Stell dir den allerersten Moment vor, bevor etwas erschaffen wurde.
Eine Dunkelheit, die nicht leer ist, sondern wache Präsenz.
Ein weites Feld der Stille, das das Potenzial jeder noch ungeborenen Sternenlichtquelle in sich trägt.
Dann bewegt sich ein einziger Atemzug durch das Nichts, sanft und unermesslich –
und das ganze Universum erzittert in Licht.
In diesem Licht steht eine Gestalt. DU.
Nicht die menschliche Version, sondern die leuchtende,
das Bewusstsein, das deinen Körper nur wie eine vorübergehende Form trägt.
Das ist Einsamkeit in ihrer höchsten Oktave.
Keine Abwesenheit – Rückkehr.
Rückkehr zum Ursprung.
Rückkehr an den Ort, den deine Seele erinnert, wenn die Welt still wird.
Es kommt ein Punkt im Leben, an dem Alleinsein nicht mehr wie eine Lücke wirkt,
sondern wie der Boden, aus dem du gemacht bist.
Der Ort, an dem der Lärm verschwindet,
die Atmosphäre dichter wird
und deine innere Welt sich öffnet wie ein Sternenfeld hinter deinen Rippen.
Die meisten Menschen fliehen ihr ganzes Leben vor diesem Terrain.
Sie ertränken es in Bewegung, in Gesellschaft, in tausend Formen des Entkommens –
alles, um nicht der Wahrheit in ihrer eigenen Brust zu begegnen.
Doch dann kommt dieser Moment.
Die Wandlung.
Die Stille, die kosmisch wirkt statt leer.
Dein Atem wird ruhiger.
Dein Bewusstsein weitet sich.
Deine eigene Präsenz steigt wie eine Dämmerung aus dem Schweigen empor –
und das wirkliche Selbst tritt hervor:
das alte Selbst, das erinnernde Selbst,
das Selbst, das aus dem gleichen Stoff besteht wie Licht.
In dieser Atmosphäre wird Einsamkeit zur Offenbarung.
Du hörst auf, deine Wahrheit zu verkleinern, um in zu kleine Räume zu passen.
Du hörst auf, deine Energie zu verbiegen, um andere bequem zu halten.
Du hörst auf, dich selbst zu verlassen, nur um niemanden zu verlieren.
Und Einsamkeit – das Gefühl, vor dem so viele sich fürchten –
löst sich sofort auf.
Denn Einsamkeit ist das Vakuum, das entsteht, wenn du dich selbst verlässt.
Einsamkeit geschieht, wenn du zurückkehrst.
Wenn du dir auf dieser Ebene begegnest,
wird die Stille strahlend.
Die Leere wird zu einem Puls.
Der Raum um dich herum fühlt sich an wie ein Universum, das zuhört.
Du bewegst dich anders.
Geerdet.
Gewiss.
Unberührt von dem alten Hunger, der dich einst zu den falschen Menschen,
den falschen Orten und den falschen Arten von Verbindung trieb.
Einsamkeit wird zu deiner Feinabstimmung.
Zu deiner Kraft.
Zu deiner Heimatschwingung.
Und die Welt mit all ihrem Lärm, Eilen und Fordern tritt in den Hintergrund –
nicht, weil du dich zurückziehst,
sondern weil dein Zentrum lauter geworden ist
als alles um dich herum.
Einsamkeit zu umarmen, isoliert dich nicht.
Sie weckt dich.
Sie verankert dich in der Wahrheit,
dass alles, was du in anderen suchst,
bereits in dir lebt –
wartend, geduldig, ewig.
Denn in der tiefsten Stille geschieht etwas Außergewöhnliches:
Du fühlst das Universum durch dich atmen.
Und in diesem Atem beginnt dein Leben erneut –
nicht aus Angst,
sondern aus reinem Bewusstsein.
The Vaster Self / Persönlicher/privater Blog
© Übersetzung Rosi https://www.esistallesda.de
