Mit Arthos durch das Jahr, Tagesbotschaft 04. Dezember

Heute ist ein guter Tag, um deine Unkenntnis zu beenden. Wenn du in Unkenntnis der Wahrheit agierst, beruhen deine Tätigkeiten auf Unwissenheit. Das Ergebnis der Unwissenheit ist Selbstbetrug, Angst vor dem Tod, Zorn, wenn du enttäuscht wirst, das Gefühl, der Besitzer der Dinge zu sein und vor allem das Vergessen deiner wahren Identität. Gerade das Vergessen deiner wirklichen Identität ist gewissermassen die Eintrittskarte in die materielle Inkarnation. Wenn du deine wahre Identität kennst, gibt es keinen Grund, in der Materie zu inkarnieren, und wenn du deine wirkliche Identität lebst, existierst du unter spirituellen Lebensbedingungen und nicht unter materiellen.

Da du jedoch derzeit als Seele in einem Körper in der materiellen Welt existierst, muss es einen Punkt in deinem Dasein gegeben haben, an dem du deine wirkliche Identität zugunsten selbstsüchtiger Wünsche hintenangestellt hast. Entscheidend ist nun nicht, wann das war und warum das geschehen ist, sondern dass du erkennst, dass es jetzt um deine Selbsterkenntnis und die Verwirklichung deines wahren Selbst geht. Das Leben kann als Möglichkeit betrachtet werden, die selbstsüchtigen Wünsche des falschen Egos zu verwirklichen oder als eine Gelegenheit, echte Selbsterkenntnis zu gelangen, um dich wieder mit deinem wahren Selbst zu identifizieren.

Dies sind zwei vollkommen verschiedene Wege. Der eine Weg ist absteigend und führt über die Leidenschaft in die Unwissenheit. Der andere ist der aufsteigende Pfad der Tugend, der in die Transzendenz führt. In der materiellen Welt erscheint alles in den drei Formen Unwissenheit, Leidenschaft und Tugend, als Zerstörung, Aufbau und Erhaltung und in ihren Mischformen. Diese drei Erscheinungsweisen der materiellen Energie ermöglichen die Vielfalt aller vergänglichen Erscheinungen und Manifestationen. Dabei hat jedoch nichts Bestand. Nichts in der materiellen Welt bleibt. Alles ist einem ständigem Wandel unterlegen.

Was du dieser Tatsache entnehmen kannst, ist die Unentbehrlichkeit des Unterscheidens, sofern du dich auf den aufsteigenden Pfad begibst und auf ihm vorankommen willst. Wenn du nicht lernst, zwischen richtig und falsch, gut und böse, Wahrheit und Lüge und Licht und Dunkelheit zu unterscheiden, unterliegst du der Unkenntnis und dann handelst du auch entsprechend. Deine Handlungen entspringen dann der materiellen Identifikation, die das falsche Ego als höchstes materielles Element hervorruft und mit allen Mitteln aufrechterhält.

Dann betrügst du dich selbst, da du falschen Vorstellungen unterliegst, und wenn du dich selber betrügst, betrügst du auch andere. Den falschen Vorstellungen unterliegst du, weil deine Sinne, mit denen du die Welt, dich und andere wahrnimmst, unvollkommen sind. Als Beispiel dafür sei noch einmal das Beispiel der auf- und untergehenden Sonne aufgeführt. Du glaubst, dass die Sonne erscheint und verschwindet, doch das geschieht nur in deiner Sinneswahrnehmung. Die Sonne scheint immer in gleicher Kraft, und weder die Position des Erdballs, noch eine Wolke, die sich vor die Sonne schiebt, kann etwas daran ändern.

Du benötigst Licht, um etwas sehen zu können, und wenn du dann etwas siehst, siehst du nur einen winzig kleinen Ausschnitt dessen, was es zu sehen gäbe. Gleiches gilt für alle anderen Sinne. Die Sinne sind nicht dafür geschaffen, die Höchste Wirklichkeit wahrzunehmen, sondern dafür, dass du die niedere Wirklichkeit, die du so gerne erfahren, beherrschen und geniessen wolltest, auch erfahren, beherrschen und geniessen kannst. Diese Tätigkeiten des Erfahrens, Beherrschens und Geniessens basieren jedoch nicht auf Wissen, sondern auf Unwissenheit. Unwissenheit ist die Unkenntnis der Wahrheit.

Solange du die Wahrheit nicht kennst, kannst du nicht zwischen wahr und unwahr unterscheiden, und das macht das unterscheiden lernen zu einer echten Herausforderung, denn das unterscheiden lernen ist ein Weg der Erfahrung. Das bedeutet, dass du zwangsläufig Fehler machst, da du Dinge für wahr hältst, die falsch sind. Unterscheiden lernst du nur, wenn du weitergehst und nicht auf deinem Weg stehenbleibst. Das wiederum setzt voraus, dass du ein Ziel vor Augen hast. Ohne Ziel wirst du beim erstbesten Falschen hängenbleiben, es für die Wahrheit halten und dich darin verstricken.

Die Folge davon ist, dass du eine Illusion lebst: du identifizierst dich mit etwas, was nicht wahr ist. Und so glaubst du vielleicht, dein Körper zu sein, den du zwar hast, der du aber nicht bist, und wenn du glaubst, dein Körper zu sein, glaubst du auch, dass du sterben wirst, und dann hast du Angst vor deinem Tod. Sowohl der Glaube als auch die Angst basieren auf Unkenntnis der Wahrheit. Die Wahrheit ist: Du bist ein ewiges Selbst, das nicht geboren wurde und das auch nicht sterben kann. Das, was du wirklich bist, kann nicht zerstört werden.

Solange du dich nicht mit deinem wahren Selbst identifizierst, lebst du kein wahrhaftiges Leben, und da du die Wahrheit nicht kennst, wirst du enttäuscht, wenn das, was du für die Wahrheit hältst, nicht bestätigt wird. Und so wirst du zornig, wobei der Zorn selbst nichts weiter ist als eine Frucht, die aus der Saat der Lust gewachsen ist. Lust ist die Folge deines Identitätsverlustes, denn wenn du nicht mehr weisst, wer du wirklich bist, hältst du dich für den, der du zu sein glaubst, und dieser Glaube beruht auf den Tätigkeiten des falschen Egos, nicht aber auf denen der sich selbst bewussten Seele. Dann willst du die Lust ausleben, da du dich für den Körper hältst und die Befriedigung der Sinne das höchste deiner Ziele ist. Und so bleibst du beim Falschen hängen, anstatt dem Wahren entgegenzustreben.

Und das beantwortet auch direkt die Frage, wie du die Unkenntnis beenden kannst: Strebe der Wahrheit entgegen. Gib dich nicht mit einer Meinung oder Vermutung zufrieden, sondern suche die Wahrheit mit dem ganzen Verlangen deines Herzens. Suche keine Beweise, denn das ist nur Ausdruck deines Zweifels und nicht des Strebens nach Wahrheit. Wie soll das Höchste mit den Mitteln des Niederen bewiesen werden? Das ist ein Ding der Unmöglichkeit, so wie es auch ein Ding der Unmöglichkeit ist, zu beweisen, dass du einen Geist hast. Wie willst du diesen Geist beweisen? Aber auch ohne Beweis: Dein Geist existiert, oder? Das sollte keine Frage sein, denn du kannst ihn erfahren.

Werde zum Krieger der Wahrheit, der für den Sieg der Wahrheit kämpft. Das ist der Weg, der gegangen werden muss, wenn du die Wahrheit kennenlernen willst. Du musst dich ihr hingeben, damit sie sich dir offenbart. Das ist wie mit Gott: Auch Ihm musst du dich hingeben, damit Er sich dir offenbart. Kein Wunder – sind doch Gott und die Höchste Wahrheit eins.

ICH BIN der Geher des Weges, der zum Ziel führt, das Gottes Höchste Wahrheit ist.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

Bild von Daniel Reche auf Pixabay

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