Mit Arthos durch das Jahr, Tagesbotschaft 16. Januar

Heute ist ein guter Tag, um dein Selbst zu erkennen. Das Selbst zu erkennen ist die Voraussetzung dafür, es zu verwirklichen. Selbst-Verwirklichung ist der Grund, warum du in dieses Leben gekommen bist. Es versteht sich von selbst, dass es darum geht, das wahre Selbst zu erkennen und zu verwirklichen.

Die meisten Menschen verwirklichen das falsche Selbst, das materielle Ego, und nicht die spirituelle Seele, die das wahre Selbst ist. Das bedeutet, dass üblicherweise das verwirklicht wird, was du nicht wirklich bist. Du verwirklichst damit etwas, das du zwar auf geistiger Ebene hast, aber das, was du geistig hast, ist nicht das, was du spirituell bist. Das, was du hast, sind Vorstellungen. Das, was du bist, ist Wahrheit.

Das, was du bist, kannst du nicht haben. Du kannst es sein, und um genau dieses Sein geht es bei der Selbst-Verwirklichung. Es geht darum, das Selbst zu verwirklichen, das du wirklich bist. Es geht darum, nicht länger das zu sein, was du nicht bist, sondern nur hast und zu dem zu werden, was du bist, und das ist etwas, was du nicht haben kannst. Verstehst du? Du bist kein Objekt. Du bist kein Ding, sondern Bewusstsein.

Du hast einen Körper, aber du bist nicht dieser Körper. Der Körper hat eine Hand, aber du bist nicht diese Hand. Die Hand hat einen Finger, aber du bist nicht dieser Finger. Wenn du dir in den Finger schneidest, dann denkst du: Ich habe mich geschnitten. Merkst du, wie tief die Täuschung geht? Du bist nicht der Finger, bezeichnest diesen Finger aber als mich, das du geschnitten hast. Du hast etwas geschnitten, aber nicht dich!

Selbst-Erkenntnis beginnt mit Ent-Täuschung. Du kannst dich nicht selbst erkennen, solange du die Täuschung, der du unterliegst, da du an sie glaubst, nicht beendest. In diesem Fall besteht die Täuschung darin, zu glauben, ein Ding zu besitzen, das Seele genannt wird. Gehe einmal die Dinge, die sich in deinem Körper befinden, durch und frage dich, ob du das bist. Finde heraus, was davon du wirklich bist.

Bist du dein Herz, deine Lunge, deine Milz, deine Leber, dein Blut, deine Haut oder deine Knochen? Vermutlich würdest du bei nichts von alledem sagen: Ja das bin ich. Trotzdem identifizierst du dich mit deinem Körper, zu dem all diese Dinge gehören. Der Körper ist ein Ding, aber du bist kein Ding. Du bist in dem Körper, ja, und somit bedingt er dich. Du steckst für eine gewisse Zeit in ihm fest, und wenn du – aus welchen Gründen auch immer – den Körper verlässt, verliert der sein Leben. Er verliert dich.

Ohne Leben ist der Körper sinnlos. Dann ist er ein zerfallendes Ding, das wieder zu Erde wird, zu dem untersten groben Stoff, aus dem die vorübergehenden Dinge gebildet werden.

Das Leben aber ist nicht gestorben, wenn du den Körper verlassen hast. Leben stirbt nicht, denn wenn es sterben würde, wäre es kein Leben. Die Körper sterben, wenn das Leben sie verlässt. Dann sind sie leblos und somit tot. Du aber bist immer noch Teil des lebendigen Lebens. Du bist Leben!

Du bist das, was in den Körper gekommen ist und was ihn auch wieder verlassen wird, wenn es Zeit ist, zu gehen. Wenn du wieder gehst, ist das das Ende des Körpers, aber nicht dein Ende. Du hast kein Ende, denn du bist Teil der Ewigkeit, die sich durch Perlen auf der Kette der Unendlichkeit ausdrückt. Eine dieser Perlen ist die Seele, die du bist.

Die Seele und somit das, was sich ausdrückt, ist das Selbst, das kein Ding ist: Atman. Dieses dinglose individuelle Sein, das wahre Selbst, kennenzulernen, ist Ziel der Selbst-Erkenntnis. Voll und ganz in dieses Sein zurückzukehren ohne dich mit dem Körper und seinen Eigenschaften und Anhängseln zu identifizieren, ist Ziel der Selbst-Verwirklichung. Das Ziel ist erreicht, wenn das wahre Selbst für dich wirklich ist. Dann bist du in deiner Wirklichkeit angekommen. Dann bist du wieder bei Gott, dem Höchsten Selbst.

Somit kommt es nicht darauf an, dein Leben einfach nur zu leben, sondern es sinnvoll zu leben. Der Sinn liegt nicht in der Körperlichkeit, sondern jenseits davon, und das ist es, was die Sache so kompliziert macht. Es gilt also das zu erkennen, was prinzipiell ausserhalb und somit jenseits des Körpers ist, ihn aber derzeit bewohnt, um es im Körper zu verwirklichen. Das ist die hohe Schule wahrhaftigen Erwachens.

ICH BIN der Schlaf, der sich ins Wachsein zurück träumt.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

Bild von moritz320 auf Pixabay

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