Hoffnung oder Vertrauen? – eine Reflexion, AnneRuth von Herzenswege

Hoffnung – das wird in der Bibel als einer von drei wichtigen Begriffen benannt. Hoffnung lässt uns nach Vorne schauen und irgendwie weitermachen, auch oder gerade wenn es mal nicht so gut läuft.
Es gab eine Zeit, in der ich Hoffnung gut fand. Doch heute hat sich meine Haltung ihr gegenüber verändert.

Wo ist das Vertrauen, wenn ich hoffe?

Mittlerweile ist mir bewusst, dass dort, wo Hoffnung herrscht, auch Mangel vorhanden ist. Ich hoffe doch immer in einer Situation, dass sie besser wird, dass es sich wendet, dass etwas Gutes demnächst geschieht. Was impliziert denn diese Hoffnung, wenn nicht, dass all das was ich mir vorstelle, auf das ich hoffe, gerade nicht da ist, es also fehlt.
Hoffnung ist der Strohhalm, an dem wir uns festhalten, wenn uns das Wasser bis zum Hals steht.
Möchte ich solche Situationen auch weiterhin haben? Dann bin ich gut beraten, zu hoffen und dem Universum damit zu vermitteln, dass ich all das nicht habe. Und das Universum versteht Bahnhof und gibt mir mehr von dem, was ich nicht haben will. Schließlich versteht es kein „Nicht“, aber es versteht den Mangel, den ich mit Hoffnung ausdrücke.

Wunscherfüller Universum

Ja, das mit dem Wünschen funktioniert so wunderbar. Und in diesen Zeiten, in denen wir leben, fast unmittelbar. Nur vergessen wir immer wieder, dass auch der Wunsch nach Beendigung eines Zustandes eine Offenbarung des Mangels ist. Alles womit ich mich gedanklich immer wieder beschäftige, ist eine Manifestation des Selben. Alles, was ich partout nicht haben will, ziehe ich somit ziemlich prompt in mein Leben.

Das Universum bist auch Du

Wenn ich es ganz genau nehme, dann ist das Universum nicht etwas, das ausserhalb von mir stattfindet und von dort auf meine Regungen reagiert. Ich bin es Selbst, die mit Hilfe ihrer Schöpfermacht und den ständigen Gedanken produziert, was ich mit Energie auflade.
Glücklicherweise bin ich aber nicht allein. Und wenn ich das Universum als die Summe allen Seins betrachte, als eine Erscheinung der allgegenwärtigen Liebe, dann darf ich auch auf diese Liebe vertrauen.

Der Unterschied

Und das macht einen unglaublichen Unterschied. Wo Hoffnung laut herausschreit, was alles nicht stimmt und was alles fehlt, erzählt das Vertrauen still und leise, aber sehr konstant, was schon alles da ist. Vertrauen setzt all die Dinge in Gang, die ich mir wünsche, weil ich sie schon vor mir sehe. Ich manifestiere sie, indem ich darauf vertraue, dass alles einen besten Gang nimmt.
Hier und Jetzt, in einer Zeit in der es den Anschein hat, als hätte alle Welt den Verstand verloren, als würde es eher immer noch schlimmer als besser, da ist Hoffnung wirklich fehl am Platz. Ich hoffe auf das nächste Ereignis, auf die nächste Planetenkonstellation, die nächste Wahl, oder was auch immer – nur um natürlich enttäuscht zu werden.

Es ist nicht leicht – aber einfach

Erst wenn es gelingt, wirklich in das Vertrauen zu kommen, in das innere Wissen, dass alles seinen richtigen Gang nehmen wird, dass alles einem göttlichen Plan entspricht, dann geht die innere Sonne auf. Dann wird es hell in mir und ich kann im Fluss sein. Schließlich weiß ich. Und in diesem Wissen, mit diesem Vertrauen manifestiere ich mehr von dem, was gut ist.

Niemand hat allerdings gesagt, dass Vertrauen leicht ist. Das ist nicht einfach Friede, Freude, Eierkuchen, nicht einfach ein Schönreden einer unschönen Situation. Es erfordert eine stete Auseinandersetzung mit den Gefühlen, vor allem den Heftigen, die sich Angesichts des Weltgeschehens ganz natürlich einstellen.

Hoffnung- Nein Danke

Doch das reicht dann auch schon, mehr ist gar nicht nötig. Fühlen, Wahrnehmen und Loslassen….

Und dann können wir alle sagen: Hoffnung – Nein Danke. Vertrauen – JA, SICHER und GERNE.

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