„Der Schwarm“: Wie wir Menschen nicht nur der Natur, sondern uns selbst schaden. Gute Nachricht: Eines der weltgrößten Tankerunternehmen  reduziert die Fahrtgeschwindigkeit, um Kollisionen mit Walen zu verhindern.

Bevor ich auf die Serie des ZDF zum gleichnamigen Roman von Frank Schätzing hinweise, hier mal eine GUTE NACHRICHT:

Eines der weltgrößten Tankerunternehmen  reduziert die Fahrtgeschwindigkeit, um Kollisionen mit Walen zu verhindern.

OceanCare freut sich, Sie über operative Massnahmen eines weiteren grossen Schifffahrtsunternehmens informieren zu können: Nach rund einem Jahr Verhandlungen reduziert Stolt-Nielsen, der weltgrösste Betreiber von Frachtschiffen, die Chemikalien transportieren nun die Fahrtgeschwindigkeit seiner Schiffe in vier Meeresgebieten und ändert zudem seine Route südlich von Sri Lanka. Damit soll sowohl das Risiko verringert werden, dass die Schiffe gefährdete Wale rammen, als auch die Emission von Unterwasserlärm gesenkt werden.

Von dieser Entscheidung profitieren Blauwale vor Sri Lanka, Finn- und Pottwale im nordwestlichen Mittelmeer, Orcas vor British Columbia sowie die vom Aussterben bedrohten Nördlichen Glattwale und andere Grosswalarten vor der Nordostküste der USA.

Bereits Anfang 2022 gaben die Mediterranean Shipping Company (MSC) und Euronav die Anpassung ihrer Schifffahrtsrouten bekannt. Diese Änderung erfolgte aufgrund der wissenschaftlichen Empfehlungen, die wir gemeinsam mit IFAW, Pelagos Cetacean Research Institute und WWF Griechenland präsentierten, um Kollisionen mit den gefährdeten Pottwalen vor Griechenland zu vermeiden.

Wir gratulieren Stolt-Nielsen zur Entscheidung, die Fahrtgeschwindigkeit der Schiffe in diesen vier Gebieten um 20 Prozent zu verringern. Eine 2019 veröffentlichte Studie des IFAW-Experten Russell Leaper berechnete einen Rückgang des Unterwasserlärms um etwa 40 Prozent schon bei einer Geschwindigkeitsreduktion der weltweiten Flotte von nur 10 Prozent.

Ja, wir wissen, dass die Zahl der positiven Beispiele noch gering ist, aber sie alle haben unmittelbare und greifbare Auswirkungen und retten das Leben von Walen.

Ja, diese Entscheidungen regen die Diskussion in der Schifffahrtsbranche an, und wir hoffen, dass weitere dem Beispiel folgen werden.

Gemeinsam mit meinem Kollegen Carlos Bravo habe ich einen Blog verfasst, in dem wir über die erzielten Fortschritte, den neuesten Stand der Wissenschaft, aber auch über die künftigen Herausforderungen reflektieren. [https://www.oceancare.org/stories_and_news/schifffahrt-und-walschutz/]

Tötungen durch Schiffe stellen eine ernsthafte Bedrohung für viele bedrohte Walpopulationen weltweit dar. Bitte helfen Sie uns mit Ihrer Spende, damit wir weitere Unternehmen davon überzeugen können, * die Schifffahrtsrouten nach den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen anzupassen, * die Geschwindigkeit der Schiffe zu reduzieren und * sich an regionalen Aktionsplänen zu beteiligen, um Wale vor Kollisionen zu schützen. [https://www.oceancare.org/spenden/einzelspende/]

Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit vielen Partnern und sind dankbar für Ihre Unterstützung, damit der ökologische Fussabdruck der Schifffahrt weiter verringert werden kann.

Mit freundlichen Grüssen,

Nicolas Entrup

Leiter Internationale Zusammenarbeit

Newsletterinfo https://www.oceancare.org/stories_and_news/schifffahrt-und-walschutz/


Die Serie nach dem Roman von Frank Schätzing behandelt ein reales Problem: einen Planeten, den wir aus dem Gleichgewicht gebracht haben.

„Ein Fischer verschwindet vor Peru, spurlos. Ölbohrexperten stoßen in der norwegischen See auf merkwürdige Organismen, die hunderte Quadratkilometer Meeresboden in Besitz genommen haben. Währenddessen geht mit den Walen entlang der Küste British Columbias eine unheimliche Veränderung vor.“ So beginnt der Klappentext von Frank Schätzings Bestseller „Der Schwarm“, ein fiktiver Ökothriller, der am Montagabend als Serie im ZDF ausgestrahlt wird. Das Meer und seine Bewohner scheinen sich gegen die Menschheit zu wenden. Die Geschichte ist mehr als reine Fiktion: Der Umgang des Menschen mit der Natur erweist sich zusehends als Bedrohung für uns selbst.

„Beim ‚Schwarm‘ sind die Phänomene, die zusammengenommen die weltweite Bedrohung ergeben, alle auf reale Beobachtungen basiert“, bestätigt Antje Boetius, Meeresbiologin und Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven. Sie stand dem Filmteam als wissenschaftliche Beraterin zur Seite und weiß, dass schon heute viele, für den Menschen unangenehmen Veränderungen im Meer auf den Menschen selbst zurückgehen.

Weiterlesen: https://www.riffreporter.de/de/umwelt/schwarm-serie-natur-quallenpest-tsunami-krankheiten-klimakrise

Hier mal Folge 1: https://www.zdf.de/serien/der-schwarm/folge-1-274.html