Mit Arthos durch das Jahr, Tagesbotschaft 23. Dezember

Heute ist ein guter Tag, um dich ernsthaft zu fragen, was und wer Gott eigentlich ist. Vermutlich hast du eine Meinung, ein Bild, eine Idee oder ein Gefühl. Vielleicht lehnst du Gott ab, und vielleicht hast du dich Ihm auch bereits zugewendet. Aber einen Tag bevor das Weihnachtsfest beginnt, wäre es gut, wenn du zumindest eine Vorstellung davon hättest, worum es dabei überhaupt geht. Es geht nämlich nicht um Jesus. Es ging nie um Jesus. Jesus war der Bote, aber nicht die Botschaft. Jesus war der Sohn, aber nicht der Vater. Wenn die Geburt des Sohnes gefeiert wird, muss auch der Vater gefeiert werden, denn was wäre der Sohn ohne den Vater?

Jesus selbst hat immer nur für Gott, seinen Vater gesprochen, aber nie für sich. Er wusste, dass es nicht um ihn ging, und er unterlag nicht seinem falschen Selbst, das sich in den Vordergrund stellt, um die Wahrheit in den Hintergrund zu drängen. Jesus war die Stimme der reinen Liebe, ein Botschafter der Wahrheit. Jesus war ein mystischer Yogi, ein Lehrer des ewigen Wissen, ein wahrhaftiger Guru, der das Licht in einer überaus dunklen Zeit nicht nur gehalten, sondern verbreitet hat – das Licht des Wissens über Gott, die Quelle des Lichts.

Um das wahrhaft zu verstehen, muss verstanden werden, was Wissen wirklich ist, und wer versteht, was Wissen wirklich ist, versteht auch, was Liebe wirklich ist. Es gibt kein wahrhaftiges Wissen ohne Liebe, denn wahrhaftiges Wissen gründet in der Liebe. Die Quelle der Liebe und des Wissens ist Gott, der Vater, der Mutter Natur mit Seinem Blick besamt, sodass Sein Leben geboren wird und gedeihen kann.

Mit der materialistischen Befriedigung der Lust des falschen Ichs hat wahre Liebe nichts zu tun. Mit dem, was im materiellen Umfeld unter Liebe verstanden wird, hat wahre Liebe nichts zu tun. Wahre Liebe kennt weder Leidenschaft noch Unwissenheit, denn wahre Liebe ist reine Tugend. Reine Tugend ist nicht mit Unwissenheit oder Leidenschaft vermischt. Sie ist so rein, dass sie über den Erscheinungsweisen der materiellen Energie steht. Darum ist die Höchste Wirklichkeit ewiges Wissen in ewiger Glückseligkeit. Das ist das wahre Sein, von dem all jene, die selbstsüchtig im Sein sein wollen, meilenweit entfernt sind. Selbstsucht versperrt die Tür zum Göttlichen Königreich. Nur selbstlose Liebe kann sie öffnen.

Die Liebe, um die es geht, ist ebenso transzendental, wie der Vater, für den der Sohn gekommen ist. Er kam im Auftrag des Vaters, um die Menschen Liebe zu lehren. Doch Liebe ist nichts, was angehimmelt, sondern praktiziert werden soll. Jesus als Gott zu betrachten ist ein Irrtum mit Folgen, denn Jesus lehrte nicht, ihn anzuhimmeln, sondern im nachzufolgen. Wer glaubt, er wird nur durch seinen Glauben an Jesus als Gott befreit, weil Jesus alle Schuld auf sich genommen hat, baumelt in einer geistigen Hängematte, anstatt sich auf den Weg zu begeben und in Selbsterkenntnis und Selbstverwirklichung voran zu schreiten.

Dieses Voranschreiten ist eine praktizierte Lektion der Demut. Zu Lieben bedeutet, dich unter den Geliebten zu stellen. Liebe ist keine Herrschaft über das Objekt der Liebe, sondern Hingabe daran, und dich hinzugeben bedeutet, dich selber zurückzunehmen, zurückzustellen. Alle Probleme dieser Welt existieren nur aufgrund des Wahnsinns, das falsche Ich in den Vordergrund zu stellen. Ich!, Ich!, Ich! und Meins!, Meins!, Meins! treibt einen Keil in die Ganzheit, und wenn die Ganzheit gespalten wird, verschwindet die Harmonie, und so versiegt das Miteinander. Ich!, Ich!, Ich! treibt das Gegeneinander voran und Meins!, Meins!, Meins! ist der Schlachtruf der in Leidenschaft und Unwissenheit versunkenen Seelen, die sich nicht nur von der natürlichen Ordnung abgewendet haben, sondern die sie regelrecht hassen.

Wer die natürliche Ordnung hasst, kann nicht lieben, denn natürliche Ordnung ist Ausdruck wahrer und reiner Liebe. Diese Liebe hat nichts mit der materiellen Welt zu tun, und diese Liebe richtet sich nicht auf materielle Dinge, materielle Körper oder sonstige materielle Ziele. Die Liebe der natürlichen Ordnung entspricht der reinen Tugend, und sie kennt nur ein einziges Ziel, und dieses Ziel ist Gott der Vater von allem und in allem.

Warum wird Gott Vater genannt? Dieser Vater ist nicht nur der physische Vater, obwohl Er auch der physische Vater ist. Dieser Vater ist mehr, viel mehr. Er ist zwar der samengebende Vater, aber Er ist auch der Erste. Es gibt niemanden vor Ihm und niemanden über Ihm. Er muss niemanden über irgend etwas befragen, da Er die Absolute Wahrheit ist, in der alle Antworten enthalten sind. Der Vater, der die Absolute Wahrheit ist, ist der, der vor allem anderen existiert, und darum ist Er der ursprüngliche Herr. Er ist der Urgrund, aus dem alles hervorgeht, der Erste und somit die Höchste Persönlichkeit. Er ist aber nicht irgendetwas, sondern jemand. Der Vater ist nicht nur eine schwammige Energie, die alles ist. Das ist nur ein Konzept, das der Unwissenheit entspringt. Gott ist nichts Unpersönliches.

Der Vater ist eine Persönlichkeit. Er ist die Höchste Persönlichkeit, die es gibt, denn es gibt keine Persönlichkeit vor Ihm, keine Persönlichkeit über Ihm und keine Persönlichkeit, die Ihm ebenbürtig ist. Er ist nicht nur die Absolute Wahrheit, die alle relativen Wahrheiten ermöglicht und beinhaltet, sondern Er, der Vater, ist auch der, von dem alles andere abhängig ist. Ohne Ihn gäbe es keinen Anfang, kein Leben, kein Licht, keine Energie, keine Materie und keine Lebewesen, und deswegen ist Er der Vater. Somit ist Er auch der Vater des Weihnachtsfestes. Es geht dabei nicht um die Geburt eines Menschen, sondern um die Wiedergeburt des ewigen Wissens, das der Mensch Jesus als Gottgesandter der Welt zum Geschenk dargereicht Hat.

Aber nicht Jesus, sondern Gott ist der Vater des Anfangs, so wie er der Vater des Endes ist. Er ist der Vater des Lebens, so wie Er der Vater des Todes ist. Er ist der Vater des Lichts, so wie Er der Vater der Dunkelheit ist. Er ist der Vater aller Energien, aller Materie und aller Lebewesen. Die Lebewesen entstammen nicht der Materie, sondern einer Energie, die höher ist, als die materielle Energie, die ebenfalls dem Vater entspringt. Der Vater ist auch der Vater der spirituellen Energie, die höher ist als die Energie, der die Lebewesen entspringen. Der Vater wäre nicht der Vater, wenn nicht alles aus Ihm hervorgehen würde. Somit ist der Vater nichts anderes, als die Quelle von allem.

Wir könnte es also um Jesus gehen, ohne den Vater zu berücksichtigen? Jesus hätte das nicht gewollt, und er hätte es auch nicht zugelassen, da seine Liebe nicht auf ihn selbst gerichtet war, sondern immer und ausschliesslich nur auf den, den er Vater nannte, der das einzige ist, was in reiner Tugend geliebt werden kann. Der befindet sich als Überseele in allen Lebewesen und in allen Atomen. Es gibt kein Ding und kein Lebewesen, das ohne Ihn wäre, und es gibt nichts, was ohne Ihn überhaupt zustandekommen könnte.

Gott ist der Vater aller Handlungen, und somit ist Er letztendlich der wahrhaft Handelnde. Nichts geschieht ohne Seinen Willen, ohne Seine Kraft und ohne Seine Zustimmung. Wenn du glaubst, dass du handelst, dann folgst du nur den Anweisungen des Vaters, der dich deinen Willen durchsetzen und erfahren lässt. Seine Natur handelt für dich und durch dich, und sie handelt entweder als Unwissenheit, als Leidenschaft, als Tugend oder als Mischung daraus. Oder sie handelt als reine Tugend in wahrer bedingungsloser Liebe, und dann ist die Handlung immer auf den Vater gerichtet, der das transzendentale Ziel wahrhaftiger Liebe wie auch aller Handlungen ist. Wenn du behauptest, etwas anderes zu lieben, als Ihn, dann unterliegst du der materiellen Energie, die dich beeinflusst, täuscht und bedingt, die dich verzaubert und verwirrt. Das führt dazu, dass du dich mit dem, was nicht wahr ist identifizierst. Du unterliegst der materiellen Energie, solange du als Seele nicht befreit bist.

Befreiung geschieht nur, wenn der Vater dich befreit, und Er befreit dich, wenn du dich von deinen Illusionen befreit hast. Du kannst dich nicht letztendlich selbst befreien, da endgültige Befreiung nur in der Gnade und Barmherzigkeit Gottes geschehen kann, der dich über alles liebt, und der sich nichts sehnlicher wünscht, als dass du zu Ihm zurückkehrst. Und so kannst du dich nicht endgültig befreien, aber du kannst dich dem Vater wieder zuwenden, und du kannst Ihn wahrhaft lieben. So beendest du die falschen Identifikationen, und das ist die Voraussetzung dafür, dass du in die Wirklichkeit des Vaters hinüberwechselst. Diese Wirklichkeit ist das, was Jesus als das Königreich Gottes bezeichnet hat. Der Weg in dieses Königreich ist der Weg der Hingabe.

Wenn du also Weihnachten feiern möchtest, dann solltest du wissen, dass der tiefste Sinn dieses Festes darin besteht, dass du dich an das Königreich Gottes erinnerst. Du als Seele bist Teil dieses Königreichs, befindest dich aber aufgrund deiner eigenen Wünsche im Exil. Du wolltest etwas anderes erfahren als reine Hingabe, und so hast du – anstatt dich hinzugeben – dir genommen, was du wolltest. Erinnere dich an das, was dein Vater wollte, denn Er ist so weise und allwissend, dass Sein Wille das Beste für dich ist.

Du kannst die Geburt von Jesus feiern, aber da nicht er es ist, um den es geht, sondern sein Vater, der auch dein Vater ist, und zwar egal ob du an Ihn glaubst oder nicht, ist es nicht das Fest des Sohnes, sondern das Fest des Vaters. Es ist das Fest des Gedenkens an den Vater, indem dem Sohn gedacht wird. Wenn du dich an Jesus erinnerst, erinnere dich vor allem an seine Botschaft, und seine Botschaft war das Wort Gottes.

Wenn du Jesus wahrhaftig feierst, dann feierst du Gott, und dieser Gott ist nicht der Gott, von dem die Kirchen und menschlichen Religionen reden, die nicht die Wahrheit, sondern die Unterdrückung der Wahrheit predigen. Du erkennst die Wahrheit Gottes daran, dass sie absolut ist. Die Absolute Wahrheit ist nicht Teil der Dualität der materiellen Energie. Die materielle Energie ist aber ebenso wie alles andere von ihr abhängig. Die Absolute Wahrheit ist die ewige Wahrheit, die jenseits der Zeit besteht, die auch ein Kind des Vaters ist.

Jenseits der Zeit herrscht das ewige Glück reiner bedingungsloser Liebe. Daran darfst du dich erinnern, wenn du dich an Jesus erinnerst, der die Botschaft der reinen Liebe zum Vater zu den Menschen zurück gebracht hat, um Gott wieder in ihr Bewusstsein zu bringen. Jesus war kein Christ. Er hat Gottesbewusstsein gelebt und gelehrt. Das ist es, was ihn bis heute in den Herzen der Menschen lebendig hält.

ICH BIN der verlorengegangene Sohn, der wieder zum Vater zurückkehrt.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

Bild von Myriams-Fotos auf Pixabay

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