Mit Arthos durch das Jahr Tagesbotschaft 15. April

Heute ist ein guter Tag, um den Kreislauf des Lebens zu beachten. Wenn du glaubst, dass deine Gedanken und Handlungen keine Auswirkungen haben, ist das ebenso gefährlich, wie zu glauben, die einzigen Auswirkungen, die sie haben, sind die, die du willst. Mit allem, was du denkst, fühlst und tust, setzt du Samen, die keimen und bestimmte Pflanzen hervorbringen. Du hast aber keine Kontrolle über diese Pflanzen und bestimmst auch nicht, wie, wann und auf welche Art sie keimen und wachsen. Du bist nur der Gärtner, der das Feld bearbeitet. Das Wachstum der Pflanzen jedoch unterliegt nicht deiner Kontrolle, sondern der Kontrolle Gottes, der das Wachstum der Pflanzen auf natürliche Art kontrolliert, weshalb dies Natur genannt wird. Die Natur wirkt durch den Willen Gottes, der die Naturgesetze darstellt.

Du bist Teil des Kreislaufs des Lebens, das in deinem Fall auf zwei Beinen steht, um zu tanzen. Das eine Bein ist die Feinstofflichkeit, das andere die Grobstofflichkeit. Wenn das Leben zu tanzen beginnt, setzt es den ersten Schritt in der Feinstofflichkeit. Das ist der feine Tanz, der Tanz des Geistes. Auf diesen feinen Schritt des Geistes, folgt der grobstoffliche Schritt, und zwar im Äther. Dorthin drückt sich der Geist aus und hinterlässt eine Form, die, wenn weiter getanzt wird, Teil der sichtbaren materiellen Welt wird. So wird der Tanz zur Realität. So formst du dein Leben, und so erschaffst du deine Erfahrungen.

Das Leben an sich ist keine Persönlichkeit, sondern eine Kraft, die aus der Höchsten Persönlichkeit ausströmt, um durch untergeordnete Persönlichkeiten individuell zum Ausdruck gebracht zu werden. Der Ausdruck ist die Formgebung des Lebens, was als Schöpfung bezeichnet werden kann. Du bist ein Schöpfer, aber du bist nicht der Schöpfer. Das, was du erschaffst, ist dein Leben. Du kannst keine Welten erschaffen, keine Lebewesen, die dir nicht gleich sind und keine Dinge, die du nicht einfach nur aus anderen Dingen zusammensetzt. Du kannst kein Sandkorn erschaffen, keinen Grashalm, kein Hund, kein Pferd, keinen Planeten und keinen Stern. Aber du erschaffst die Erfahrung von Glück und Leid, von Lüge und Wahrheit und von Liebe und Angst.

Die Menschen, die behaupten der Schöpfer zu sein, missverstehen ihre Fähigkeiten und wollen sich gerne grösser machen, als sie sind. Das ist nicht nur unnötig, sondern auch gefährlich, denn dadurch vergessen sie ihre eigentliche Verantwortung, die darin besteht, ihr eigenes Leben in Form zu bringen. Sie wollen äussere Dinge erschaffen, anstatt das innere Werk zu vollenden. Sie suchen ihr Glück in der Materie und bedenken nicht, dass ihr eigenes Bewusstsein das ist, was vervollkommnet werden muss, und dass nur durch diese innere Vervollkommnung wahres Glück erfahren werden kann.

Vervollkommnung geschieht durch Erkenntnis, Reinigung des Geistes und Läuterung des Bewusstseins. Das setzt einen Heilungsprozess in Gang, an dessen Ende reines Wissen und reine Liebe zum Vorschein kommen. Dann agiert die Seele und nicht mehr das falsche Ego.

Du kannst einzig und allein Erfahrungen erschaffen: Das sind die Früchte deiner Gedanken, Gefühle und Handlungen. Du erschaffst dein Leben, und darin bist du wirklich gut. Egal, wie du dein Leben betrachtest: Es ist das, was du erschaffen hast, ob du das willst oder nicht. Das Erschaffen deines Lebens beginnt nicht erst mit deinen aktuellen Gedanken, Gefühlen und Handlungen, sondern hat viel früher begonnen. Es ist die Frucht, die du bereits in anderen Leben gesät hast und nun erntest. Du hast dir selber die Chance deines Lebens geschaffen.

Die Chance deines Lebens besteht darin, aus deinem Leben ein Meisterwerk zu formen. Du bist der Künstler, der das Material des Lebens verwendet, um sein Lebenswerk zu vollenden. Das Lebenswerk ist die Rückführung des Bewusstseins zu seinem Ursprung und damit die Vollendung der Wanderung der Seele. Das ist die grosse Chance, die du hast, und die du nutzen solltest, wenn du dein Leben nicht vergeuden möchtest.

Wann immer du Gedanken, Gefühle und Handlungen des falschen Egos ausführst, nutzt du diese Chance nicht, denn das falsche Ego ist nicht daran interessiert, transformiert zu werden. Es möchte am Leben bleiben, bestimmen, dirigieren, lenken, führen und kontrollieren. Wenn du es transformierst, verliert es seine Vormachtstellung, und vor diesem Verlust hat es Todesangst, denn den Verlust der Führungsposition betrachtet das falsche Ego als seinen Tod.

Aber es wird nicht sterben und es soll auch nicht sterben. Es geht nicht darum, das falsche Ego zu töten, sondern nur darum, es von dem hohen Sockel zu holen, auf den es sich selbst gestellt hat. Diese eiserne Skulptur eines Führers auf seinem Ross, die hoch oben in deinem Bewusstsein thront, ist nur der Führer durch die Illusionen, nicht aber derjenige, der dich in die Wirklichkeit zurückführt. Solange du ihn anhimmelst, ihm und seinen Anweisungen folgst und so sein möchtest, wie er, irrst du durch deine eigene Schöpfung, die dadurch charakterisiert ist, dass du dich nach süssen Früchten sehnst, aber immer saure erntest.

Du denkst, fühlst und handelst, um Früchte zu ernten. Dies findet immer in einer der Erscheinungsweisen der materiellen Energie statt – in Tugend, Leidenschaft oder Unwissenheit. Je nachdem, in welcher Eigenschaft sich dein Bewusstsein befindet, denkst, fühlst und handelst du in dieser Eigenschaft, und entsprechende Früchte bringst du hervor. Das Entscheidende ist nun, ob das falsche Ego oder die Seele handelt, das falsche oder das wahre Selbst. Handelt das falsche Selbst, handelt es karmisch und erzeugt somit Karma. Du musst die Früchte ernten und bist nicht frei, solange dies nicht geschehen ist, du also die Wirkungen auf die Ursachen, die du gesetzt hast, nicht erfahren hast. Selbst in der Tugend handelt das falsche Ego noch selbstsüchtig. Es will Gutes tun, um Gutes zu erhalten. Auch das ist eine karmische Handlung.

Die Seele hingegen agiert selbstlos. Die Seele ist reines Licht – ein Funken des Göttlichen Liebesfeuers. Da wahre Liebe immer selbstlos ist – nur das falsche Ego handelt selbstsüchtig -, erzeugt die Seele, wenn sie sich in ihrer ursprünglichen Position befindet, kein Karma. Fällt sie aber aus der ursprünglichen Position und taucht in die materielle Energie ein, was geschehen ist, da du dich auf deiner Seelenwanderung befindest, dann wird sie verunreinigt und agiert nicht länger selbstlos. Dann übernimmt das falsche Ego, und das Drama nimmt seinen Lauf. Das Rad des Karmas dreht sich.

Dein Leben fällt dir nicht zufällig zu, und niemand ausser dir ist für deine Umstände verantwortlich. Du bist der Schöpfer deines Lebens, und so solltest du dir bewusst darüber sein, dass das, was du als dein Leben bezeichnest, das ist, was du erschaffen hast. Dein Leben ist aber nicht nur, was du erschaffen hast, sondern auch, was du daraus machst. Das, was du aus deinem Leben machst, das ist deine schöpferische Tätigkeit. Sie besteht aus dem Umgang mit dem, was du selber durch Gedanken, Gefühle und Handlungen erschaffst, aber auch aus dem, was die anderen durch ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen erschaffen.

Dein Leben tanzt nicht nur auf den beiden Beinen Feinstofflichkeit und Grobstofflichkeit, sondern es tanzt auch durch zwei unterschiedliche Kräfte: die äussere und die innere Kraft. Das bedeutet einerseits materielle und spirituelle Energie, andererseits ist der Tanz aber auch ein Spagat zwischen Eigenverantwortung und Fremdbestimmung. Um aus diesem Tanz ein Meisterwerk zu machen, musst du das Gleichgewicht finden und halten. Im Leben geht es um das Gleichgewicht zwischen aussen und innen, zwischen Materie und Spiritualität, zwischen Kopf und Herz.

Atme bewusst und tief, um das Gleichgewicht zu finden. Tanze meditativ, und versuche nicht, durch den Tanz deine Sinne zu befriedigen: Tanze nicht für dich selbst, sondern tanze für Gott, der dir Sein Leben zur Verfügung stellt, um für Ihn meisterhaft zu tanzen. Der Tanz ist ein Ausdruck der Liebe, und um das Gleichgewicht zu halten, richte deinen Fokus auf den wahren und absoluten Mittelpunkt, das Zentrum des Lebens und der Liebe gerichtet: auf Gott

ICH BIN Tänzer im Sturm des Lebens – keimender Same der Liebe.

 

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

Bild von Pete Linforth auf Pixabay

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