Mit Arthos durch das Jahr, Tagesbotschaft 09. November

Heute ist ein guter Tag, um das Spielfeld zu verlassen. Damit meine ich nicht, für immer und ewig aus dem Spiel des Lebens auszusteigen. Das ist dir gar nicht möglich. Du würdest dir mit diesem Versuch nur grosse Probleme bereiten und noch viel Schlimmeres erleben als das, wovor du flüchten willst. Was ich mit Aussteigen meine ist, etwas Abstand von den Aktionen und Reaktionen zu gewinnen die du als Spieler auf dem Spielfeld des Lebens durchführst und erfährst.

Wenn du immer nur agierst und reagierst, hast du keine Gelegenheit, deine Taten, deren Auswirkungen und deine Reaktionen darauf zu überprüfen. Das aber ist angebracht. Es ist sogar unbedingt angebracht, denn je länger du spielst, desto mehr wirst du den eigentlichen Sinn des Spieles vergessen. Das Spiel wird dich verzaubern, und recht schnell wirst dich nicht mehr daran erinnern können, dass du nicht die Spielfigur bist, sondern der, der die Spielfigur bewegt.

Um deine Aktionen alle Reaktionen zu überprüfen, musst du Abstand gewinnen und eine höhere Sichtweise einnehmen. Nur mit etwas Abstand zu den Verstrickungen innerhalb der realen Illusionen der materiellen Welt kannst du das eigentliche Ziel wieder erkennen. Solange du durch das Labyrinth des Lebens läufst, ohne den Weg zu kennen, solange findest du keinen Ausgang. Du siehst immer nur deine direkte Umgebung, und um den Ausgang, den zu finden das Ziel ist, brauchst du entweder eine gehörige Portion Glück oder sehr viel Zeit. Vielleicht findest du den Ausgang auch niemals ohne fremde Hilfe.

Würde sich in dem Labyrinth ein hoher Baum befinden, der weit über die Wände des Labyrinths hinausragt, so könntest du auf die Krone klettern, und von dort würdest du alles sehen: den Start, die Wege und das Ziel. Dann wäre es ein Leichtes, dir einen Überblick zu verschaffen, und mit dem richtigem Überblick würdest du ohne Probleme den direkten Weg zum Ausgang nehmen, da du dann den Weg kennen würdest. Das ist allerdings nicht der Sinn eines Labyrinths, und aus diesem Grund, gibt es in keinem Labyrinth einen derartigen Baum, der das Spiel verderben würde.

Aber es gibt etwas, das vergleichbar mit einem derartigen Baum ist, und das ist das Wissen derer, die es erlangt haben. Sie sind die wahren Weisen, die sich nicht einfach nur etwas ausgedacht haben, sondern die so sehr an sich gearbeitet haben, dass ihr Bewusstsein so rein wurde wie ein sauberes Fenster. Die Arbeit bestand aus Meditation, Yoga und Enthaltsamkeit. Und dann haben sie gehört, was es wirklich zu hören gibt und gesehen, was auf höherer Ebene existiert.

Sie haben die Höchste Wirklichkeit erkannt und sind der Wahrheit begegnet. Sie wurden zu einem derart klaren Fenster, dass man durch sie in die spirituelle Wirklichkeit hindurchsehen und von ihnen die Höchste Wahrheit erfahren kann. Das sind die Weisen, die diesen Titel wirklich verdient haben, denn sie weisen den Weg, und zwar nicht aufgrund von Spekulation, sondern aufgrund von Weisheit und Erfahrung. Sie sind Spezialisten im Gottesbewusstsein, das aus Ewigkeit, Wissen und Glückseligkeit besteht.

Wenn du ihren Worten, ihrem Weg und ihrem Beispiel folgst, wirst du das erfahren, was sie erfahren haben und das Wissen erlangen, das sie dir vermitteln. Daher ist dies kein Weg blinden Vertrauens oder dogmatischen Glaubens, sondern es ist ein praktischer Weg der Erfahrung. Es ist ein wissenschaftlicher Weg mit Hand und Fuss, doch ist diese Wissenschaft nicht materiell, sondern spirituell. Um ein spiritueller Wissenschaftler zu werden, musst du dich über das tierische Leben, das die meisten Menschen im Labyrinth führen, erheben. Du musst loslassen, was der spirituellen Wissenschaft im Weg steht: deine materiellen Anhaftungen.

Und darum brauchst du Abstand, um eine andere Sichtweise einzunehmen als die desjenigen, der sich im Labyrinth verirrt hat und nun verzweifelt gegen Wände rennt, um einen Durchbruch zu erzielen, oder der einfach nur im Kreis läuft, seine Sinne befriedigt, Träume träumt und Illusionen nachjagt. Mit etwas Abstand, Ruhe und klarem Kopf kannst du erkennen, dass das Labyrinth gar nicht dazu geschaffen ist, dass du lernst, dich zu verirren. Es ist dazu geschaffen, dass du lernst, wie du den Zustand der Verirrung beendest.

Dazu musst du die Verirrung erkennen. Du musst feststellen, dass du dich verirrt hast, denn solange du dir dessen nicht bewusst bist, glaubst du, auf dem richtigen Weg zu sein. Dann glaubst du, es käme auf deine Schritte an, und so würdest du jeden Schritt geniessen und beherrschen wollen. Du würdest jeden deiner Schritte kontrollieren und dich im Kontrollwahn verfangen. Oder du würdest dem Genuss unterliegen. Wenn du verirrt bist, verlierst du dich in den Details, die aus deinen Aktionen und Reaktionen bestehen. Und dann identifizierst du dich mit deinen Aktionen und Reaktionen.

Aber der, der seine Spielfigur bewegt, identifiziert sich nicht mit ihr, sondern mit seiner wahren Identität. Er weiss, dass er der Spieler ist, und als Spieler hat er ein Ziel. Sein Ziel ist es nicht, sich die kostbare Zeit mit Belanglosigkeiten zu vertreiben. Sein Ziel ist es, das zu erreichen, was als Ziel des Spiels, das gar kein Spiel ist, definiert ist.

Kennst du das Ziel des Spiels mit dem Namen Leben?

Das Spielfeld ist kein Vergnügungspark, sondern eine Schule. Du bist nicht in der Schule um Spass zu haben – obwohl das Lernen natürlich Spass machen kann. Der Spass ist schön und gut, aber was bringt er dir, wenn du nichts lernst, ausser dass du, wenn der Spass vorbei ist, leiden musst? Wieviel Spass auch immer du hast: Du wirst alt und krank, um dann zu sterben, um wieder geboren zu werden, Spass zu haben, alt und krank zu werden und wieder zu sterben. Ist das nicht aus höherer Perspektive betrachtet ein eher sinnloser Kreislauf, bei dem das Leid überwiegt und jegliches Glück viel zu schnell wieder verfliegt?

Du kannst gar nicht so viel Spass haben, dass der Spass das Leid übertrumpfen würde. Hinzu kommt: Spass ist kein Glück. Spass ist die materielle Form von Glück. Die spirituelle Form von Glück ist Freude, und Freude ist eine der stärksten Energien Gottes. Du aber sehnst dich nach Spass, weil Spass das ist, was das falsche Ego befriedigt, für das du dich hältst, das du aber nicht bist. Die Natur der Seele ist Freude, denn die Seele ist Bestandteil der spirituellen Energie Gottes, der die Quelle aller Freude ist.

Und so redest dir Glück ein, während dein falsches Ego Spass hat und die Seele leidet. Du betrügst dich selbst, um nicht wahrhaben zu müssen, was die Wahrheit ist. Die Wahrheit ist: Du bist nicht das, wofür du dich hältst, und das, wofür du dich hältst, wird sterben – du jedoch nicht.

Du bist der Spieler, der den Körper als Spielfigur bewegt. Wenn du dich mit der Spielfigur identifizierst, hast du ein Problem: Möglicherweise bist du als Spielfigur erfolgreich, doch der Erfolg der Spielfigur ist nicht der Erfolg des Spielers, sondern nur der des Spielers im Spiels. Der Spieler selbst befindet sich in einer anderen Wirklichkeit, in die er gerne voll und ganz zurückkehren möchte. Das allerdings ist nicht möglich, solange er sich mit dem Spiel und der Spielfigur identifiziert und somit darin festhängt.

Materieller Erfolg erschwert oder verhindert spirituellen Erfolg. Das ist übrigens auch der Grund, warum dir Gott, der dich als Zeuge, Freund und Überseele in deinem Herzen immer begleitet manchmal hilft, indem er dir deinen materiellen Erfolg und Reichtum nimmt. Damit öffnet er eine Tür auf den Weg der Seele, die zu Ihm führt, was aber für das falsche Ego ganz und gar nicht gut und schön ist, weshalb es all seine schlechten Eigenschaften hervorkramt, um als Opfer zu leiden und dabei möglichst viele andere ins eigene Leid mit hineinzureissen.

Wenn du jedesmal nachdem du den Spass, Erfolg und Genuss des falschen Egos gehabt hast, etwas Gutes und Selbstloses tust, kannst du damit deine Selbstsucht ausgleichen. Im Normalfall gleichst du deinen selbstsüchtigen Spass, Erfolg und Genuss aber nicht jedesmal wieder aus, und so werden die Miesen auf deinem Karma-Konto immer mehr, da in den meisten Fällen irgendeine Seele leidet, damit du deinen Spass, Erfolg und Genuss hast. Das führt im nächsten Leben bestenfalls zu ungünstigeren Umständen. Vermutlich wirst du dich aber eher zurückentwickeln. Wenn du Glück hast, wirst du vielleicht als Affe wiedergeboren.

Verstehst du jetzt, warum es angebracht ist, von Zeit zu Zeit aus dem Spiel auszusteigen und nicht nur die eigenen Aktionen und Reaktionen zu überdenken, sondern auch den Sinn des Spiels und die Strategie? Die Strategie sollte nicht darauf abzielen, das Spiel zu gewinnen, sondern es zu beenden.

Nimm dir heute Zeit für dich. Nicht um zu spielen, sondern um das Spiel zu verstehen. Nicht um weiterzugehen, sondern um zu verstehen, wohin du überhaupt gehen kannst und wohin du gerade im Begriff bist, zu gehen. Dafür solltest du das Spielfeld verlassen, innehalten und auch einmal alle Spieldetails ausblenden, um dich zu verstehen. Du bist der Grund, warum du das Spiel spielst. Und du bist der Grund, warum du in die Schule gehst.

ICH BIN der Joker, der das Spiel betritt, um für Gott zu spielen.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

Bild von Alexas_Fotos auf Pixabay

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