Mit Arthos durch das Jahr Tagesbotschaft 26. Mai

Heute ist ein guter Tag, um dein Leben zu spiritualisieren. Das Spiritualisieren des Lebens kommt einer Umwandlung deines Lebens gleich. Dabei wandelst du Dunkelheit in Licht, Unwissenheit in Wissen, Illusion in Wahrheit und Nichtliebe in Liebe um. Das klingt sicherlich erst einmal schön, und es ist auch schön. Aber es gibt einen Punkt, um den kommst du nicht herum, wenn du dein Leben spiritualisieren willst: Du musst Gott in den Mittelpunkt deines Lebens stellen. Alles andere ist nur theoretische Spiritualität, und theoretische Spiritualität ist wie theoretische Nahrung.

Es mag angenehm sein, daran zu denken, dir die wohlschmeckendsten Gerichte vorzustellen, aber satt wirst du davon nicht, und deinem Körper führst du dadurch auch keine Nahrung und somit auch keine Nährstoffe zu. Um satt zu werden und den Körper zu nähren, musst du dich praktisch ernähren, und nicht theoretisch. Praktische Spiritualität lässt sich nur mit einem einzigen Begriff auf den Punkt bringen: Liebe zu Gott.

Alles andere, was du möglicherweise unter Spiritualität verstehen magst, ist nur Theorie oder Ablenkung vom Wesentlichen. All die Konzepte, Methoden und Mittel, die als spirituell und wirkungsvoll verkauft, versprochen und erlernt werden, und bei denen Gott nicht im Mittelpunkt steht, sind nur Schattenspiritualität. Gott ist das Licht, und du bist von diesem Licht abhängig – auch wenn du dich für noch so wichtig, unabhängig und selbständig bezeichnest.

Du bist vom Sonnenlicht abhängig und vom Regen, von den Pflanzen, die der Boden hervorbringt, und vom Wind, der die Samen verteilt, die Atmosphäre reinigt und die Blätter auf den Boden pustet. Du bist abhängig von den Bienen und Hummeln, die die Pflanzen bestäuben, von den Heilmitteln der Natur und von den Elementen und Stoffen, die die Erde hervorbringt. Du bist abhängig von der Luft, vom Wasser, vom Feuer und von der Zeit.

Nichts von alledem kannst du selber hervorbringen, erzeugen, verursachen oder herstellen. Wenn du glaubst, unabhängig zu sein, dann ist das ein Irrglaube, der in Hochmut endet. Du bist abhängig, und der, der all das, von dem du abhängig bist, verursacht, beherrscht und kontrolliert, ist Gott. Wenn du Gott verleugnest, verleugnest du nicht nur die Quelle des Lebens, was ein Anzeichen von Dummheit und Ignoranz ist, sondern du sperrst dich auch dafür, den eigentlichen Sinn deines Lebens zu erfüllen.

Du als von Gott abhängige Zelle Seines universalen Körpers und individueller Teil einer Seiner Energien bist nicht dafür geschaffen, dich selbst zu befriedigen, indem du Seine Liebe zu dir verleugnest und nach unsinnigen Alternativen zu Seiner Liebe suchst, die Er dir ohnehin immer entgegenbringt. Und das nur, weil du deine Liebe zu Ihm vergessen hast.

Welchen Sinn macht ein Finger, der nur sich selber dient? Glaubst du, dass der Finger glücklich ist oder wird? Kann sich der Finger ernähren, ohne mit dem Magen zusammenzuarbeiten? Macht die Selbstbefriedigung eines Fingers Sinn? Kann der Finger, indem er ausschliesslich sich selber dient, Freude erfahren? Kann er überhaupt handeln ohne ein Gehirn, das ihn zum Handeln bewegt?

Du magst diese Fragen lächerlich finden, da du dich nicht als Finger, sondern als etwas besseres, etwas vollständiges, etwas Ganzes ansiehst, und in gewissem Sinne stimmt das auch. Aber dass du mehr bist als nur ein Finger, bedeutet nicht automatisch, dass du Gott oder zumindest Gott gleich bist.

Wenn du Gott wärst oder Ihm gleich wärst, dann könntest du Sonnen- und Mondlicht erzeugen, Eisen, Gold, Mangan, Zink und Silizium aus einem materiellen Körper hervorbringen. Du würdest Samen erzeugen und Pflanzen wachsen lassen oder Planeten manifestieren und in der Balance halten. Du würdest die Zeit kontrollieren, und deine Gesetze wären für jedes Lebewesen gültig. Gleichzeitig wären sie sinnvoll, perfekt, vollkommen und gut. Kannst du all das? Kannst du all das oder auch nur eins davon von dir behaupten?

Du kannst nicht einmal willentlich ein Sandkorn oder einen Grashalm erschaffen. Du bist von so vielem abhängig, das – würde es dir entzogen – innerhalb kürzester Zeit den Tod bedeuten würde. Und doch verleugnest du den, der dir dies alles zur Verfügung stellt. Warum glaubst du stellt Gott dir das alles zur Verfügung? Damit du vor Ihm Angst hast? Damit du Ihn lächerlich machst? Damit du versuchst, besser zu sein als Er? Damit du einfach nur dich selbst zu lieben versuchst?

Das ist lächerlich. Wenn du ganz ernsthaft und ganz in Ruhe darüber nachdenkst, wie sinnvoll es ist zu glauben, es gäbe keinen Vater, keine Quelle des Lebens, keine absolute Wahrheit und keine Ursache aller Ursachen, dann musst du, wenn du nur ein Fünkchen Intelligenz besitzt, zu dem Schluss kommen, dass du dir etwas vormachst.

Das mag hart klingen, und vielleicht springst du jetzt auch im Dreieck, weil ich einen wunden Punkt getroffen habe. Aber du kannst Zeter und Mordio schreien wie du willst: Dadurch erzeugst du keine Luft, kein Feuer, kein Wasser und keine Erde. Du schreist dich dadurch nur selber an und verhältst dich wie ein wütendes und verzweifeltes Kind, das sich im Supermarkt vor der Kasse hinwirft und schreiend mit den Fäusten auf den Boden hämmert, weil es keine Süssigkeiten bekommt.

Ein spirituelles Leben zu führen bedeutet, zu erkennen, dass nicht die Süssigkeiten das Ziel deines Lebens sind, sondern der, von dem alles ausgeht. Du kannst unzählige Gedanken denken und unzählige Bücher lesen, du kannst unzählige Dinge erwerben und verwenden und unzählige Handlungen ausführen: Wenn das alles nicht auf Gott ausgerichtet ist und Ihm weder dient noch Ihn erfreut, ist es sinnlos – und es bringt dich nicht weiter.

All das dient vielleicht dafür, dein Gewissen zu beruhigen, deine Neugier zu stillen, dein Ego zu befriedigen, dir deinen Selbstwert zu bestätigen oder bestimmte Früchte zu ernten. Egal wie du es drehst und wendest: Wenn du handelst, ohne Gott in den Mittelpunkt zu stellen, dann stehst du im Mittelpunkt, und wenn du im Mittelpunkt stehst, dann ist das nicht spirituell, sondern selbstsüchtig. Der einzige, dem das dient, ist das falsche Ego, der Herrscher der Schatten. Darum Schattenspiritualität.

Dein Leben zu spiritualisieren bedeutet, dich nicht länger selber zu befriedigen, sondern Gott zufriedenzustellen. Das ist im Wesentlichen der Unterschied zwischen einem materiellen und einem spirituellen Leben.

Grundsätzlich gibt es zwei Arten, dein Leben zu führen: auf materielle und auf spirituelle Art. Das materielle Leben ist darauf ausgerichtet, möglichst sicher und gut zu überleben und die Sinne zu befriedigen. Derjenige, der dieses Leben führt, ist das falsche Ego, und es führt das Leben im Schatten der Wirklichkeit. Das spirituelle Leben ist einzig und allein auf Gott ausgerichtet.

Dein Leben auf Gott auszurichten, bedeutet nicht, alle Handlungen einzustellen, dich in die Einsamkeit der Wildnis zurückzuziehen und nur noch zu meditieren. Das ist nicht das, was Gott von dir will, und es ist auch nicht das, was Gott für dich vorgesehen hat. So würdest du auch nur dich selbst befriedigen, da du dir davon versprichst, deinen Frieden zu finden. Du kannst aber keinen Frieden finden, wenn du Gott nicht findest.

Wenn du also dein Leben spiritualisieren willst, dann musst du Gott und Seine Wahrheit suchen. Um dein Leben zu spiritualisieren, musst du spirituell denken, fühlen, wollen und handeln. Somit geht es bei einem spirituellen Leben darum, das Leben der Spiritualität zu weihen, und die Quelle der Spiritualität ist Gott. Er ist die Quelle der niederen äusseren Energie, aus der die materielle Natur hervorgeht, und Er ist die Quelle der höheren inneren spirituellen Energie, aus dem Sein ewiges Königreich hervorgeht.

Das Lebewesen, das du als Seele wirklich bist, ist Teil dieser höheren Energie Gottes. Aus irgendeinem Grund ist es aber in den Ozean der Unwissenheit gefallen und wandert nun in diesem Ozean der niederen Energie von Leben zu Leben und von Körper zu Körper, ohne bisher einen Ausweg aus dem Kreislauf der Wiedergeburt ins Leid gefunden zu haben. Der Ausweg ist die Spiritualisierung deines Lebens, und die Spiritualisierung deines Lebens besteht darin, dich und dein Leben Gott hinzugeben.

Es ist ganz einfach, und doch so schwer. Wenn es aber das ist, was du wirklich willst, wird dir Gott helfen, so wie Er dir auch dabei hilft, deine Illusionen zu verwirklichen. Wenn du das willst, wird Er dir helfen, für Ihn zu handeln und nicht für dich, und das wird dein grösster Gewinn sein, da es dich in die Wirklichkeit deiner Seele zurückbringt, die Gottes ewige Wahrheit ist. Und das ist auch Gottes Wille.

ICH BIN der Anfang meiner Selbstverwirklichung.

 

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

Bild von Andres Nassar auf Pixabay

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