Mit Arthos durch das Jahr Tagesbotschaft 23. April

Heute ist ein guter Tag, um richtig zu beten. Die meisten Menschen beten mit leeren Worthülsen, und dadurch liegt keinerlei Kraft im Gebet. Wenn du dein Gebet mit Kraft aufladen willst, dann musst du es ernst meinen, was du sagst, und ernst meinen heisst nicht, zu denken, dass du es ernst meinst, sondern zu fühlen, dass es dein Ernst ist. Wenn du wirklich mir Gott reden willst, dann solltest du empfinden, was du sagst und nicht einfach nur Worte aussprechen. Das Wort allein ist nur eine leere Hülle, wenn es nicht mit Liebe gefüllt und wahrhaftig ist. Das Wort kann helfen, eine Empfindung zu stärken, wenn der Fokus auf den Inhalt der Hülle gerichtet wird. Aber das Wort allein bewirkt nichts.

Am Anfang war das Wort bedeutet nicht, dass das Wort einfach nur so dahingesagt worden wäre, als wenn es einfach nur das erstbeste Wort gewesen wäre, was dem Schöpfer in den Sinn kam. Der Schöpfer schöpft nicht mit Worten, sondern mit Wissen. Das Schöpferwort ist pure Kraft, und die stärkste Kraft ist die Liebe. Werden Worte ohne Liebe und Wissen gesprochen, sind sie wie ein Windhauch, der unauffällig übers Land zieht. Das mag schön sein, aber es bewirkt nichts.

Von vielen wird der Verstand, der üblicherweise die Worte formt, für ein mächtiges Werkzeug gehalten. Das kann er auch sein, wenn er richtig eingesetzt wird. Dafür aber darf er sich nicht selber steuern, sondern muss mit dem heiligen Geist eine heilige Verbindung eingehen. Das ist nur möglich, wenn das Herz involviert ist. Wenn der Geist, angetrieben vom falschen Ego und gesteuert von einer ebenso gedrosselten wie fehlgeleiteten Intelligenz, die selbstsüchtigen Gedanken zum Gebet formt, dann ist dies, als würdest du Gott als deinen Diener betrachten.

Gott ist nicht dein Befehlsempfänger, und wenn du ganz ehrlich bist, betest du meist, wenn du etwas von Ihm willst, oder? Sei es Geld, Gesundheit, Glück, einen Partner, einen Job, ein langes Leben. Was glaubst du, wie sinnvoll so ein Gebet ist, das du aussprichst, weil du dir etwas wünschst? Gott ist n nicht der kosmische Bestell-Service. Es ist dein gutes Recht, dir etwas zu wünschen, aber wenn das die einzige Kommunikation mit Gott ist, dann hast du etwas nicht verstanden. Du hast nicht verstanden, dass eure Beziehung eigentlich eine Liebesbeziehung ist. In einer Liebesbeziehung redet man mit dem Partner nicht nur, wenn man etwas von ihm will. In einer echten Partnerschaft, die auf Liebe beruht, teilen beide Partner ihr Leben miteinander, und das Leben besteht nicht nur aus Wünschen oder Problemen.

Es besteht aus Offenheit, Akzeptanz, Toleranz, Liebe und der Gewissheit, dass der Partner nicht nur ein Wunscherfüller oder eine letzte Rettung ist. Das hat mit Liebe nichts zu tun, denn Liebe will nicht, sondern gibt. Wenn du also immer nur etwas von Gott willst, dann mag es zwar sein, dass du es bekommst, wenn es sinnvoll oder notwendig für dich ist, aber in der Beziehung fehlt die Grundlage, und das liegt nicht an Gott, sondern an dir.

Solange du dich noch mit dem falschen Ego und dem Körper, der Teil des falschen Egos ist, identifizierst, solange identifizierst du dich nicht mit der Seele, die du bist, und die ein Teil Gottes ist. Das führt zu einer grundlegend anderen Beziehung zu Gott – sofern du überhaupt eine hast. Wenn das so ist, besteht die Beziehung bestenfalls aus einer Abhängigkeit, die sichtbar wird, wenn du alleine nicht mehr weiterkommst. Dann bittest du und flehst, dann versprichst du vielleicht sogar, dich zu besseren, und möglicherweise erkennst und bereust du auch deine Fehler. Wenn du keine echte Beziehung zu Gott hast, ist das aber ganz schnell wieder vergessen, sobald du – möglicherweise – bekommst, was du willst.

Hast du dir einmal Gedanken darüber gemacht, was Gott will? Wenn Gott etwas will, dann ist das anders, als bei den Menschen, die meistens etwas wollen, dass einen materiellen Bezug hat. Sie wollen das, von dem sie sich versprechen, dass es sie glücklicher macht. Wenn Gott etwas will, ist das anders. Gott ist nicht abhängig. Gott braucht nichts. Gott ist die absolute Wahrheit, und die absolute Wahrheit braucht nichts, um absolut zu sein. Gott wird auch nicht nur glücklich, wenn er irgendetwas bekommt. Was soll Er auch bekommen, was Er noch nicht hat?

Das, was der menschliche Verstand will, ist das, was er zu wollen gelernt hat, und das beruht immer auf Mangel. Jede Form von Mangel deutet auf die Abwesenheit von Fülle hin, und da Gott unter anderem auch unendlichen Reichtum in Vollkommenheit besitzt, bedeutet dass, das du von Gott getrennt bist. Wärst du nicht von Gott getrennt, würde dir Seine Fülle ebenfalls zur Verfügung stehen. Da du dich aber von Ihm getrennt hast und dir daher Seine Fülle nicht zur Verfügung steht, betest du nicht zu Ihm, weil duIhn liebst, sondern du bettelst, wenn du etwas willst, was du aus eigener Kraft nicht erlangen kannst. Das ist nicht unbedingt ein Zeichen von Grösse.

Wenn du dich aber wieder als Seele empfinden würdest, die ja ein Teilchen Gottes ist, dich in deine Bestimmung und wieder in deine ursprüngliche Position begibst und dich mit dem Göttlichen Willen verbindest, dann würdest du dich Gott einfach nur in Liebe hingeben wollen, und zwar egal, ob du etwas dafür bekommst oder nicht. Das, was die Seele will, wenn sie ihre natürliche Beziehung zu Gott anerkennt und ausdrückt, ist immer im Einklang mit dem Willen Gottes. Die sich hingebende Seele stellt sich nicht gegen den Göttlichen Willen. Das tut sie nur, wenn sie sich von Gott abwendet, und dann übernimmt das falsche Ego, und das benutzt den Verstand so, dass ausschliesslich der eigene Wille umgesetzt wird.

Wenn du richtig betest, dann denkst du nicht, sondern du empfindest, und das ist es, was zählt. Je intensiver du empfindest, desto stärker ist die Ausstrahlung deines Empfindens. In dem Moment willst du nicht etwas sein oder sagen, sondern du bist es, und das, was du bist, ist wahrhaftig und ehrlich, und du teilst es mit und sendest es aus. Das hat enorme Kraft und Wirkung.

So wird das Gebet zu gelebter Dankbarkeit, zu gelebtem Lob und zu wahrhaftiger Bitte und Fürbitte. Du denkst nicht, dass es einen Gott geben könnte, der dir vielleicht hilft, sondern du weisst, dass Gott alles ist und alles bereitstellt, was du brauchst. Daher bittest du Ihn nur darum, für Ihn tätig sein zu dürfen. Ein wahrhaft Betender ist ein aktives Rad der Schöpfung, sich drehend, um in der Drehbewegung den Göttlichen Willen auszudehnen und zu verwirklichen. So empfängt er den Segen der Schöpfung, den die Verstandesmenschen als Wunder bezeichnen, das sie aber nur selten trifft, da sie nicht offen dafür sind.

ICH BIN Sender und Empfänger des Göttlichen Willens, und jedes Gebet ist nicht nur Herzens- sondern auch Seelenwunsch.

 

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

Bild von ThuyHaBich auf Pixabay

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