Mit Arthos durch das Jahr, Tagesbotschaft 10. Oktober

Heute ist ein guter Tag, um deinen Keller auszumisten. Wenn du diese Botschaften bereits eine Weile verfolgst, wirst du dir denken können, dass ich nicht den Keller deiner Wohnung oder deines Hauses meine – obwohl auch das eine gute Idee wäre. Nein, ich meine den Keller deines Körpers, und zwar grob-, vor allem aber auch feinstofflich.

Konkret bedeutet das: Sieh dir all den Müll und Dreck, sowie die vielen sprichwörtlich unter den Schrank gekehrten Dinge an, die du nicht mehr sehen wolltest und bei denen du es dir daher einfach gemacht hast. Es geht um all das, was du nicht entsorgt und aufgelöst, sondern nur verdrängt und vergessen hast.

Dass du diese Dinge nicht siehst, bedeutet nicht, dass sie nicht mehr da sind. Das gilt sowohl für den grob-, ganz besonders aber auch für den feinstofflichen Bereich. Da du gelernt hast, dass du in einer materiellen Welt lebst, in der nur die materiellen Dinge von Bedeutung sind, hast du dir angewöhnt, das, was du nicht sehen willst, einfach wegzuschieben, dorthin, wo du es nicht sehen kannst.

Und dann glaubst du, es wäre damit erledigt. Das ist es aber nicht, denn das viele mentale und emotionale Gepäck, all die Ängste, Sorgen, Wünsche, all der Neid, die Gier, die Lust, der Schmerz und der Zorn: all das trägst du mit dir, und es drückt dich nicht nur auf den verdichteten Boden der materiellen Welt, sondern sondern liegt auch wie ein von innen ausgehender Schatten über dir. Der Schatten nimmt dir deine Freiheit und verklebt dich mit all dem, was du nicht wirklich bist. Du glaubst das aber nicht, drückst einfach ein Auge zu und denkst: Was ich nicht mehr weiss, macht mich auch nicht heiss.

Aber das funktioniert nicht. Du schleppst sinnbildlich einen ganzen Container an Schutt und Müll mit dir herum und wunderst dich, dass du nicht so recht vorwärts kommst. Wenn du dich nicht länger selber betrügen und es dir weiterhin schwer machen willst, dann ist jetzt, ja genau jetzt, der richtige Zeitpunkt, um aufzuräumen.

Und so leid es mir tut: Du kannst nicht einfach einen Reinigungstrupp damit beauftragen. Es gibt auch keine Putzfee, die dir den feinstofflichen Mist aus deinem System entfernt. Das, was zu dir gehört, gehört zu dir und bleibt auch bei dir, und zwar solange, bis du es dir ansiehst, verstehst, was es damit auf sich hat und es dann ein für alle mal auflöst.

Das, was du nicht loslässt, klebt an dir, wie die Fliegen am Misthaufen. Selbst wenn sie sich einmal kurz lösen und abheben sollten, werden sie doch innerhalb kürzester Zeit zurückkehren, und sie werden sich wieder auf dem Misthaufen breitmachen. Fliegen lieben das halt. Daher leben sie auch nicht so lange. Sie sind noch nicht bereit, ins Licht zu gehen…

Nun sind deine verdrängten Schwachpunkte aber natürlich keine Fliegen. Trotzdem kleben sie wie die Fliegen an dir und fristen in deinem Feld ein erbärmliches parasitäres Dasein, solange du sie nicht von dir erlöst. Sei so gnädig und gib ihnen den Gnadenstoß. Wenn du das nicht tust, werden sie weiterhin leiden, und sie werden dich in ihr Leid hineinziehen. Du hast aber ohnehin mit den dreifachen Leiden (hervorgerufen durch deinen Körper und Geist, andere Lebewesen und die Natur) ausreichend zu tun. Willst du dir das wirklich auch noch aufhalsen?

Warum lässt du nicht wirklich und endgültig los? Es geht ja nicht um Dinge, die du brauchst. Es geht um das, was du nicht mehr benötigst. Es geht um das, was dich an den bindet, der du schon lange nicht mehr bist. Es geht um das Alte, das dich altern lässt, um das Traurige, das dich von der Freude trennt, um die Bitterkeit, die dafür sorgt, dass du keine Süsse mehr erfährst. Es geht um die vielen alten Häute, die du abstreifen musst, damit du dich wieder bewegen kannst. Du musst dich von ihnen befreien, wenn du Freiheit willst. Du musst dich von ihnen ent-wickeln – nur so kannst du dich tatsächlich entwickeln.

Entwicklung bedeutet nicht, das zu werden, von dem dein falsches Ego sagt: Das will ich gerne sein. Entwicklung bedeutet, dich vom falschen Ego zu lösen und all seine Anhängsel, all das, was du nicht wirklich bist, zu erkennen, loszulassen, abzuwerfen und zu überwinden, damit du dich als wahres Selbst verwirklichen kannst.

Diese Selbstverwirklichung ist auch eine Gottverwirklichung, denn dein wahres Selbst ist ein winziger Teil Gottes, dessen Göttliche gute Eigenschaften jedoch noch immer von all dem Müll und Dreck, den das falsche Ego erzeugt hat, bedeckt werden. Solange du deinen Keller nicht ausmistest, dimmen all die Hinterlassenschaften deiner Vergangenheit deine guten Eigenschaften.

Darum fühlst du dich so klein, kraftlos, hilflos und leer. Die Leere ist ein Zeichen dafür, dass du nicht mit Wahrheit gefüllt bist. Die Hilflosigkeit zeigt dir, dass du die Hilfe desjenigen, der dich dein ganzes Leben lang als stiller Zeuge und bester Freund begleitet, ablehnst. Die Kraftlosigkeit zeigt dir, dass du von der Quelle aller Kraft getrennt bist. Und die Kleinheit zeigt dir, dass dir deine wahre Grösse abhanden gekommen ist.

Wenn du wahrhaftig bist, bist du gross und stark, voller Hoffnung, Freude und Zuversicht, und dann nimmst du auch die Hilfe in Anspruch, die dir jederzeit angeboten wird. Wenn du wahrhaftig bist, lehnst du die Wahrheit nicht länger ab, um dich stattdessen an den Illusionen festzuhalten, die dir noch nie wahren Halt geboten haben. Wenn du wahrhaftig werden willst, dann musst du damit beginnen, deinen Keller auszumisten.

Um deinen Keller auszumisten, könntest du strategisch vorgehen. Die beste Strategie, ist die systematische Entrümpelung. Setze dabei einen Schritt auf den anderen und versuchte nicht, zwei Schritte auf einmal zu gehen. Lass dir Zeit. Sieh dir alles an und versuche, alles zu verstehen.

Dabei könntest du so vorgehen, dass du dir ohne zu zögern jeweils ein Thema aus den Bereichen Gegenstände, Abhängigkeiten, Gewohnheiten, Gedanken, Gefühle und Wünsche ansiehst. Finde heraus, was davon stimmig und unstimmig ist. Schau dir an, was am meisten an dir nagt und nimm dich der Sache an, ohne Kompromisse einzugehen.

Vermutlich sind es genau die Angelegenheiten, die du am längsten vor dir herschiebst, ohne etwas zu unternehmen – außer dir zu sagen Ich müsste eigentlich einmal… Stell dich dem inneren Kampf und ziehe in die Schlacht. Jetzt. Besiege deinen ärgsten inneren Feind. Nur so kannst du dich selber gewinnen.

Aber überfordere dich nicht, indem du gleich gegen mehrere oder gar alle Gegner gleichzeitig und auf einmal kämpfst. Nimm dir einen Punkt heraus – am besten das, wovor du dich am meisten fürchtest – und besiege deine Schwäche. Das wird dich stärker machen. Gehe durch deine Ängste hindurch und fürchte dich nicht. Das geht, wenn du dich dem hingibst, der dich beschützt. Vertraue Gott.

Gott zu vertrauen bedeutet, Gott zu kennen. Wie aber kannst du Gott kennenlernen? Da gibt es viele Möglichkeiten. Eine ist: Bitte Ihn, der ohnehin an deiner Seite ist und der der beste Freund ist, den du jemals haben wirst, um Hilfe. Und dann nimm Seine Hilfe an.

Seine Hilfe anzunehmen bedeutet, auf Ihn zu hören. Achte auf Seine Stimme und Seine Führung. Beides kommt, wenn du dich dafür öffnest. Seine Stimme spricht als dein Gewissen und in Form von Eingebungen zu dir, und Seine Führung führt dir die Ereignisse, Umstände, Situationen und Menschen zu, die dich wahrhaft weiterbringen.

Seine Hilfe anzunehmen bedeutet, nicht länger dahinzuvegetieren, sondern aktiv zu werden. Überwinde die Trägheit und mache dich selber zu einem besseren Menschen. Du machst dich zu einem besseren Menschen, indem du alles Schlechte in dir überwindest. Hör auf damit, Schuldige im Aussen zu suchen. Das hält dich nur in der Verantwortungslosigkeit. Übernimm die Verantwortung für dich und dein Leben.

Das kann und wird bedeuten, mit Alkohol, Drogen, Rauchen und Fleischessen aufzuhören. Das kann und wird auch bedeuten, alle alten und mittlerweile für dich unstimmigen Bücher, CDs, Dekogegenstände und Kleidungsstücke auszusortieren, die nicht mehr zu dir passen. Vieelleicht wirst du auch deine Wohnung renovieren oder in eine bessere Gegend umziehen.

Vielleicht bedeutet es aber auch, eine Beziehung zu beenden, einen Job zu kündigen oder einem angeblichen Freund, der schon lange nicht mehr freundlich zu dir ist, endlich einmal die Meinung zu sagen.

In jedem Fall bedeutet es, mit allem aufzuhören, was nicht der Entwicklung und Verwirklichung deiner Seele dient, die das ist, was du wirklich bist. Höre auf dein Gewissen, höre auf deine Seele (die niemals egoistische Wünsche hat) und höre auf Gott in dir.

Vielleicht gibt es auch einen Glaubenssatz, der dafür sorgt, dass du auf der Stelle trittst, oder einen Gedanken, den du immer wieder denkst, der dir aber nicht guttut. Es können auch Rache- bzw. Neidgedanken und -gefühle sein, oder es schwelt noch unbewusster alter Groll in dir – gegen deine Eltern, einen Arbeitskollegen, deinen jetzigen oder einen ehemaligen Partner oder Freund, gegen eine oder viele Politiker oder den Pfarrer. Egal was es ist: Beende das Drama, indem du dich davon vollständig löst. Und zwar in Liebe!

Die Lösung geschieht, indem du einerseits Ursachen, Hintergründe, wahre Bedeutungen und Zusammenhänge erkennst und verstehst und den Magnetismus beendest, der durch deine negativen Gedanken, Gefühle und Wünsche zustande kommt und aufrechterhalten wird. Lösung geschieht andererseits durch die Anhaftung an etwas Höheres, Feineres, Besseres, Wahrhaftigeres.

Eine bestehende Anhaftung so mir nichts dir nichts aufzulösen, ist sehr schwer, solange du nichts besseres hast, dem du dich hingeben kannst. Aber wenn du etwas findest, bei dem es sich lohnt, dich daran anzuheften, weil es deiner Seele guttut und dich somit wirklich weiterbringt, dann fällt das Loslassen des Alten leicht, denn dann weisst du, warum und wofür du loslässt: damit Platz für das Neue, Gute und Wahre ist.

Der effektivste und sinnvollste Ersatz für alles, was dir schadet, was dich hemmt, was dir wehtut oder was dich belastet, ist die Hingabe an Gott, denn das erlöst dich von allem. Lass alle selbsterschaffenen und dogmatischen Religionen los und gib dich voll und ganz Gott hin. Er wird dich von allen Reaktionen auf deine sündhaften Handlungen befreien. Fürchte dich nicht. Das hat Krishna in der Bhagavad-Gita zu Arjuna mitten auf dem grössten Schlachtfeld aller Zeiten gesagt (18.66).

Da diese Hingabe keine vordergründig materielle Tätigkeit ist, sondern eine spirituelle, verlagert sich dein Bewusstsein dabei auf die transzendentale Ebene. Dadurch verliert alles Schwere und Dichte der materiellen Welt seinen Reiz, seine Kraft und seine Wirkung. Die Illusionen zerfallen, und du wendest dich der Wahrheit zu.

Arbeite deine Baustellen ab. Alle! Stück für Stück und ohne wieder schwach zu werden. Je mehr Dreck du aus deinem Bewusstsein entfernst, desto reiner wird es und somit du.

Je mehr Ballast und Abfall du aus dem Weg räumst, desto leichter wirst du, und desto leichter fallen die nächsten Schritte. Das Aufräumen des Kellers ist der Weg in die Leichtigkeit. Mit der Leichtigkeit kommt die Freude, und mit der Freude kehrt die Lebenskraft zurück, die aus der Quelle der Wahrheit fliest, und die in ihrer Essenz Liebe ist.

Wenn du deinen Keller aufräumst und dich somit von allem befreist, was du nicht wirklich bist und dies tust, um Gott eine Freude zu bereiten, dann gibt es keinen Grund mehr, Leid zu erfahren. Dann wirst du alles Leid als Hürde auf dem Weg ins ewige Glück, die du mit Leichtigkeit und Freude überwindest, ansehen, denn du hast Gott in deinem Herzen.

Wenn du dir der Gegenwart Gottes in deinem Leben bewusst bist, dann wirst du alles, was dich angreift und belastet und Ihn, dein Höchstes Selbst, zu verdrängen versucht, ohne zu zögern besiegen und aus dem Weg räumen. Wenn du die Wahrheit kennst, hat die Lüge keine Macht mehr. Wenn du im Licht bist, gibt es keine Dunkellheit mehr. Und so bereitet es sogar Freude, den Keller auszumisten.

ICH BIN der Feind meiner inneren Feinde, der sie furchtlos besiegt.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

Bild von Christoph Schütz auf Pixabay

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