Heute ist ein guter Tag, um die wesentlichen Irrtümer zu erkennen und zu beseitigen, denen du unterliegst. Solange du diesen Irrtümern unterliegst, ist dein Leben nicht wahrhaftig, und dein Leben kann nur dann nicht wahrhaftig sein, wenn du nicht wahrhaftig bist. Somit ist es ein wesentliches Ziel, in die Wahrhaftigkeit zurückzukehren, die der Seele innewohnt, die du bist. Du bist von der Seele getrennt, da du dich für den Körper hältst und glaubst, dass du der Körper bist, der eine Seele hat.
Das ist einer der Irrtümer, die dich einen falschen Weg gehen lassen. Sie lassen dich den Weg des Körpers gehen, den du zwar bewohnst, der du aber nicht bist. Das ist, als würdest du das Leben deines Hauses führen anstatt dein eigenes. Wenn du jedoch nur für das Haus lebst, wie willst du dich dann verwirklichen? Wenn du nur für das Haus lebst, verwirklichst du das Haus, aber nicht dich, denn du bist nicht das Haus. Du bist der, der das Haus bewohnt, und der, der das Haus bewohnt, hat ganz andere Ziele und Aufgaben, als die Illusion eines perfekten Hauses zu verwirklichen.
Die Illusion, der Körper zu sein, beruht darauf, dass du als spirituelles Wesen mit der materiellen Energie in Berührung gekommen bist. Diese Berührung hat dich gewissermassen verzaubert. Durch die Berührung mit der materiellen Energie hat sich die spirituelle Seele mit den Erscheinungsweisen der Tugend, Leidenschaft und Unwissenheit, sowie deren Vermischungen und Wechselwirkungen verstrickt. Die Seele ist spirituell, die Erscheinungsweisen der materiellen Natur jedoch sind ganz und gar nicht spirituell.
Damit unterliegt die Seele den Erscheinungen, die aber nicht die Seele sind. Du als Seele erfährst dich in einer materiellen Welt, indem du die materielle Welt erfährst. Du erfährst die Dualität der Vergänglichkeit, die ebenfalls den Erscheinungsweisen der materiellen Natur unterliegt. Innerhalb der kosmischen Manifestation wird alles was ist, erschaffen, erhalten und zerstört, so wie auch die kosmische Manifestation als Ganzes erschaffen, erhalten und zerstört wird. Die Tugend baut auf, die Leidenschaft erhält und die Unwissenheit zerstört.
Alles was du kennst, wurde erschaffen, wird erhalten und zerstört werden. Alles was du kennst, ist vergänglich. Alles was du kennst, ist aus höherer Perspektive aber nur eine vorübergehende Illusion, da es aus der Perspektive der Ewigkeit erscheint und vergeht, wie eine Wolke, die erscheint, bleibt, vergeht und dabei vorübergehend den blauen Himmel und die Sonne bedeckt. Während Himmel und Sonne bedeckt sind und somit aus der niederen Perspektive nicht wahrgenommen werden können, sind sie aber dennoch wahr. Beides existiert, ist also die übergeordnete Realität, während die Wolke die untergeordnete Realität ermöglicht: die Schattenwelt.
Du kennst nur die untergeordnete Realität, die aus der Perspektive der übergeordneten Realität eine Illusion ist. Der Himmel und die Sonne werden von der Wolke nicht beeinflusst. Himmel und Sonne bleiben, was sie sind, egal wie viele Wolken sie scheinbar bedecken. Das Niedere kann das Höhere nicht beeinflussen – ausser das Höhere begibt sich in die Welt des Niederen. Dann ist das Höhere jedoch nicht mehr höher, sondern Teil des Niederen.
Das ist es, was der Seele widerfahren ist, weshalb es ihr schwerfällt, sich als das zu erkennen, was sie wirklich ist. Die Seele ist sozusagen in die Schattenwelt herabgestiegen und hat sich in den Mantel einer Illusion gehüllt, der ihr wahres Wesen, das nicht von dieser Welt ist, bedeckt. Das ist ein wenig wie in den Science-Fiction-Filmen, in denen Ausserirdische menschliche Körper einnehmen, um das Leben der Menschen kennenzulernen oder ihre Welt zu übernehmen.
Der Unterschied jedoch ist, dass die Autoren und Produzenten dieser Science-Fiction-Filme ebenfalls der materiellen Energie unterliegen, von ihr bedingt wurden und bedeckt werden. Daher können sie die Ausserirdischen auch nur als materielle Wesen ansehen und darstellen. Insofern hinkt dieser Vergleich ein wenig, denn die Seele ist nicht materiell, sondern spirituell. Das Spirituelle ist transzendental zu dieser Welt der Materie.
Das Spirituelle ist wie der von der Wolke bedeckte blaue Himmel. Wenn du nur die Wolke siehst, betrachtest du den blauen Himmel und die Sonne als nicht real. Beides ist nur eine Fantasie, ein Traum, den du träumen kannst, um deiner tristen grauen Welt in Gedanken zu entkommen. Aber wie sehr du auch vom Himmel und der Sonne träumen magst, die Wolke ist doch noch da und bedeckt den Himmel und die Sonne. Du kannst die Wolke nicht auflösen, aber du kannst sie durchdringen, wenn du dich über sie erhebst.
Solange das nicht geschieht, solange du unter der Wolke bleibst, bist du Teil der niederen Welt, und du bist Teil der niederen Welt, da du an sie anhaftest. Um dich über die Wolke in die höhere Wirklichkeit zu erheben, musst du diese Anhaftung auflösen.
Dazu gehört, die Illusionen zu erkennen, denen du unterliegst. Die grösste und gefährlichste Illusion ist der Glaube, dass die höhere Wirklichkeit gar nicht existieren würde, denn dieser Glaube fesselt dich an das Niedere. Diese Illusion wird von der Wolke erzeugt, die das falsche Ego ist.
Wenn du das Materielle für wirklicher und wichtiger hältst als das Spirituelle, dann bist du ein Materialist. Wenn du das Spirituelle für wirklicher und wichtiger hältst als das Materielle, dann bist du ein Spiritualist. Je nachdem was du glaubst, verwirklichst du die unter der Wolke liegende niedere Realität oder den über der Wolke befindlichen Himmel mit der Sonne, die Gott ist.
Du hast die Wahl. Du kannst allerdings nur wählen, wenn du weisst, dass du eine Wahl hast. Als Materialist weisst du nicht, dass du eine Wahl hast, denn du erkennst nur das Niedere an und verleugnest das Höhere. So verharrst du wahllos in den Illusionen, die aus der Wechselwirkung der drei Erscheinungsweisen der niederen materiellen Natur hervorgehen.
Daher vertust du die Chance, wieder wahrhaftig zu werden, indem du die höhere Wahrheit erkennst und anerkennst, dich von den Anhaftungen ans Niedere löst, und dich so über die Wolke des falschen Egos in den Himmel erhebst, der das Reich Gottes ist, der als Sonne sowohl den höheren Himmel als auch das niedere Reich unter der Wolke durchdringt.
In und mit Ihm gibt es keinen Irrtum mehr, denn Gott ist die Höchste Wahrheit, und wenn du an sie anhaftest und dich so mit ihr und Ihm vereinst, wird alles Illusorische unbedeutend und aufgehoben. Dann bleibt nur Seine Wahrheit, dann zählt nur Seine Wahrheit und dann ist auch nur noch Seine Wahrheit erstrebenswert.
Wenn du dich wieder mit Gottes Wahrheit vereinst, indem du alles andere als Illusion erkennst, dann erlangst du deine ursprüngliche Wahrhaftigkeit zurück: die Wahrhaftigkeit der Seele, die du wirklich bist, und die Teil von Gott, der alldurchdringenden Sonne ist. Gott ist die Quelle und das Ziel der Wahrheit und des Lebens.
Mehr gibt es nicht zu erkennen, mehr gibt es nicht zu verstehen und mehr gibt es nicht zu verwirklichen, es sei denn, dich verlocken noch immer die Illusionen der Schattenwelt, die einzig und allein das fasche Ego befriedigen, über das du dich jedoch erheben musst, wenn du wieder wahrhaftig sein willst.
ICH BIN der müde Wanderer, der nun so langsam den Weg nach Hause erahnt.
Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.
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