(M)ein/Rosi Vorwort zur Sonnenwende
Ich veröffentliche diesen Beitrag bewusst zur energetischen Qualität der Sonnenwende.
Nicht zufällig – sondern weil dieser Zeitpunkt seit jeher für einen inneren Wendepunkt steht.
Die Sonnenwende markiert den Moment größter Dunkelheit und zugleich den Beginn der Rückkehr des Lichts. Äußerlich kaum wahrnehmbar, innerlich jedoch von großer Bedeutung. Genau hier setzt auch dieses Lied an: im Spannungsfeld zwischen Licht und Schatten, Wahrheit und Verdrängung, Sehnsucht und Schuld.
Die Worte beschreiben keinen abgeschlossenen Weg und keine Lösung. Sie sprechen von einem Zustand – von innerer Zerrissenheit, von dem Wissen um das Licht und dem gleichzeitigen Verharren in der Nacht. Das macht sie so ehrlich. Und so menschlich.
Zur Sonnenwende geht es nicht darum, „fertig“ zu sein. Es geht darum, hinzuschauen. Still zu werden. Und anzuerkennen, was ist. Erst aus dieser Ehrlichkeit kann sich etwas wandeln.
Möge dieser Beitrag dich genau dort abholen –
an deinem eigenen Übergang zwischen Dunkel und Licht.
PS: Dass du auf diesem/deinem Weg nicht all.eine bist, kannst du in der Kommentarleiste – unterhalb des Videos – nachlesen.
PPS: David Kushner war zum Zeitpunkt der Song-Veröffentlichung im April 2023 23! Jahre alt … In einem Interview aus dem Jahr 2023 sagte er: „ Mein Glaube an Gott ist ein Grundpfeiler meines Lebens . Auch wenn es manchmal schwierig werden kann, wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich gelernt, dass das in Ordnung ist. […] Ich lasse mich von kritischen Blicken nicht beirren.“
https://www.youtube.com/channel/UClKtjI8iP1Q9EvsiqNbgYoQ
Songtext – Deutsche Übersetzung
[Strophe 1]
Ich sage mir selbst, ich geh da nicht hin
Oh, aber ich weiß, dass es mir egal sein wird
Versuche, all das vergossene Blut abzuwaschen
Diese Lust ist eine Last, die wir beide tragen
Zwei Sünder können sich nicht mit einem einzigen Gebet erlösen
Seelen verbunden, verflochten durch Stolz und Schuld
[Pre-Chorus]
(Ooh) Da ist Dunkelheit in der Ferne
So, wie ich mein Leben geführt habe
(Ooh) Doch ich weiß, ich kann ihr nicht widerstehen
[Refrain]
Oh, ich liebe es und ich hasse es zur gleichen Zeit
Du und ich trinken das Gift vom selben Weinstock
Oh, ich liebe es und ich hasse es zur gleichen Zeit
Wir verstecken all unsere Sünden vor dem Tageslicht
Vor dem Tageslicht – wir rennen vor dem Tageslicht
Vor dem Tageslicht – wir rennen vor dem Tageslicht
Oh, ich liebe es und ich hasse es zur gleichen Zeit
[Strophe 2]
Ich sage mir, dass es das letzte Mal ist
Kannst du mir noch ein wenig Gnade schenken, wenn du welche findest?
Wenn ich wieder auf den Knien liege?
Tief in mir drin, ganz tief, Herr, versuche ich
Deinem Licht zu folgen, doch es ist Nacht
Bitte verlass mich am Ende nicht
[Pre-Chorus]
(Ooh) Da ist Dunkelheit in der Ferne
Ich flehe um Vergebung
(Ooh) Doch ich weiß, ich könnte ihr widerstehen wollen – oh
[Refrain]
Oh, ich liebe es und ich hasse es zur gleichen Zeit
Du und ich trinken das Gift vom selben Weinstock
Oh, ich liebe es und ich hasse es zur gleichen Zeit
Wir verstecken all unsere Sünden vor dem Tageslicht
Vor dem Tageslicht – wir rennen vor dem Tageslicht
Vor dem Tageslicht – wir rennen vor dem Tageslicht
Oh, ich liebe es und ich hasse es zur gleichen Zeit
Oh, ich liebe es und ich hasse es zur gleichen Zeit
Du und ich trinken das Gift vom selben Weinstock
Oh, ich liebe es und ich hasse es zur gleichen Zeit
Wir verstecken all unsere Sünden vor dem Tageslicht
Vor dem Tageslicht – wir rennen vor dem Tageslicht
Vor dem Tageslicht – wir rennen vor dem Tageslicht
Rosi/esistallesda.de
David Kushner bringt mit diesem Lied vor allem einen inneren Konflikt zum Ausdruck – das Spannungsfeld zwischen Begehren und Gewissen, Nähe und Schuld, Licht und Dunkelheit.
Konkret lässt sich die Aussage auf mehreren Ebenen lesen:
1. Zerrissene Liebe / Abhängigkeit
Der Satz „I love it and I hate it at the same time“ ist der Kern des Songs. Er beschreibt eine Beziehung oder Anziehung, die intensiv und verbindend ist, aber gleichzeitig zerstörerisch wirkt.
Beide Beteiligten sind „vom selben Weinstock“ – sie teilen Verantwortung, Schuld und Konsequenzen. Es gibt kein klares Opfer-Täter-Schema, sondern gegenseitige Verstrickung.
2. Schuld, Scham und Verdrängung
Das „Verstecken der Sünden vor dem Tageslicht“ steht für Verdrängung, Heimlichkeit und Selbsttäuschung. Das Tageslicht symbolisiert Wahrheit, Klarheit und Verantwortung – davor wird weggelaufen.
Der Erzähler weiß, dass etwas nicht stimmt, handelt aber trotzdem – besseren Wissens – dagegen.
3. Spirituelle Dimension: Sünde, Gnade, Vergebung
Religiöse Bilder (Sünde, Gebet, Gnade, Licht, Gott) ziehen sich durch den Text. Wichtig ist:
- Ein einzelnes Gebet reicht nicht zur Erlösung
- Reue ist da, aber nicht konsequent
- Der Wunsch nach Vergebung kollidiert mit der Unfähigkeit, wirklich loszulassen
Das macht den Song existenziell: Der Mensch scheitert an sich selbst, obwohl er das Gute kennt.
4. Nacht vs. Licht
„Ich versuche deinem Licht zu folgen, aber es ist Nacht“ beschreibt einen Zustand innerer Orientierungslosigkeit. Das Licht existiert – aber es ist gerade nicht erreichbar.
Das ist kein rebellischer Song, sondern ein ehrlicher, verletzlicher.
Gesamtbotschaft
David Kushner beschreibt keine Lösung, sondern einen Zustand:
Wie es sich anfühlt, etwas zu lieben, das einem schadet –
und trotzdem nicht davon loszukommen.
Der Song urteilt nicht, moralisiert nicht und predigt nicht. Er hält den inneren Widerspruch aus und macht ihn fühlbar. Genau darin liegt seine Stärke.