Mit Arthos durch das Jahr, Tagesbotschaft 26. August

Heute ist ein guter Tag, um die Vollkommenheit Gottes zu sehen. Wenn du den falschen Bildern und Vorstellungen von Gott folgst, die dir einen rachsüchtigen und bestrafenden Gott einreden, und du dieser Vorstellung unterliegst, dann fürchtest du dich vor Gott, und wenn du dich fürchtest, wie willst du Ihn dann lieben? Vielleicht fürchtest du Ihn auch nicht, sondern bist wütend auf Ihn, da er in deinen Augen ungerecht ist. Das sind die Augen der Unwissenheit, die Gott, die Quelle allen Wissens, auf diese Art und Weise sehen.

Wenn du Gottes Vollkommenheit sehen willst, musst du mehr aufbringen, als nur deine physischen Augen. Wenn du Gottes vollkommene Stimme hören willst, dann brauchst du etwas anderes als deine physischen Ohren. Wenn du Gottes Vollkommenheit fühlen willst, benötigst du mehr als deine physische Haut. Wenn du Seine Liebe schmecken willst, bedarf es einer nicht-physischen Zunge. Und wenn du Seinen vollkommenen Duft erfassen willst, musst du etwas anderes einsetzen als deine physische Nase.

Was du brauchst, um über die physische Wahrnehmung hinauszugehen, mit der du nur das Vergängliche wahrnehmen kannst, ist zunächst einmal der Glaube, dass es mehr gibt, als nur das, was du mit deinen physischen Sinnen wahrnehmen kannst. Wenn du diesen Glauben nicht besitzt, ist für dich nur das wahr, was du nehmen kannst, und da du es nimmst, machst du es zu dem deinen. Du nimmst das Äussere und machst es zum Inneren, und so sperrst du dich selber in eine Welt, die zu klein ist, um das Unvergängliche zu beinhalten, das grösser ist als das, was kommt und vergeht.

Um Glauben zu erlangen, musst du Wissen über das besitzen, an das du glauben kannst. Ohne Wissen kannst du nicht glauben, und daher ist ein Glaube ohne Wissen falsch, denn er beruht nicht auf Wissen, das die Grundlage wahren Glaubens ist. Wissen bedeutet nicht automatisch glauben. Du kannst das Wissen auch verdrängen, weil es dich in deinen Plänen behindert und deine selbstsüchtigen Ziele vereitelt. Daher kann das falsche Ego auch als Zerstörer des Wissens bezeichnet werden, denn wenn ihm etwas nicht dient, muss es vernichtet werden. Darin ist das falsche Ego ein wahrer Meister. Es meistert die Lüge und nicht die Wahrheit. So betrügt es sich, dich und andere.

Und da Gott dem falschen Ego nicht dient, denn das Wahre dient nicht dem Falschen, so wie auch das Falsche dem Wahren nicht dient, erklärt sich das falsche Ego zum Feind Gottes, und als Feind muss es Gott bekämpfen. Das Wahre hingegen erklärt das Falsche nicht zum Feind, denn jede Feindschaft zerstört den Frieden des Wahren.

In der Praxis bedeutet das: Wenn du Frieden finden willst, musst du deine Feinde besiegen. Dieser Sieg jedoch wird nicht durch Kampf erlangt, denn wie könnte Kampf Frieden bringen? Wenn du Frieden willst, musst du friedlich sein. Also beende die Feindschaft. Solange du auch nur einen Feind hast, wirst du keinen Frieden finden. Solange du Gewalt anwendest, erzeugst du Gewalt. Das gilt nicht nur auf grobstofflicher, sondern auch auf feinstofflicher Ebene. Jede Form von mentaler oder emotionaler Gewalt hält dich davon ab, Frieden zu finden.

Du findest Frieden nur im Frieden. Verstehst du, was das für dein tägliches Leben bedeutet? Steige aus der Spaltung aus. Steige aus der Trennung muss. Steige aus dem Kampf aus. Steige aus der Verurteilung aus. Löse dich von allem, was Frieden verhindert. Dann erst kannst du dich mit dem Frieden verbinden, der jenseits allen Kampfes liegt. Am Ende aller Kämpfe, also erst nachdem du Frieden gefunden hast, kannst du wirklich lieben. Vorher ist alles, was du als Liebe bezeichnest, keine Liebe, sondern Lust. Lust ist ein Feind der Liebe.

Das einzige Wissen, das ein gutes Fundament für wahren Glauben bietet, ist das Wissen über die Absolute Wahrheit, die die Höchste Wahrheit ist, denn nichts steht über dem Absoluten. Das Absolute ist in allem, und alles ist in ihm. Daher ist die Absolute Wahrheit die Voraussetzung aller relativer Wahrheiten wie auch aller Lügen. Gleichzeitig ist sie aber auch verschieden von allem, was mit ihr verbunden ist, da es von ihr abhängt. Das Absolute bildet gewissermassen den Hintergrund für alles Relative, so wie die Ewigkeit den Hintergrund für alles Vergängliche bildet.

Sobald du alle falschen feindseligen Vorstellungen ablegst und Gott anerkennst, wie Er ist, kannst du nicht anders, als Ihn zu lieben. Wenn du Gott wahrhaft liebst, dann liebst du Ihn über alles, denn Er steht über allem. Gott ist der Besitzer aller Füllen, und nur Er ist Ewigkeit, Wissen und Glückseligkeit. Gott ist in jeder Hinsicht groß, denn Er ist die Absolute Wahrheit, die grösser ist als alles Relative. Niemand kommt Ihm gleich, und keiner ist größer als Er.

Gott besitzt alle sechs Füllen in unbegrenzter Vollkommenheit: Reichtum, Macht, Ruhm, Schönheit, Wissen und Entsagung. Das unterscheidet den Schöpfer von Seinen Geschöpfen. Nun solltest du allerdings nicht den Fehler machen, von einem materiellen Schöpfer auszugehen, der ist wie du, nur irgendwie anders. Gott ist nicht wie du, und du wirst niemals wie Er sein, auch wenn du ein Teil von Ihm bist. Selbst wenn du eins mit Ihm wirst, wirst du nicht gleich. Das ist die Ganzheit: das Paradox des gleichzeitigen eins- und verschieden-Seins.

Der Schöpfer ist kein Mensch, und doch ist er eine Persönlichkeit. Er ist kein Lebewesen, und doch kommen die Lebewesen aus Ihm. Sie sind Teil einer Seiner Energien, und diese Energie ist nicht nur die Quelle aller Lebewesen sondern auch die Quelle der Liebe. Wie kann es also überhaupt jemanden geben, der Ihn nicht liebt? Das ist nur möglich, wenn die Menschen ein falsches Bild von Gott haben und aufgrund dieses falschen Bildes die Absolute Wahrheit verleugnen. Aber wenn die Absolute Wahrheit verleugnet wird, was bleibt?

Jenseits der Absoluten Wahrheit Gottes – in ihrer scheinbaren Abwesenheit – unterliegt der Mensch der Täuschung. Diese Täuschung führt zu Enttäuschung, und Enttäuschung ist eigentlich dazu da, sich von der Täuschung zu befreien. Wenn du Enttäuschung jedoch als Strafe und nicht als Chance für Erkenntnis betrachtest, dann brauchst du eine Person, die dich bestraft hat.

Und so erfindest du einen Bestrafer, betrachtest ihn als Menschen wie dich und bezeichnest Ihn ungerechtfertigterweise als ungerechten Richter. Du brauchst immer einen Schuldigen für das, was nicht deinen egoistischen Vorstellungen entspricht. Dann verteufelst du Gott, anstatt Ihn als das zu nehmen, was Er ist. Das geschieht, wenn du dich mit dem falschen Ego identifizierst, und nicht mit der Seele, die du bist.

Die Höchste Persönlichkeit Gottes ist nicht nur der Besitzer der sechs Füllen, die Ursache aller Ursachen und der anfanglose Anfang, Er ist auch reine Liebe. Diese zeichnet sich aus durch Gnade und Barmherzigkeit. Wenn du dich nicht immer wieder selber bezüglich Gott belügen würdest, sondern Ihn so sehen könntest, wie Er ist, dann würdest du Seine Gnade und Barmherzigkeit alleine schon daran erkennen, dass Er es dir freistellt, ob du Ihn liebst, oder nicht. Alleine das ist schon ein Beweis für die Vollkommenheit Gottes.

Der von so vielen verleugnete freie Wille ist genau darauf ausgerichtet: Du kannst wählen, ob du Gott anerkennst und Ihn liebst als das, was Er ist, oder ob du dich selber als Gott fühlst, dich mehr liebst als ihn, und dich daher als etwas liebst, was du gar nicht bist.

Die Wahl, dich selber als das zu lieben, was du nicht bist, führt zu Erfahrungen, die du solange machst, bis du die Erfahrungen leid bist. Dann triffst du irgendwann eine neue Wahl, und diese Wahl verbindet dich wieder mit der Vollkommenheit Gottes, die dich von aller Angst und Lust befreit. Es ist die Wahl der Liebe, und die Liebe richtet sich auf Gott, denn Er ist nicht nur Quelle, sondern auch Ziel der Liebe.

ICH BIN der Liebende, der in den Hintergrund tritt, um das Höchste Selbst zu lieben.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

Bild von 3D Animation Production Company auf Pixabay

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