
Tolle Tage beim NDR: erst mobbt die Belegschaft eine junge Kollegin raus, und dann wird plötzlich der Sender selbst zum Star, wenn auch zu einem tragischen. Mit dem Rauswurf von Julia Ruhs hat sich der NDR sensationell ins eigene Bein geschossen, Hut ab auch an Schützenhilfin Anja Reschke. Und trotzdem wurde noch eine richtig schöne Komödie draus.
Simone Solga über das beste deutsche Fernsehen, in ihrem Bettchen, Folge 183!
Kurzfazit
Solga kommentiert satirisch den NDR-Wirbel um Moderatorin Julia Ruß: Sie kritisiert interne Mobbing-/Cancel-Mechanismen, fehlende Pluralität und Doppelmoral im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Öffentlicher Druck – auch aus der CDU – habe schließlich zu einer Kurskorrektur geführt (Benennung von Tanit Koch als Nachfolgerin).
Kernaussagen
- Auslöser: Beim NDR habe eine Sendung von Julia Ruß „zu direkt“ aktuelle Themen angesprochen. Eine interne Gruppe (offener Brief mit ca. 250 Unterschriften) habe Ruß’ Entfernung gefordert – Vorwurf: „nicht links genug“.
- Solgas Kritik:
- Dieses Vorgehen sei in normalen Betrieben „glasklares Mobbing“, beim NDR aber quasi Standard.
- Das „offene“ Schreiben sei faktisch nicht öffentlich; nach der Denunziation wolle es „keiner gewesen sein“.
- Der Sender betreibe „Haltungs-Säuberung“ statt Debatte; Journalismus werde durch ständiges „Einordnen“ ersetzt.
- Öffentliche Reaktion: Unerwartet breiter Gegenwind, nicht nur „rechte Blase“ – sogar CDU-Politiker (u. a. Daniel Günther) äußerten Kritik. Carsten Linnemann stellte Beitrags-Einfrieren in den Raum, falls es keine Reformen gebe.
- Folge beim NDR: Überraschend schnelle Präsentation einer Nachfolgerin: Tanit Koch (ehem. „Bild“-Chefin, ex-Beraterin von Armin Laschet). Solga deutet ironisch einen Zusammenhang mit dem politischen Druck an.
- Satirische Zuspitzungen: wiederkehrende Feigenblatt-Metapher (Scheinpluralität) und derb-ironische Bilder, um geistige Enge und Doppelmoral anzuprangern.
- Schluss: Eigenwerbung für Live-Auftritte; augenzwinkernder Appell an Publikum (Like/Subscribe).