Mit Arthos durch das Jahr, Tagesbotschaft 08. November

Heute ist ein guter Tag, um dich auf das wirklich Wichtige zu konzentrieren. Wirklich wichtig ist nicht, was um dich herum geschieht. Die vielen chaotischen Entwicklungen und Situationen im Aussen sind ebenso unwichtig wie die unzähligen Meinungen, Vermutungen, Äusserungen und Scheinwahrheiten von Familienmitgliedern, Freunden, Bekannten, Unbekannten, Politikern, Prominenten und Medien. Nichts von all dem ist wirklich wichtig, denn all das hat weder mit dir zu tun, noch fördert es deine Entwicklung.

Das soll nicht heissen, dass persönliche Entwicklung im egoistischen Sinne im Vordergrund stehen sollte. Auf gar keinen Fall und ganz im Gegenteil: Wirklich wichtig ist, das falsche Ego zu identifizieren und zu überwinden, denn solange dies nicht geschieht, herrscht es über dein Leben, und dann bist du sein Diener und führst sein Leben.

Das falsche Ego ist das, was dafür sorgt, dass du dich mit der materiellen Welt identifizierst und nicht mit der spirituellen. Nun wirst du vielleicht sagen, dass doch auch nur die materielle Welt wahrnehmbar ist, und das mag im Moment tatsächlich auch so sein. Aber wie ist es mit der Sonne? Wenn der Himmel von Wolken bedeckt ist und du die Sonne dadurch nicht mehr wahrnehmen kannst: Bedeutet das dann, dass die Sonne nicht existiert?

Wirklich wichtig sind die Fragen, die dazu führen, dass du dich selbst erkennst. Solange du deine Aufmerksamkeit auf die äussere Welt und das Übliche, wie Medien, Ereignisse, Situationen, Entwicklungen, Meinungen, Nachrichten etc. richtest, richtest du dich nicht auf das aus, was du bist. Das solltest du aber, denn deswegen bist du hier. Du bist nicht als Kriegsberichterstatter auf diese Welt gekommen, und auch nicht, um dich zu vergnügen oder dich an Spekulationen zu beteiligen und als kleine Kugel im Meinungsroulette zu kreiseln. Du bist hier, um herauszufinden, wer du bist und warum du hier bist. Das ist wichtig.

Es geht um dich und um deine Reise. Deine Reise ist kein Vergnügungsspaziergang, sondern ein überwiegend leidvoller Erfahrungsweg. Du erfährst, indem du tust. Das Tun beginnt mit dem Geist, dessen Aufgabe das Denken, Fühlen und Wollen ist, woraus sich die Handlungen des Körpers ergeben, für den du dich hältst, der du aber nicht bist.

Gewissermassen bist du wie ein Reisender, der sich für seinen Koffer hält. In dem Koffer stecken all deine Erfahrungen, die aus dem vergangenen Tun entstanden sind. Und das schleppst du jetzt mit dir herum. Es fällt dir schwer, dich davon zu trennen, weil dein Koffer dein ganzer Besitz ist, und gewissermassen bist du ja auch stolz auf den Inhalt – möglicherweise sogar auf die schmutzige Wäsche…

Dabei hast du jedoch vergessen, dass du weder der Koffer bist, noch sein Inhalt. Du bist das, was den Körper desjenigen mit Bewusstsein belebt, der den Koffer trägt. Du unterliegst also einer recht starken Illusion, und das zu erkennen, ist wichtiger als immer weitere Inhalte in den Koffer zu packen, um dich mit ihnen zu identifizieren. Alles was du in den Koffer hineinpackst, ist nur eine vorübergehende Erscheinung, die kommt, weil du dafür gesorgt hast, dass sie kommt. Sie vergeht aber auch wieder, da sie nichts ist, was bleibt. Das einzige was bleibt, ist das Gewicht deines Koffers, an dem du so schwer zu tragen hast.

Um das zu beenden, musst du dich mit dem auseinandersetzen, was wirklich wichtig ist. Natürlich ist es verständlich, dass es für dich wichtig ist, dich damit auseinanderzusetzen, wie du Geld verdienen kannst, damit du den nächsten Monat überlebst, oder das nächste Jahr oder das nächste Jahrzehnt. Aber was, wenn ich dir sage, dass nach diesem Leben ein weiteres Leben folgt und noch eins und noch eins. Du wanderst durch so viele Leben und so viele unterschiedliche Körper, die alle einen Koffer mit Kram mit sich herumschleppen, sodass die Geschichte von Sisyphus dagegen wie ein Traumurlaub erscheint.

Auch du versuchst den Tod zu überlisten, indem du ihn verdrängst. Du tust so, als würde es dich nicht betreffen, denn du hast Angst davor, den Koffer abgeben zu müssen, an dem du dich festhältst. Und so festigst du den Griff, und dein Koffer mit all deinen Erfahrungen, Meinungen, Wünschen und Ängsten klebt an dir wie ein Schwalbennest unterm Hausdach. Aber du überlistetet den Tod nicht – du überlistest nur dich selbst.

Und dann kommt der Tod, doch der ist nicht das Ende, sondern nur ein Übergang in ein neues Leben, in einen neuen Körper, und deinen Koffer nimmst du mit. Du machst dann genau da weiter, wo du aufgehört hast. Möglicherweise erachtest du dieses Weitermachen irgendwann als Strafe, aber es ist keine Strafe. Karma ist keine Bestrafung, sondern das Erfahren dessen, was du durch deine Handlungen auslöst. Was immer du tust – vor allem, wenn es ethisch oder moralisch falsch ist, da andere Menschen dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden – ist ein Same, denn du in den Boden des Lebens setzt und dessen Früchte du ernten wirst.

Und dann erntest du und kommst dir vor wie Sisyphus, der einen Felsblock auf den Berg hinaufschiebt, der kurz vor dem Gipfel wieder ins Tal rollt. Weisst du, was der Felsblock ist, dem du deine ganze Energie, Aufmerksamkeit und Kraft widmest? Du bist es selbst, oder besser gesagt, es ist der Teil des Reisenden, der sich mit dem Koffer und seinem Inhalt identifiziert. Diese Identifikation kommt auch der Identifikation mit dem Körper gleich. Du identifizierst dich mit dem, was du nicht bist. Du bist nicht dein falsches materielles Ego.

Das was du wirklich bist, hat mit dem falschen Ego, dem Körper und mit dem Koffer nichts zu tun. Es befindet sich auf einer anderen Ebene, die transzendental zu der Wirklichkeit ist, die du kennst. Solange du dich jedoch dagegen wehrst, diese Ebene kennenzulernen und ihre Wirklichkeit zu akzeptieren, da du sie nicht wahrnehmen kannst, denn die Illusion bedeckt sie wie eine Wolke die Sonne, solange versuchst du deinen verdammten Felsblock auf den Gipfel des verdammten Berges zu schieben.

Du rackerst dich mit etwas ab, was nicht wichtig ist. Du beschäftigst dich mit Dingen, die nicht wichtig sind. Du strebst Dinge an, die nicht wichtig sind. Durch all diese Dinge verlängerst du deine Reise ständig aufs neue, anstatt am Ziel anzukommen. Du kennst das Ziel nicht? Du kannst es nicht kennen, wenn du dich nicht auf das wirklich Wichtige konzentrierst. Deine Konzentration – die Ausrichtung – ist der Antrieb deiner Reise. Du gehst dem entgegen, worauf du deine Gedanken, Gefühle, Wünsche und Handlungen lenkst. Wenn diese nicht auf die Höchste Wahrheit gerichtet sind, kannst und wirst du die Höchste Wahrheit nicht erreichen. Sie ist das Ziel deiner Reise, denn sie ist deine Heimat.

Der Sinn der Reise besteht darin, den wahren Reisenden zu erkennen und zu verwirklichen, dich an deine Heimat zu erinnern und dorthin zurückzukehren, indem du Gott verwirklichst. Alles andere ist nur verwirrtes Herumstreunen in der Wildnis der Täuschung. Die Höchste Wahrheit ist wirklich wichtig. Sie verbindet dich mit dem Sinn und Ziel deiner Reise. Sie ist der Grund, warum du überhaupt auf einer Reise bist. Du wolltest dir beweisen, dass deine Wahrheit höher ist als die Höchste Wahrheit. Dieser Beweis ist dir bis heute nicht gelungen. Wäre es dann nicht langsam an der Zeit, umzukehren und wieder nach Hause zurückzukehren?

ICH BIN der Reisende, der wieder das wahre Ziel vor Augen hat.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

Bild von andreas160578 auf Pixabay

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