Mit Arthos durch das Jahr, Tagesbotschaft 12. Mai

Heute ist ein guter Tag, um die Rüstung der Liebe anzulegen. Ohne diese Rüstung, die dein Schutzschild gegen alle Angriffe ist, neigst du dazu, dich auf die Ebene des Kampfes herabzulassen, auf der du nur verlieren kannst. Ohne Liebe wirst du jeden Angriff mit einem Gegenangriff beantworten, und wenn du den Angreifer angreifst, bist du nicht nur verletzlich, sondern hast bereits verloren, da du selber gefallen bist. Du bist aus der Wahrheit gefallen, und das macht dich schwach. Du bist aus der Liebe gefallen, und das macht dich verwundbar.

Trägst du hingegen die Rüstung der Liebe, dann betrachtest du den Angreifer und den Kampf mit anderen Augen: mit den Augen der Liebe. Die Liebe sieht andere Dinge als die Augen der Angst oder des Hasses. Wenn du mit den Augen der Angst auf deinen vermeintlichen Gegner blickst, fürchtest du dich davor, das das Unwahre stärker sein könnte als die Wahrheit. Somit bist du aus dem Vertrauen in die Schwäche gefallen anstatt dich in Stärke über die Unvollkommenheit der Unwahrheit zu erheben. Blickst du mit den Augen des Hasses, dann siehst du nur das Negative, das zerstört werden muss. Wenn du jedoch deinen Gegenüber als etwas Negatives betrachtest und ihn daraufhin zerstörst, zerstörst du auch das Gute in ihm, denn das hat dann keine Chance mehr zum Vorschein zu kommen.

Mit den Augen der Liebe siehst du den wahren Grund für den Angriff. Jede negative Handlung basiert auf einem Mangel am Positiven. Somit ist jeder Angriff in Wirklichkeit ein Schrei nach Liebe. Das, was schreit, ist die Seele, die keine Beachtung findet, und die sich einzig und allein nach Liebe sehnt. Ihr Schrei verwandelt sich in Hilflosigkeit, und die Hilflosigkeit drückt Angst aus, die sich dann als z.B. Hass offenbart. Der Hass ist eigentlich ein Selbsthass, der jedoch auf dich als Projektionsfläche projiziert wird. Somit bekommst du das ab, was dem anderen in Wirklichkeit fehlt, und das ist etwas, was nur die Augen der Liebe sehen können.

Die Augen der Liebe sehen den Kern und nicht die Hülle. Wie auch immer die Hülle aussehen mag: Sie ist nur eine Hülle. Das, was zählt, ist der Kern, und der sieht immer anders aus als das Fruchtfleisch, das wiederum anders aussieht als die Schale. Bei einem Menschen ist das nicht anders als bei einer Frucht. Der menschliche Kern ist ganz und gar nicht das, was der Mensch tut, und er ist auch nicht so, wie er aussieht. Der Kern besteht aus Licht, das ein wesentlicher Aspekt der Liebe ist. Wenn diese Liebe aus welchen Gründen auch immer verdrängt wird, verliert das Licht an Kraft. Es wird erst matt und dann schwach, bevor es irgendwann vollends erlischt.

Wenn das Licht erloschen ist, bleibt nur noch das, was in Wirklichkeit nicht wahr ist. Die Wirklichkeit der Seele ist Licht. Die Wirklichkeit der Seele ist Liebe. Licht und Liebe sind die Wahrheit Gottes, der die absolute Wahrheit ist. Trennt sich ein Lebewesen von der absoluten Wahrheit, dann bleibt nur noch die relative Illusion, die dann als falsche Wahrheit gelebt wird. Trennt sich ein Lebewesen von Gott, von dem es ursprünglich ein winziger individueller Teil ist, dann bleibt nur noch die Gottlosigkeit, und obwohl das Lebewesen an sich Göttlich ist, verliert es so seine Göttlichen Eigenschaften. Dann erscheinen die Nicht-Göttlichen Eigenschaften, die dämonisch sind.

Anstatt Liebe zu geben und zu empfangen, gibt und empfängt das von Gott getrennte und die Seele verleugnende Lebewesen Nichtliebe. Das äusserst sich als Negativität in all ihren Ausprägungen. Wichtig ist hierbei zu verstehen, dass diese Negativität nicht der Gegenpol zum Positiven ist, sondern dessen Mangel. Nichtliebe ist nicht die andere Seite der Liebe, sondern ihre vollkommene Abwesenheit. Daher sehen die Augen der Liebe, dass es den Erscheinungen und Ausdrücken der Nichtliebe einzig und allein an Wahrheit mangelt. Das, was dem Gegenüber fehlt und was ihn zu negativen Handlungen, die sich z.B. als Angriff zeigen, antreibt, ist Liebe. Wie du auf den Angriff reagierst, ist deine Wahl.

Du kannst einsteigen und kämpfen, so dass ihr euch gegenseitig zerstört, oder du legst die Rüstung der Liebe an, erkennst das eigentliche Problem und lässt die negative Energie an deiner Rüstung abprallen. Sobald du liebst, verpufft die Energie des Angriffs und kehrt zum Angreifer zurück, der dann entweder erst einmal noch wütender wird oder aufgibt. Du hast die Wahl, ob du in den Mangel an Liebe einsteigst und dich der Nichtliebe zuwendest, oder ob du dich mit der Liebe verbindest und sie dadurch vergrösserst und verteilst.

Die Liebe bekämpft nicht ihre Abwesenheit beim Gegenüber, sondern stärkt ihn darin, das, was fehlt, zurückzuerlangen. Das ist der Unterschied zum Kampf, der ohne die Rüstung Gottes ausgetragen wird. Die Rüstung Gottes ist das Schutzschild der Liebe und der Wahrheit. Liebe und Wahrheit werden immer siegen, denn der Nichtliebe und der Lüge mangelt es an Substanz. Liebe ist Substanz, und Wahrheit ist Substanz. Alles, was ohne Substanz ist, ist substanzlos, und wenn die Substanz fehlt, ist das nur eine Illusion.

Um das zu erkennen, musst du in der Lage sein zu urteilen. Wenn du nicht urteilst, somit keinen Masstab hast und keine Bewertung durchführst, dann bist du gleichgültig, und in der Gleichgültigkeit spielt es keine Rolle, ob du gewinnst oder verlierst, oder du lebst oder stirbst. In der Gleichgültigkeit spielt es auch keine Rolle, ob dir jemand Schaden zufügt. Daher solltest du sehr vorsichtig sein, wem du glaubst. Wenn dir jemand sagt, dass du nicht urteilen und nicht bewerten sollst, dann hat er mit Sicherheit nicht dein Bestes im Sinn, sondern sein Bestes, und das besteht für ihn darin, dich zu missbrauchen, dich zu unterdrücken, dich auszunutzen und dich zu beherrschen, da er vom Besten getrennt ist, dass die Quelle der Liebe und Wahrheit ist.

Somit geht es bei der Rüstung der Liebe nicht darum, keine Unterscheidungen mehr zu treffen und auch nicht darum, nicht mehr zu bewerten. Jesus hat die Geldwechsler aus dem Tempel geworfen, gerade weil er in der Liebe und der Wahrheit war. Er war mit der Substanz verbunden. Der Vater und er waren Eins. Das heisst nicht, dass Jesus der Vater war, denn wie kann der Sohn gleichzeitig der Vater sein? Er hat die Rüstung der Liebe Gottes getragen und die Angriffe des Bösen verstanden und in Liebe abgewehrt. Zu Lieben bedeutet nicht, nicht mehr zu bewerten und nicht mehr zu urteilen und zu allem lieb und nett zu sein. Das ist keine Liebe, das ist Dummheit.

Liebe bildet eine Einheit mit der Wahrheit. Das ist die Substanz des Lebens. Alles, was ohne Substanz ist, gilt es nicht zu vernichten, sondern zu erkennen, zu verstehen und umzuwandeln. Diese Umwandlung ist das letztendliche Ziel des Lebens, denn alles Umgewandelte kehrt wieder zu seinem Ursprung zurück, der Liebe und Wahrheit ist. Liebe und Wahrheit sind ewige Glückseligkeit. Alles andere sind nur vorübergehende Illusionen, die kommen, um sie als Abwesenheit von Liebe und Wahrheit zu erfahren und zu erkennen. Das ist die Erkenntnis, die dich frei macht.

ICH BIN Träger der Rüstung Gottes, die aus Wahrheit und Liebe besteht.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

Bild von Pete Linforth auf Pixabay

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