
Den meisten Menschen â zumindest in der westlichen Welt â erscheint das Leben wieder so, wie frĂŒher. Alles hat seinen Lauf genommen, man kann wieder tun, was man sich wĂŒnscht und auch die Medien bestĂ€tigen, dass die Dinge sich dem Soll-Wert angenĂ€hert haben, was auch immer das ist.
Der Sommer ist da und es ist alles bestens, wenn auch gar nichts wirklich gut ist. Das Zuckerbrot ist bereitet, die Peitsche dahinter unsichtbar. DafĂŒr sorgen alleine schon die Medien, von deren Einheitsbrei den meisten vermutlich beim Hinschauen schon ĂŒbel wird. Deshalb klinken sich viele jetzt auch aus.
Und die bekannten Ein-Peitscher sind wieder in Stellung gebracht worden. Sie geben aber soviel Schwachsinnn von sich, dass keiner sie ernst-nimmt â wie beim letzten Mal. Die konzertierte weltweite Virenpest ist genauso daher gekommen und sie hat ihre Wirkung nicht verfehlt.
TagtĂ€glich erreichen uns Neuigkeiten aus dem BrĂŒsseler und dem Washingtoner Macht-Kreis. Aber sie gehen an uns vorbei, weil keinen mehr interessiert, was sie beschlieĂen, wenn die NĂ€chte lang sind. Scheibchen fĂŒr Scheibchen schneiden sie dabei von unseren sicher-geglaubten Freiheiten weg und immer nahtloser stellen sie uns unter die dunkel-magischen Vorgaben ihrer allsehenden smarten Technik.
Unheil zieht also auf⊠Wie zuvor aber können es die meisten nicht sehen, weil sie ihre Augen fest davor verschlieĂen. Es ist doch selbstverstĂ€ndlich, dass man sich das Leben leicht-macht, indem man alles elektronisch bezahlt, indem man die persönlichen Daten ĂŒberall bekannt gibt, um dafĂŒr bequem und einfach alles erreichen zu können und womöglich noch dafĂŒr belohnt zu werden â selbst wenn man dafĂŒr einen âPakt mit dem Teufelâ eingeht.
Auf der anderen Seite scheinen fĂŒr viele von uns die Dinge jetzt zum Stillstand gekommen zu sein. Das Mediensurren der vergangenen drei Jahre ist herunter gefahren worden. Aber auch das hektische Treiben vieler alternativer Berichterstatter und AufklĂ€rer hat sich gelegt und ist mitunter einer grossen ErnĂŒchterung gewichen â oft deshalb, weil bestimmte KrĂ€fte immer beide Seiten betreiben.
Es gibt momentan auch kaum mehr viel zu sagen, und vieles ist nur mehr die Wiederholung des Gleichen. Ein Grossteil davon befindet sich also im Leerlauf⊠was viele dann gleichsetzen mit Langeweile und âes Ă€ndert sich sowieso nichtsâ. Das Warten auf Neuigkeiten kommt damit an sein Ende. Es ist aus-gewartet und wir sind aufgefordert, uns auf die Verlangsamung einzulassen, die sich dabei auftut.
In diesem Wort steckt das Wort âSamâŠâ, âSameâ: Wer sich bewusst auf Verlangsamung einlĂ€sst, wird vielleicht aufgerĂŒttelt von einem Stillstand und einer Situation, in der sich nichts mehr bewegt. Das mag schwer auszuhalten sein, in einer Welt, die ein rauschendes Tempo in allem gewohnt ist, weil in ihr die Dinge in den vergangen Jahren und Jahrzehnten âauf die Spitze getriebenâ worden sind.
Das war wichtig und es hat uns in unserer Entfaltung geradezu mit Lichtgeschwindigkeit nach vorne katapultiert. Vieles aber an dieser Entwicklung war leer und es fehlt in ihr vor allem sehr viel Wesentliches. Aber wir sind nun einmal an einem bestimmten Höhepunkt angelangt⊠und jetzt geht es darum, dass wir innehalten.
Innehalten und Verlangsamung sind sogar ein ganz wesentlicher Punkt, denn wir stehen nun vor wesentlichen Entscheidungen. Und nur in der Verlangsamung kann der Same fĂŒr all das gefunden werden, was wir als Menschheit fĂŒr unsere Zukunft aussĂ€en wollen.
Doch es braucht Mut, denn wir haben nie wirklich gelernt, wie wir konstruktiv immer wieder stehen bleiben, tief atmen und uns rĂŒck-besinnen auf das, was fĂŒr uns wesentlich ist. Mehr noch, es wurde unterdrĂŒckt, wo immer es möglich war. Dann kamen fĂŒr viele Menschen SchicksalsschlĂ€ge, weil sie vorher nicht wahrnehmen konnten und wollten, dass es Zeit fĂŒr sie war, stehen zu bleiben.
Verlangsamung ist ein Geschenk, das sich uns jetzt bietet⊠und es ist aus-geredet, aus-gelaufen, aus-geforscht. Jetzt ist die Stille wichtig, die alles umfasst. Und wir mĂŒssen bewusst in sie hineingehen â auch wenn rundherum scheinbar der Sommer-Trubel herrscht. Das ist nur scheinbar, denn in Wahrheit will ein âEinfach-Weitermachen-wie-bisherâ nicht wirklich aufkommen.
Der alte Zug ist abgefahren. Wer dennoch aufspringt, mag mit einigen Ăberraschungen rechnen mĂŒssen. Ansonsten aber können wir jetzt einfach die Zeit dafĂŒr nutzen, uns in Verlangsamung zu ĂŒben, die Stille auszuhalten und alles Gerede und Getue draussen zu lassen, weil es uns momentan keine Erweiterung mehr bringt.
Die Stille in uns einatmen, den Atem verlangsamen, selber langsamer werden⊠und dabei die WÀrme des Sommers geniessen, die Kraft der Sonne zu unserer Eigenkraft machen (und so aufhören, stÀndig Sonnen-hungrig zu sein) und auf diese Weise unsere Herz- und Seelenkraft langsam ins Unendliche steigern.
Dann wird die Zeit kommen, in der wir unsere ureigene Kraft wieder zur Entfaltung gebracht haben. Und genau das wird wesentlich werden, wenn es darum geht, dass wir diese alte GefÀngniswelt verlassen, dass wir aktiv und bewusst herausgehen und dabei wirklich frei werden.
Unsere momentanen Freiheiten sind solche, die wir von âder Götter Gnadenâ bekommen haben. Das war niemals wirkliche Freiheit, denn die kann nur aus uns selber kommen. Aber sie haben es gut getarnt und uns immer wieder mit Belohnungen geködert. Und sie haben uns auch fallen gelassen, wann immer sie wollten.
Die momentane Phase der Verlangsamung aber ist genau dazu da: Zu erkennen, was uns wirkliche Freiheit bringt⊠und es ĂŒben, damit wir in den kommenden und vermutlich wieder turbulenteren Zeiten jene Werkzeuge und KrĂ€fte zur VerfĂŒgung haben, die wir brauchen, um zu widerstehen und uns endgĂŒltig zu befreien.
Freiheit ist etwas anderes, als tun können, was wir wollen.
Sie entsteht, indem wir an unsere Wurzeln gehen
und dabei die werden, die wir sind!
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