Mit Arthos durch das Jahr, Tagesbotschaft 03. August

Heute ist ein guter Tag, um den Gärtner kennenzulernen. Vermutlich glaubst du, den Gärtner gut zu kennen, doch ich behaupte, das, was du von ihm kennst, ist nur sein Spiegelbild, seine äussere Hülle und sein materieller Schatten. Wenn du dich vor den Spiegel stellst und das, was du von dir kennst, betrachtest, dann siehst du nicht das, was du wirklich bist. Du siehst die Arbeitskleidung des Gärtners und meinst, ihn zu kennen, da du seine Erfahrungen erlebt hast. Allerdings kennst du auch von den Erfahrungen nur die äussere Hülle – es sei denn, du bist geübt darin, die Schatten zu durchleuchten, um den Kern der Dinge zu erkennen, der nicht materiell, sondern immer spirituell ist.

Das, was du wirklich bist, kannst du nicht sehen, denn erstens können deine Augen nicht hinter den Schein der realen Materie blicken, und zweitens ist das, was du wirklich bist, die Seele, materiell bemessen nur in etwa so gross, wie das Zehntausendstel einer Haarspitze. Die Augen sehen auch nicht die wahrhaftige Substanz, sondern nur deren materielle Auswirkungen.

Dein schattenhaftes Spiegelbild lebt sein Leben in einer Welt der Dunkelheit, verloren und verirrt, weil du dich weigerst, den Gärtner kennenzulernen, da du der Meinung bist, schon alles über ihn zu wissen. Was du weisst, ist jedoch nur, dass es vier mögliche Prinzipien gibt, denen sich der Gärtner zuwendet: Religiosität, wirtschaftliche Entwicklung, Sinnenbefriedigung und Befreiung. Das aber sind nur die Tätigkeiten des Schattens der Seele, die dieser Schatten in der Schattenwelt durchführt. Die Seele selber kommt aus dem Licht und handelt im Licht, und das Licht ist transzendental zum Schatten.

Du glaubst, du weißt alles, und du glaubst, du bist Herr über dich und die Welt. Das ist nichts weiter als ein Schattentanz, ein Schauspiel, das du in der illusorischen Dualität aufführst, um dein wahres Selbst selbst zu betrügen, da du vom falschen Selbst betrogen wirst. Du weigerst dich, deinen Garten zu bearbeiten, um den Gärtner zu entfalten, damit er seinem wahren Herrn dient. Stattdessen bearbeitest du deinen Garten, um falsche Früchte für dich zu ernten. Da du als Lebewesen von der materiellen Energie und ihren Erscheinungsweisen verunreinigt bist, ist auch dein Garten verunreinigt, und daher sind die Früchte, die du darin erntest, vergiftet.

Die Früchte, für die du dein Leben opferst, während du dem Drang folgst, die Gelüste deiner Sinne zu befriedigen, gehören dir nicht. Du berauscht dich an fremdem Eigentum. Nichts von dem, was du greifen kannst gehört dir. Wie könnte es dir auch gehören, wenn du es wieder abgeben musst, wenn du gehst?

Und du wirst gehen müssen. Früher oder später musst du alles Unwahre loslassen, von dem du glaubtest Das bin ich und Das ist meins. Dann gehst du und nimmst deine Illusionen mit dir, und so wirst du im nächsten Leben zu dem, woran du in diesem Leben gedacht und was du geglaubt hast. Und da du auf diese Art nur Illusionen mit dir nimmst, und nicht die Wahrheit, kehrst du in einem anderen Körper zurück, um von vorne zu beginnen und den berauschenden Geschmack der Dinge erneut kennenzulernen.

So erhältst du eine neue Chance, dich von den Illusionen zu befreien. Aber du unterliegst ihnen vermutlich ein weiteres mal, weil sie so real erscheinen und so verlockend sind. Die materielle Natur überwältigt dich, und so vergisst du wieder, was du wirklich bist und verlierst dich erneut in deinen von der materiellen Energie verzerrten Wahrnehmungen. Solange du nicht den wahren Gärtner kennenlernst, weißt du nichts von seiner eigentlichen Bestimmung, und solange du diese nicht kennst, hältst du den Garten für deinen Spielplatz.

Und dann spielst du mit dem Leben, als wäre es egal, ob das, was du denkst, fühlst, willst und tust Konsequenzen hat oder nicht. Da du den Gärtner und seine wahre Bestimmung, sowie den Garten und seinen wahren Sinn und Zweck nicht wirklich kennst und verstehst, beziehst du die Konsequenzen, die du erfährst, nicht auf dich, sondern schreibst sie einem Schicksal zu, von dem du glaubst, es hätte nichts mit dir zu tun, sondern wäre eine zufällige Entwicklung des Weltgeschehens, das auf Zufällen basiert, in die du unglücklicherweise hineingeraten bist. Und dann empfindest du dich als zufälliges Opfer einer ungerechten Entwicklung, womit das Jammern beginnt, das Ausdruck eines langsamen und qualvollen Sterbens ist.

Um das Dilemma zu beenden, gibt es nur eine Möglichkeit, und diese Möglichkeit ist gleichzeitig die größte Chance deines Lebens. Ergreife sie, indem du die Herrschaft des falschen Selbst – des Spiegelbilds deiner Seele, das als Schatten in der Schattenwelt agiert – beendest. Du möchtest herrschen, bist in Wirklichkeit aber der Beherrschte. Du möchtest kontrollieren, hast aber keine Kontrolle. Du willst geniessen, doch das Einzige, was du wirklich geniesst, sind Illusionen, und so verfängst du dich in ihnen. Gib die Herrschaft, die Kontrolle und den Genuss an den zurück, der sie ohnehin bis über das Ende der Zeit hinaus und über alle Welten innehat, und dem es zusteht, zu geniessen.

Der schnellste, einfachste und effektivste Weg, dies zu tun, ist, dich Gott zuzuwenden, indem du über Gott hörst, über Gott meditierst und Gott all deine Gedanken, Gefühle und Handlungen widmest. Suche Gott (Vater unser) in allem und liebe ihn mehr als alles andere – Ihn, der transzendental zu allem ist, was du kennst (im Himmel). Chante oder singe seine heiligen Namen (Geheiligt werde dein Name), wende Dich der höchsten Spiritualität und der reinsten Liebe zu, indem du beides wahrhaftig lebst (Dein Reich komme) und lege dein Leben voller Vertrauen in Seine Hände, indem du fortan Ihm dienst, anstatt dem falschen Ego und der materiellen Welt (Dein Wille geschehe).

Wisse, dass du nicht nur jetzt, sondern ewig lebst, und richte dein Leben auf das aus, was nach diesem Leben kommt (im Himmel wie auf Erden). Vertraue Gott und widme und weihe Ihm dein Leben, und Er wird für dich, deine Erkenntnis und deine Entwicklung sorgen (Unser täglich Brot gib uns heute). Gib dich Gott vollkommen hin und fürchte dich nicht: Er wird dich von allen Reaktionen auf deine Handlungen befreien (und vergib uns unsere Schuld). Voraussetzung ist, dass du keinen Groll mehr gegen andere und dich hegst und niemanden ausser dich selbst für dein Leben und deine Erfahrungen verantwortlich machst (wie auch wir vergeben unseren Schuldigern).

Verstehe die täuschende Kraft der materiellen Energie (Führe uns durch die Versuchung) und gib dem Bösen keine Macht mehr. Entziehe ihm den Glauben und die Aufmerksamkeit, richte dich auf das Gute aus und bitte Gott um Beistand (und erlöse uns von dem Bösen). Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Gott ist der Höchste Herrscher, der Höchste Besitzer und der Höchste Geniesser, und du bist Sein ewiger Diener. So sei es.

ICH BIN nicht länger das, wofür ich mich gehalten habe.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

Bild von GLady auf Pixabay

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