Pamela Kribbe, Maria: „Bindungsangst und Trennungsangst“

Liebe Freunde,

ich bin Maria. Ich war die Mutter von Jeshua und ich repräsentiere in eurer Tradition den Archetyp der Mutter. In eurer Tradition ist die Energie der Mutter beschädigt worden. Die Wunde in der Mutterschaft hat Einfluss auf euch alle, Männer ebenso wie Frauen, Jungen wie Mädchen.

Mutterschaft ist auf eine empfangende Weise schöpferisch. Als Mutter empfangt ihr ein Kind im Mutterleib, in eurem Körper und seid ein Kanal für eine neue Seele, die auf die Erde kommt. Ihr bindet euch persönlich an das, das durch euch hindurch auf die Erde kommt. Ihr hängt an eurem Kind.

Und zugleich beginnt bei der Geburt eines neuen Kindes bereits die Ablösung, das Respektieren des Kindes in seiner oder ihrer einzigartigen Gestalt. Das Schöpfen seitens einer Mutter beinhaltet daher zugleich auch das Gehenlassen, das Loslassen. Und während in der Mutterschaft gleichzeitig die vielleicht tiefste, größte Verschmelzung zweier Seelen stattfindet, wenn das Kind sich im Bauch der Mutter entfaltet und sie es körperlich nährt und umhüllt, beinhaltet es immer auch unwiderruflich ein Loslassen und das Kind auf seine einzigartige Weise seinen eigenen Weg vollbringen zu lassen. Mutterschaft trägt daher zwei Extreme in sich: einerseits die Anhaftung und Verschmelzung und auf der anderen Seite das Loslassen und das Nähren und Hegen der einzigartigen Qualitäten des Anderen.

In eurer Tradition wurden Frauen oft auf ihre Rolle als Mutter reduziert. Sie konnten sich in anderen Bereichen kaum entwickeln, dafür war zu wenig Raum. Sie konnten ihre Tatkraft und Begeisterung, ihre männliche Energie zu wenig zeigen. So wurden sie einseitig in die Mutterrolle gedrängt und banden sich übermäßig an ihre Kinder. Sie identifizierten sich so stark mit der Mutterrolle, dass es für sie beinahe unmöglich wurde, die Kinder loszulassen und sie ihren eigenen Weg gehen zu lassen. Dies führte, kurz gesagt, zu einer erstickenden Mutterschaft, die die Kinder einengte.

Und der Vater war abwesend. Ihm wurde nicht zugestanden, innerhalb der Familie eine nährende, verantwortungsvolle Rolle zu spielen. Sein Platz war gemäß der Tradition der außerhalb der Familie; er hatte zu arbeiten und etwas zu leisten und ein Mann zu sein, der seine sensible und einfühlsame Natur unterdrückte. Kurz, so entstand der abwesende Vater. Dies wiederum wirkte sich auf das Kind aus: In guten familiären Umständen könnte es sich mit Hilfe des Vaters aus einem zu engen Familienverband lösen, um seinen oder ihren eigenen Weg zu gehen. Diese Familienstruktur wurde in eurer Tradition vollkommen verformt und ins Ungleichgewicht gebracht. Das Ergebnis ist, dass Kindern – so wie ihr und die Generationen vor euch, eure Eltern – ein unausgewogenes Bild von der Vater- und der Mutter-Energie, der männlichen und der weiblichen Energie mitgegeben wird. Dies kommt in den Beziehungen zu Anderen früher oder später an die Oberfläche.

Wer sehr stark von der Energie des abwesenden Vaters bestimmt wird, wird Schwierigkeiten haben, sich emotional tief mit einem Anderem zu verbinden, er oder sie hatte dann kein gutes Vorbild oder Beispiel dafür, wie dies funktioniert.

Bei Menschen mit Bindungsangst besteht eine Angst vor der erstickenden Mutter-Energie, die der Energie des abwesenden Vaters gegenüber steht. In Beziehungen kann dies zu dem sich wiederholenden Muster führen, sich nicht binden zu können, Angst davor zu haben, verschlungen zu werden und innerhalb einer Beziehung nicht den eigenen Weg gehen zu können, kurz: Bindungsangst zu haben.

Wenn ihr auf euch dagegen stark mit der unausgewogenen, zu sehr festhaltenden Mutter-Energie aus eurer Vergangenheit identifiziert, dann stürzt ihr euch in eine Beziehung und habt Angst, den Anderen zu verlieren, Angst, im Stich gelassen und verlassen zu werden, und diese Person stellt für euch den Leuchtturm dar, an den ihr euch klammert.

Für Menschen mit Verlustangst steht der Andere häufig für den abwesenden Vater, nach dem sie ein Leben lang gesucht haben. Sie sind auf der Suche nach einem Leuchtturm der Ruhe und der Unabhängigkeit, den sie bei sich selbst vermissen. Wenn sie dann einem Anderen begegnen, der diesen Leuchtturm zu repräsentieren scheint, verlieren sie sich leicht in ihren Gefühlen für diese Person. So entsteht das Muster, übermäßig mit dem Anderen verschmelzen zu wollen. Dies belastet die Beziehung mit einer destruktiven Anspruchs-Haltung, die letztlich Konflikte und Treuebrüche hervorrufen wird.

Ihr seht also, dass ihr euch in einer Tradition des Missverhältnisses zwischen Männlichkeit und Weiblichkeit befindet. Dies erscheint sehr abstrakt, ist in eurem persönlichen Leben jedoch sehr konkret sichtbar.

Ich bitte euch nun, innerlich Kontakt mit der Ur-Energie des Vaters, mit der kosmischen Vater-Energie aufzunehmen. Diese Ur-Energie des Vaters ist eine Energie des Schutzes, der Kraft, der Weisheit und des Überblicks. Ruft diese Energie für euch auf; sie ist für euch verfügbar. Diese Vater-Energie steht euch zur Verfügung, vollkommen unabhängig davon, wie euer biologischer Vater gehandelt hat oder im Leben stand. Wozu ihr als Mann oder Frau aufgerufen seid, ist, diese Vater-Energie in eurem irdischen Leben zu entwickeln.

Werdet euch nun innerlich der Vater-Energie bewusst, die ihr braucht, um euren Lebenspfad auf eine ruhige, wirksame Weise zu gehen. Vielleicht seht ihr dabei ein Bild von einer Vaterfigur vor euch. Es kann allerlei Formen annehmen, jedes Bild ist gut. Bittet um ein Bild – oder ein Gefühl oder eine Energie -, zu dem ihr Ja sagen könnt. Der Vater sorgt für Grenzen. Er differenziert, wo differenziert werden muss. Er hilft euch gegen eine übermäßige Verschmelzung, gegen eine Verbindung mit Anderen, in der ihr euch zu sehr verliert oder euch selbst verschenkt. Die Vater-Energie hilft euch, eure Individualität anzunehmen. Ihr – als ihr selbst – seid eine einzigartige Person. Ihr seid wie niemand anderer. Und diese Besonderheit ist gut; sie gehört zu euch und will von euch gesehen werden, sodass ihr sie respektieren und auf diese Weise eure eigenen Beschlüsse und eure eigenen Entscheidungen treffen könnt, die zu euch passen. Der Vater in euch weiß das und geleitet euch darin. Er kümmert sich um euch.

Nun bitte ich euch, mit der Mutter-Energie Kontakt aufzunehmen. Weniger jedoch mit der Energie von eurer biologischen Mutter, sondern vielmehr mit der kosmischen Mutter-Energie, die im Universum gegenwärtig ist und mit der ihr immer und in jedem Fall verbunden seid, denn ihr seid Teil der Schöpfung. Ihr entspringt einer Mutter- und Vater-Energie. Die tatsächliche Mutter-Energie ist voller Sanftmut liebevoll und unterstützend, doch sie lässt euch gehen. Sie will euch nicht binden oder zurückhalten, sondern lässt euch los, während sie euch zu jeder Zeit in allem, was ihr tut, begleitet und bestätigt. Fühlt, ob ihr diese sanfte Liebe in eurem Herzen erfahren könnt. Es ist, als würdet ihr beständig von einer Hand der Liebe gehalten werden, die offen steht. Es ist eine geöffnete Hand. Ihr könnt ausfliegen und fortgehen, doch diese Hand ist immer für euch da. Rein um euch zu lieben, ohne Zwang, ohne übermäßige Anhaftung.

Seht, ob ihr diese Mutter-Energie in euch spüren könnt. Vielleicht in Form eines Bildes von einer Frau oder einer weiblichen Führerin, vielleicht auch anders, durch eine Farbe oder ein Gefühl. Erlaubt euch, diese Energie zu empfangen. Ihr braucht sie, um euch sicher zu fühlen, geborgen, akzeptiert, genährt von der Liebe des Universums. Fühlt euch umgeben von den ursprünglichen Vater- und Mutter-Energien und erkennt, dass ihr in einer Tradition steht, in der diese Energien beschädigt wurden. Ihr seid jedoch nicht nur Opfer all dessen. Ihr seid selbst Schöpfer. Ihr bringt etwas Neues auf die Erde. Das bedeutet unter anderem, dass ihr hier seid, um zu der Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen männlichen und weiblichen Energien beizutragen. Ihr seid Seelen, die beide Energien umfassen. In dem Bewusstseinsprozess, der jetzt auf der Erde stattfindet, ist die Absicht unter anderem, dass ihr als Seele die ursprünglichen Energien des Vaters und der Mutter und die Liebeskraft darin in euch weckt. Dies unterstützt euch selbst, es hilft euch, euch vollständig zu entfalten, eure Seele mit der Erde zu verbinden. Und gleichzeitig hilft es Anderen. Je mehr alte, verzerrte Energien ihr in euch selbst ins Gleichgewicht bringt, desto mehr Licht strahlt ihr auch zu Anderen aus.

Der innere Prozess ist das Wichtigste. Da findet die wahre Magie statt. Was äußerlich dabei herauskommt, was eure Rolle in dieser Welt ist, wie ihr lebt, mit wem und auf welche Weise, das alles ist sekundär. Worum es in diesem Leben wirklich wichtig geht, ist der innere Prozess, die Alchemie, in der ihr alte, verzerrte Energien zu einer neuen Realität transformiert. Ihr alle sehnt euch danach, einen Schritt vorwärts zu machen. Das liegt im Geist der Zeit. Und es lag auch in eurer Absicht als Seele, als ihr diese Reise, diese Inkarnation angetreten habt. Fühlt, dass ihr über die Kräfte verfügt, in dieser Welt ein neues Bewusstsein hervorzubringen. Fühlt, dass ihr selbst ein Keim der Erneuerung seid. Ja, ihr tragt alte Energien in euch: Ängste, Narben und Schmerzen aus diesem Leben und auch aus vorherigen Leben. Erkennt, dass in euch nun so viel Kraft ist, dass das Neue gewinnen kann, dass das Neue die Oberhand bekommt. In gewissem Sinne ihr werdet dann neu geboren.

Anfangs seid ihr Empfänger der Tradition. Ihr nehmt sie als Kinder in euch auf, in eurer Kindheit, eurer Jugend und auch später noch. In gewissem Sinne seid ihr auf diese Weise Opfer dieser Vergangenheit, denn ihr seid nicht in der Lage, all das sofort in seiner Gänze zu verarbeiten, zu durchblicken, mit eurem Bewusstsein als Ganzes zu durchleuchten. In fast jedem Menschenleben gibt es eine Krise, in der ihr vor Entscheidungen gestellt werdet; in der ihr herausgefordert werdet und das Leben weh tut. Aber das kann ein konstruktiver Schmerz sein, weil die Seele euch durch den Schmerz hindurch ruft. Sie möchte euch wecken und mit euch zusammenarbeiten, damit ihr weiter ins Gleichgewicht kommt, damit ihr Himmel und Erde verbindet und auf diese Weise dabei helft, einer neuen Erde Form zu geben.

Ich danke euch für eure Anwesenheit, hier und in dieser Zeit auf der Erde. Ihr bewirkt einen Unterschied.

Channeling: © Pamela Kribbe, http://www.jeshua.net/
Übersetzung aus dem Niederländischen: Yvonne Mohr, www.lichtderwelten.de
Deutscher Text: http://www.lichtderwelten.de/index.php/geistige-welt/channelings-anderer/bindungsangst-und-trennungsangst-maria-durch-pamela-kribbe

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