
Vom Verfall und der Wiederauferstehung des Heiligen.
Die Kultur, in der wir alle aufgewachsen sind, hat uns sehr âverkopfteâ Dinge beigebracht. Sie hat uns gezwungen, alles zu hinterfragen, zu bezweifeln und fĂŒr jedes noch so kleine Erlebnis nach einer ErklĂ€rung zu suchen. Wir haben gelernt, dass wir als Kinder eigentlich nichts wussten â und dass immer jemand anderes es besser weiĂ. Man sagte uns: Wenn du im Leben vorankommen willst, dann musst du herausfinden, was wichtig ist, es dir aneignen und dann andere davon ĂŒberzeugen, dass du dieses Wissen hast â und dass sie dich deshalb brauchen. Und wenn dir das nicht gelingt, dann lernst du wenigstens, wie man es vortĂ€uscht â und dich selbst zumindest teilweise davon ĂŒberzeugt, dass du kein Hochstapler bist.
Unsere Schulen, unsere Gemeinschaft, unsere Regierung, unsere Gesetze, Wirtschaft, Religion und Wissenschaft â sie alle verlangten von uns, eine Art âglaubwĂŒrdiger Hochstaplerâ zu werden. Wir lernten: Solange ich einen âguten Grundâ fĂŒr das habe, was ich denke, solange ich erklĂ€ren kann, wie Dinge funktionieren, kann ich wenigstens ein bisschen GlĂŒck erlangen.
âWenn ich weiĂ, warum â und es anderen erklĂ€ren kann â dann bekomme ich die BestĂ€tigung von auĂen, die ich mir so sehr wĂŒnsche.â
So wurden wir zu analytischen Monstern, die alles logisch und rational zu rechtfertigen wussten. Und wir alle wissen, was dann geschah:
Das Monster begann, uns zu verschlingen.
Durch dieses endlose Analysieren â diese gedanklichen Spiele â machten wir alles profan, entheiligten die Welt. Wir saugten das Leben aus dem Heiligen heraus â und verloren damit fast vollstĂ€ndig unsere Verbindung zu Allem, was ist.
In einem Akt kollektiven Wahnsinns etablierten wir unausgesprochene Regeln: Es wurde unangebracht, ĂŒber Dinge zu sprechen, die fantastisch, weiblich, mystisch, göttlich oder subjektiv waren.
Gott galt als tot â und ĂŒbrig blieb nur die RealitĂ€t biologischer Vorherbestimmung und der Mythos, dass wir irgendwie die Kontrolle ĂŒber das Leben hĂ€tten, obwohl wir uns innerlich machtlos fĂŒhlten.
Doch nun â in dem Moment, in dem wir langsam erkennen, welches Spiel wir gespielt haben â beginnt ein Wiedererwachen.
Wir holen das Wesentliche zurĂŒck.
Und doch bleibt es schwierig â wegen des âAffenverstandsâ, dieser unermĂŒdlichen inneren Stimme, die tausendundein Zweifel gegen alles erhebt, was wir fĂŒhlen oder erleben.
Diese Stimme hat uns sogar glauben gemacht, dass wir nur dann Transformation erfahren können, wenn wir genau wissen und verstehen, was wir da tun.
Doch das ist nur ein weiterer Trick â eine Einladung zurĂŒck in das profane Gedankenspiel.
Auch in der sogenannten âspirituellen Szeneâ sind viele dieser Illusionen verbreitet. Viele falsche Versprechen und Spielchen, so geschickt getarnt im Selbstbetrug und der Verzweiflung, dass nur diejenigen, die wirklich ihrem inneren Ruf lauschen, die ProfanitĂ€t in sich selbst erkennen können.
Aber wir sind mittendrin in der Transformation â und kommen langsam zum Kern zurĂŒck,
indem wir das Leben, das Licht und die Liebe zurĂŒckbringen in das, was wir durch Analyse und einseitiges Denken ausgetrocknet haben.
Wir bringen das GefĂŒhl fĂŒr Wahrheit, die Herzresonanz, wieder zurĂŒck in unsere Erfahrung.
Denn um ganz in unser authentisches Sein einzutreten, braucht es im Grunde nur eines:
Die Liebe zurĂŒckzuholen, die wir uns selbst â und der Welt â einst vorenthalten haben.
Es geht darum, das Profane wieder heilig zu machen.
Zu erkennen, was bleiben wird â und was in das Nichts zurĂŒckfĂ€llt, aus dem es gekommen ist.
Das ist fĂŒr mich der Grund, warum es so entscheidend ist, zu erspĂŒren, was es bedeutet, in heiliger Weise zu gehen.
Es kann ein Wegweiser sein â ein innerer Marker auf deinem Weg nach Hause, zu dir selbst.
Es ist Ausdruck wahrer AuthentizitĂ€t und deiner Verbindung zu allem, was ist â nicht nur auf dieser Erde, sondern im gesamten Universum.
Es ist das Wiedererlangen deiner eigenen göttlichen Natur â und der von allem, was existiert.
Es ist das ZurĂŒckholen â durch Liebe â der absoluten Heiligkeit jedes Grashalms.
Alles â wirklich alles â wird kostbar.
Wenn du die Kostbarkeit der Dinge um dich herum spĂŒren kannst â der Dinge, die du berĂŒhrst, die dich umgeben â, dann wirst du beginnen zu begreifen, wie tief du geliebt wirst.
Und wie liebenswert du bist.
Leuchtet hell und weit, meine kostbaren BrĂŒder und Schwestern.
Ich liebe euch so sehr.
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© Ăbersetzung Roswitha ⊠https://www.esistallesda.de/
