Mit Arthos durch das Jahr, Tagesbotschaft 20. Oktober

Heute ist ein guter Tag, um gut für dich zu sorgen, und das bedeutet, dich um die Seele zu kümmern. Halt. Lies nicht einfach über diesen Satz hinweg, sondern meditiere darüber. Tauche ein in die Energie der Seele, die du bist. Wenn du bisher glaubtest, dass die Seele etwas sei, das du hast, und der Körper und der Geist das ist, was du bist, dann wäre jetzt ein guter Zeitpunkt die Verdrehung zu erkennen, sie wieder umzudrehen und in die Wahrheit zurückzukehren. Die Wahrheit ist: Du hast keine Seele, sondern du bist eine Seele.

Eine Seele ist nichts, was man haben kann. Alles, was du hast, hat einen Anfang und ein Ende. Die Seele aber hat keinen Anfang und kein Ende. Die Seele hat somit auch kein Alter. Die Seele ist ewig und damit zeitlos. Wer glaubt, eine Seele zu haben? Der, der du bist? Wer bist du dann? So etwas wie dein inneres Kind? Nein. Du bist kein Kind. Du bist nicht nur uralt, du bist sogar zeitlos. Ein Kind ist nicht zeitlos. Wenn du diese Bezeichnung unbedingt beibehalten willst, dann verwende sie zumindest so, wie es der Wahrheit nahekommt.

In deinem Herzen weilen zwei Selbste. Das eine, der Atman, ist dein individuelles wahres Selbst, das auch Seele genannt werden kann. Aber das ist nichts, was du hast, denn wer sollte dieses Du sein, das jenes Selbst hat, wenn nicht das Selbst an sich? Du bist das wahrnehmende Bewusstsein, und dieses Bewusstsein ist ein individueller Funke des Bewusstseins des Höchsten Selbst, des Paramatman, Gott in Seinem Aspekt als Überseele, die dein ewiger Zeuge und Begleiter ist.

Insofern könnte man durchaus sagen, dass die Seele gewissermassen das transzendentale Kind der Überseele ist. Aber: Der Atman ist nicht materiell, und der Paramatman ist ebenfalls nicht materiell. Es gibt kein materielles Selbst, denn alles Materielle ist nur eine vorübergehende Erscheinung – das wahre Selbst aber ist ewig, und das Höchste Selbst ist die Quelle der Ewigkeit.

Wenn du dich um die Seele kümmern willst, dann musst du dich ihr zuwenden. Wie aber soll das gehen, wenn du die Seele gar nicht kennst, da du nicht einmal weisst, was sie ist? Wenn du glaubst, dass du eine Seele hast: Wie wendest du dich ihr dann zu? Du kannst dich der Seele nicht zuwenden, solange du nicht weisst, dass sich die Seele auf einer anderen Ebene befindet als das, wofür du dich hältst. Wenn du glaubst, dass du eine Seele hast, dann musst du glauben, dass du der grob- und feinstoffliche Körper bist.

Nun, die nächste Frage, die du dir stellen kannst, ist: Wenn du glaubst, dass du als Körper eine Seele hast, woher hast du die Seele, und wann hast du sie bekommen? War die Seele dein Geburtstagsgeschenk? Und wenn ja, wer hat sie dir gegeben? Deine Eltern? Woher haben deine Eltern eine Seele, die sie dir geben konnten? Haben sie das bewusst und wissentlich getan, dir deine Seele überreicht? Und wo ist die Seele jetzt, und was macht sie gerade? Ja, was macht die Seele, während du dein Leben damit verbringst, Dinge zu tun, die einzig und allein mit der materiellen Welt zu tun haben, in der du dich befindest, aber nichts mit der spirituellen Welt, in der sich die Seele befindet?

Und jetzt die interessanteste aller Fragen: Wer denkt? Wer ist es, der deine Gedanken denkt, deine Gefühle fühlt, deine Wünsche wünscht und deine Handlungen ausführt? Ist es dein Geist, dein Körper oder beides? Wie kannst du gleichzeitig Geist und Körper sein und warum machen Geist und Körper das? Wer beauftragt sie? Bist du fein- oder grobstofflich? Wer ist es, der all diese Fragen stellt, die du dir jetzt gerade stellst? Hm… Und wo bist du, wenn der Geist aufhört, zu denken, zu fühlen und zu wünschen, und wenn der Körper aufhört zu handeln? Wo bist du, wenn Geist und Körper ihre Funktionen aufgeben?

Wenn du glaubst, dass dieses Leben alles ist, was du hast – vielleicht einmal abgesehen von deinen Besitztümern und deiner Seele – was fängst du dann mit all dem an und warum? Glaubst du, dass es nur darum geht, zu besitzen und zu geniessen? Im Prinzip suchst du nach Glück, doch du findest es nicht – zumindest nicht langfristig. Was auch immer dir Glück verspricht, es wird dir – abgesehen von einem kurzen Moment der Freude – kein Glück bringen. Kein Mensch, kein Ding, keine Umgebung, keine Erfahrung. Du suchst das Glück in einer Welt, in der es nicht zu finden ist, doch du änderst deine Strategie nicht. Warum nicht?

Nun, der, der glaubt zu denken, zu fühlen, zu wünschen und zu handeln, bist nicht du. Es ist das, wofür du dich hältst. Denken, Fühlen und Wünschen sind Tätigkeiten des Geistes, doch du bist nicht der Geist. Handeln ist eine Tätigkeit des Körpers, doch du bist nicht der Körper. Du bist das, was den Körper belebt und den Geist aktiviert. Wenn du ins Auto einsteigst, um von A nach B zu fahren, identifizierst du dich dann auch mit dem Auto oder dem Motor, oder der Elektronik des Fahrzeugs? Wenn du im Auto sitzt: Bist du dann das Auto oder der Fahrer?

Ich vernute, du stimmst mir zu, wenn ich behaupte, dass du der Fahrer bist und nicht das Auto. Dann wäre es doch nur eine logische Schlussfolgerung, wenn du mir auch zustimmst, dass du nicht der Körper bist, sondern das, was den Körper belebt. Ein Körper ohne das, was den Körper belebt, ist ein toter Körper, und ein toter Körper ist wertlos. Daher ist es äusserst erstaunlich, dass das, was den Körper belebt, den Körper nur belebt, um ihn zu befriedigen. Das wäre in etwa so, als würde der Fahrer ins Auto einsteigen, nur um den Motor zu starten, damit das Fahrzeug betankt werden kann. Eigentlich geht es doch aber bei einem Auto darum, von A nach B zu gelangen…

Wenn du dir wirklich etwas Gutes tun willst, dann solltest du etwas anderes tun, als nur deine Sinne zu befriedigen. Wenn du deine Sinne – in welcher Form auch immer – befriedigst, ist das nur ein kurzes Vergnügen, für das du aber einen unangemessen hohen Preis zahlen musst. Du bezahlst, indem du deine Lebensenergie und die dir zur Verfügung stehende Zeit dafür opferst. Vergiss nicht: Jede Sekunde deines Lebens ist einmalig. Du kannst sie dir für kein Geld der Welt zurückholen. Und dir steht nur ein gewisses Kontingent an Zeit für dieses Leben zur Verfügung.

Du kannst mit der Zeit, die dir bleibt, etwas Sinnvolles oder etwas Sinnloses anstellen. Wofür du dich entscheidest, bleibt dir überlassen, und ich möchte und werde das auch nicht bewerten, denn das steht mir nicht zu. Aber du solltest es bewerten, denn es ist dein Leben und deine Zeit. Da stellt sich natürlich die Frage, was ist sinnvoll und was nicht. Die Antwort darauf gibt dir nicht dein Gefühl und auch nicht das gewohnte auf selbstsüchtigen Wünschen, Vorlieben und Abneigungen beruhende Denken. Die Antwort gibt dir dein Gewissen. Das Gewissen ist die dir innewohnende Weisheit. Es ist das Wissen der Seele, das in der Wahrheit der Überseele verankert ist.

Um dieses Wissen anzunehmen, musst du dich erinnern, und erinnern bedeutet, dass du erkennst, dass du etwas anderes bist als das, wofür du dich hältst. Das ist nicht einfach zu verstehen, denn du kennst ja nur das, wofür du dich hältst, und da du nur das kennst, ist es auch deine Wahrheit. Diese vermeintliche Wahrheit ist aber nicht wahr, sondern Teil der Illusion, in der du dich befindest.

Du identifizierst dich mit etwas, was nicht wahr ist. Wahr ist: Du bist eine ewige Seele. Aber du identifizierst dich nicht mit der Seele und auch nicht mit der Ewigkeit. Wenn du denkst: Ich muss jetzt Geld verdienen, damit ich mir ein neues Auto leisten kann, dann denkt das nicht die Seele, sondern der Geist, der dem falschen Ego untersteht und somit ihm dient. Die Seele braucht kein Auto. Was will die spirituelle Seele, die nichtmateriell ist, mit einem materiellen Auto anfangen? Die Seele möchte zwar auch von A nach B, aber weder das A noch das B der Seele ist räumlich und somit materiell verortbar. Die Orte der Seele befinden sich nicht in der vergänglichen Welt, sondern in der unvergänglichen Ewigkeit, in der es nichts Materielles gibt.

Alles Materielle ist unvollkommen, denn es trägt den Zerfall in sich. Nichts Materielles bleibt, und wenn es nicht bleibt, wie könnte es dann vollkommen sein? Nichts, was zerfällt, ist vollkommen. Und so ist auch das zerfallende Glück der materiellen Welt kein vollkommenes Glück. Vollkommen ist das Glück nur, wenn es bleibt. Die Seele sehnt sich nach ewigem Glück, und wenn du der Seele etwas Gutes tun willst, dann sorge dafür, dass sie wieder der Ewigkeit entgegengeht.

Dies geschieht, indem du dich an die Quelle der Seele erinnerst. Sie ist auch ihr Ziel. Der dir bekannte Ausschnitt des Weges zwischen Quelle und Ziel, befindet sich jenseits der Wirklichkeit der Seele. Die Seele benötigt keine Schmeichelei, keine gute Flasche Wein, keinen romantischen Abend mit deinem liebevollen Partner und keine selbstsüchtige Wunscherfüllung. Die Seele braucht kein gutes Essen, kein Stück Schokolade und auch kein Pistazieneis. Die Seele braucht keinen Sex und kein prall gefülltes Bankkonto. Die Seele braucht Wahrheit, und zwar die Höchste Wahrheit.

Wenn du also gut für dich sorgen und dich um die Seele kümmern willst, dann sorge dafür, dass sie in ihre Höchste Wirklichkeit zurückkehrt. Die Seele ist kein eigenständiges Ganzes, sondern ein winziger Funke eines übergeordneten Ganzen. Das Übergeordnete Ist Gott, und die Seele ist ihr ewiger Diener.

Der Dienst der Seele ist jedoch nicht materieller Natur. Die Seele kann nicht materiell dienen, da sie nicht materiell ist. Sie, und somit du, kannst aber die materielle Welt und das materielle Leben nutzen, um dem Nichtmateriellen Höheren zu dienen, indem du alles in Seinen Dienst stellst. Das entspricht der ursprünglichen Tätigkeit und dem Wunsch der Seele, die ein Teil Gottes ist, und der Teil dient dem Ganzen so, wie eine Zelle dem Körper. Das ist die Wahrheit der Seele, und wenn du ihre Wahrheit lebst, die Teil der Höchsten Wahrheit ist, dann findest du zurück ins ewige Glück, das selbstloser Natur ist.

ICH BIN das Selbst, das sich in den Hintergrund stellt, um demütig dem vordergründigen Grösseren zu dienen.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

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