Mit Arthos durch das Jahr Tagesbotschaft 06. Juni

Heute ist ein guter Tag, um den Sinn des Lebens nicht in dir selbst zu suchen, nicht in dem, was du bist bzw. zu sein glaubst, sondern im Ganzen, von dem du ein Teil bist. Solange du deine Sinne, Sehnsüchte und Triebe befriedigen willst und glaubst, dass darin der Sinn des Lebens liegt, greifst du gewissermassen nach einem Strohhalm aus Staub, dessen Eigenschaft es ist, dich durch ihn hindurch in einen dunklen Abgrund zu ziehen, um dann zu zerfallen. Der Sinn deines Lebens liegt nicht in deiner Erfüllung, sondern in der Befreiung.

Nun gibt es viele verschiedene Arten von Befreiung und vieles, was man unter Befreiung verstehen kann. Wenn es um den Sinn des Lebens geht, schlage ich vor, Befreiung als den Weg der Reinigung zu erachten. Es geht darum, dich von dem zu bereinigen, was du nicht bist. Wenn du dich von allem befreit hast, was du nicht selber bist, was also nicht deinem ursprünglichen wahren Selbst entspricht, dann bist du dort angelangt, wo du hingehörst.

Dann bist du ein individueller Teil des Ganzen, und das Ganze besteht nicht nur aus der kosmischen Manifestation. Die kosmische Manifestation ist die Manifestation der materiellen Energie Gottes. Sie bildet den abgesonderten äusseren Teil des Höchsten Ganzen. Es gibt auch ein zur kosmischen Manifestation transzendentales Reich: ewiges Sein und Wissen in Glückseligkeit. Dieser spirituelle innere Teil des Höchsten Ganzen entspricht mehr deinem wahren Sein, als das manifestierte Äussere.

Das Höchste Ganze bringt beides hervor, ist aber unabhängig von diesen Energien. Die Höchste Persönlichkeit Gottes ist die erste Ursache, aus der alles hervorgeht und das letzte Ziel, in das alles wieder zurückkehrt. Alles findet in Seinen Energien statt, und Er hat an allem als Besitzer, Herrscher und Geniesser teil, aber Er ist das alles nicht. Das Absolute ist kein relativer Teil. Das Absolute ist die Wurzel, die alle relativen Teile hervorbringt und nährt.

Wenn du als relativer Teil des Absoluten Höchsten Ganzen die Befriedigung deiner Sinne, Sehnsüchte und Triebe zum Sinn des Lebens erklärst, bindest du dich an die wiederholte Erfahrung von Leben und Tod, da du handelst, um Früchte zu ernten. So erfährst du die Früchte deiner Handlungen und kehrst immer wieder in das Reich des Todes zurück, das nicht der Wirklichkeit ewigen Lebens entspricht. Diese Wirklichkeit erreichst du nur, wenn du dich von allem befreist, was du nicht in deiner ursprünglichen Form als Lebewesen bist.

Deine ursprüngliche Form als Lebewesen ist nicht Teil der Dualität des Lebens und Sterbens, sondern Teil der Ganzheit ewigen Lebens. Du erschaffst die Dualität wenn du dich von der Ganzheit abwendest, da du beginnst, dir zu dienen anstatt dem Ganzen, von dem du ein Teil bist. Du bist ein Fragment der spirituellen Energie, aus der die materielle Energie hervorgeht. Die Quelle aller Energien ist Gott, und wenn du dich von Gott, der Quelle, abwendest, fällst du aus der Ganzheit in die Trennung. Dann bist du als relativer Teil von der Ganzheit getrennt, und diese Trennung bildet den Abgrund der Selbstsucht.

Der Abgrund ist die scheinbare Abwesenheit dessen, was die Quelle von Allem ist. Scheinbar, da sich die Quelle niemals von dir abwendet, sondern immer nur du von der Quelle, was letztendlich einen Missbrauch deines freien Willens bedeutet. Du trennst dich von deiner Wurzel, wenn es dir wichtiger wird, dich selber zu bewässern, als die Wurzel zu bewässern, die dich mit allem versorgt. So schneidest du dich von der Versorgung ab und begibst dich fortan auf die Suche nach alternativen Versorgungsquellen, die du aber nicht in der absoluten Wahrheit, sondern nur noch in der Illusion suchst und zu finden glaubst.

Das, was du findest, ist bestenfalls Dunkelheit, die sich in ein täuschendes lichtvolles Gewand hüllt. Da du in den Abgrund gefallen bist, befindest du dich weit entfernt vom Gipfel, der in der Ewigkeit des gleissenden Lichts der absoluten Wahrheit liegt. Der Abgrund ist die Dunkelheit, die entsteht, da sich der künstliche Strohhalm des falschen Egos mit all seinen Scheinheiligkeiten der Quelle in den Weg stellt und Ihr Licht verdunkelt. Du gerätst in seinen Sog der Falschheit, der der bedeckende Aspekt der materiellen Energie ist. Der Strohhalm bietet viele Verlockungen, denen du unterliegst, weil du sie für realer hältst, als das, dessen Abwesenheit sie repräsentieren.

Die Verlockungen sind dunkler Natur und werden Dämonen genannt. Wenn du die Dämonen nicht kennst, bist du geneigt, ihren Einflüsterungen zu glauben. Der Glaube an sie ist es, der dich in den Abgrund zieht, der den Boden der Tatsachen des falschen Egos bildet, das dir einredet: Ich bin das. Und das ist meins.

Beobachte deine Gedanken und Gefühle und nimm nur die Tätigkeiten des Geistes an, die dem Licht der Liebe entspringen und die auf das Licht der Wahrheit ausgerichtet sind. Diese Tätigkeiten des Geistes führen zu transzendentalen Handlungen, die nicht dazu dienen, selbstsüchtige Früchte zu ernten, sondern deren einziger Sinn es ist, die Höchste Persönlichkeit Gottes zu erfreuen. Alles andere weise von dir, indem du sagst: Das bin nicht ich! Und das gehört auch nicht mir!

Du kommst aus dem Licht der absoluten Wahrheit, und letztendlich und ursprünglich bist du ein Funke des Lichts der Liebe. In dir und um dich herum jedoch gibt es künstliche Schatten, die dich vom Licht und vom Leuchten, was eine selbstlose Liebestätigkeit ist, fernhalten.

Erkenne die Schatten und löse sie in und mit Liebe auf. Zu lieben bedeutet nicht, nett zu ihnen zu sein, sondern wahrhaftig. Wenn du den Dämonen in wahrhaftiger Gottverbundenheit in Liebe entgegentrittst, haben sie dem nichts entgegenzusetzen. So wendest du dich dem Licht zu, und diese Zuwendung macht jeden Strohhalm überflüssig, da du dadurch wieder direkt mit der Höchsten Quelle verbunden bist.

ICH BIN die Verlichtung aller dämonischen Schatten.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

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