nicht von ihr. Wir verlieren uns nicht im Materiellen. Wir definieren uns nicht ĂŒber das Materielle. Wir sind damit nicht zu verfĂŒhren und nicht zu bedrohen, nicht von uns wegzubringen. Wir sind fĂŒr die Hingabe gekommen, die Hingabe an das, was sein soll. Erst gezwungen dazu und dann mehr und mehr, durch und durch freiwillig. FĂŒr nichts anderes sind wir hier. Das ist unsere gröĂte Gabe. Unser Dienst. Das, was wir hier verankern. Das, wofĂŒr wir stehen. Und wir können in all dem stehen. Aufrecht. Zu uns. FĂŒr uns ein und auf. Im Feuer tausendfach geschmiedet. Verbrannt und wieder auferstanden. Phönixe.
Ich liebe die Schönheit dieser Wesen. Ich liebe es, sie anzuschauen, mit ihnen sein zu dĂŒrfen. Die klaren Linien, das Griffige, das Konkrete, diese Bereitschaft, die Kraft, die PrĂ€senz, die Tiefe, die Ruhe, das Unaufgeregte, das Volle, das Hingebungs-Volle.
DANKE! Danke fĂŒr einen jeden von euch, von uns. Danke fĂŒr diesen riesigen Dienst, der so oft so verkannt wird. DANKE! Und danke an das groĂe, wundervolle Wesen, dem ich gestern ganz neu begegnen durfte, durch das mir all das so sehr bewusst geworden ist. Danke, Susanne!

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Ich hab gestern von der Hingabe an das, was ist, geschrieben und ich mag unterstreichen, dass ich auf dem Weg die inneren Kinder nicht vergessen will und darf. Die Anteile in mir, die nicht das bekommen haben, was sie wirklich gebraucht hĂ€tten, deren BedĂŒrfnisse nicht befriedigt wurden, die nie das bekommen haben, was wirklich fĂŒr sie stimmte und in dem Moment richtig und wichtig gewesen wĂ€re, die im Mangel groĂ geworden sind, die vielleicht immer teilen mussten und nichts fĂŒr sich haben durften, deren Sachen nie sicher waren, kaputt gemacht wurden oder ihnen wieder weggenommen wurden, die nie an erster Stelle standen, deren BedĂŒrfnisse immer nachgelagert waren oder sogar als störend empfunden wurden.
All die unbefriedigten, ausgehungerten und zu Recht fordernden, lechzenden, schreienden, inneren Kinder will ich nicht ĂŒbersehen und schon gar nicht ĂŒbergehen. Was viele als das Ego bezeichnen, das sterben muss, sehe ich als verletztes Kind, das gesehen werden will, das endlich wahrgenommen werden will mit dem, was in ihm tobt, das durch meine Hinwendung heilen darf.
Diese LĂŒcken der BedĂŒrfniserfĂŒllung aus der Kindheit haben wir wohl alle auf irgendeine Art und Weise. Ganz individuell hat den meisten irgendwas gefehlt, was so wichtig und erforderlich gewesen wĂ€re. Dieser Mangel wirkt als Erwachsener immer noch. Das klaffende Loch im Inneren ist da und wahr.
Wenn diese Anteile hören, dass sie sich doch bitte mit dem zufrieden geben sollen, was gerade da ist und dass sie nichts mehr fĂŒr sich persönlich wollen sollen, dann setzt sich fĂŒr sie der Horror der Kindheit fort. Sie gehen auf die Barrikaden. Zu Recht. Mit ihnen mag ich in den Kontakt gehen, sie endlich hören und erhören, sie sehen und halten, trösten und ihnen sagen, dass sie recht haben, immer hatten und dass sie gebraucht hĂ€tten. So viel mehr.
Ich mag sie nicht wieder ĂŒbergehen. Das wĂŒrde meinen inneren Krieg nur fortsetzen. Ich mag sie nicht zwingen nichts mehr zu wollen, weil sie verdammt nochmal wirklich noch was brauchen. Von mir. Ein ernst genommen werden. Liebe, VerstĂ€ndnis, MitgefĂŒhl, das gesehen werden in ihrer Not, das Bezeugen von all dem, die Erlaubnis und BestĂ€tigung haben wollen zu dĂŒrfen, brauchen zu dĂŒrfen und die Erinnerung daran, dass das Leben, Gott nicht so unachtsam ist, wie die Eltern damals. Sie haben nicht in der Ordnung gehandelt, haben mich nicht gesehen und wirklich erkannt. Dieser „Macht“ bin ich nicht mehr ausgeliefert. Mit der hab ich es nicht mehr zu tun. Ich werde gesehen. Vom Leben, vom All-Bewusstsein, von Gott und bin erkannt, bekomme, was ich wirklich brauche, um zurĂŒck zu mir zu kommen, was Wesentlich ist fĂŒr meine Erfahrungen, fĂŒr mein Wachstum, fĂŒr mein Gedeihen, fĂŒr meine BlĂŒte. Diese Macht meint es wirklich gut mit mir und meint mich wirklich.
Dann braucht es kein persönliches Wollen mehr. Das Leben weiĂ es besser. Die Kinder in mir sind versorgt und in Sicherheit, geborgen, und wissen wieder um die Wahrheit. Sie dĂŒrfen was wollen. Ich bin da fĂŒr sie. Und die Erwachsene, die ich bin, kann sich dann hingeben, ganz und gar, dem Leben, dem Höheren.
Dieser eine Schritt dazwischen darf fĂŒr meine Begriffe nicht fehlen. Bevor ich (als Erwachsene) nichts mehr will, muss ich (meine inneren Kinder) erstmal was wollen dĂŒrfen und auch anerkennen, dass die Erwachsene BedĂŒrfnisse hat, mich erinnern, dass mich das Leben damit sieht, dass sie vom Leben selbst kommen, das nach Leben strebt und dass alles, was ich wirklich wirklich brauche, da ist.
Ich darf wollen, bevor ich nichts mehr will.
