Mit Arthos durch das Jahr, Tagesbotschaft 12. Februar

Heute ist ein guter Tag, um deine Gedanken zu denken. Der Mensch denkt durchschnittlich 60.000 Gedanken am Tag. Das ist ein Haufen Holz. Und da ist ein Haufen Müll dabei. Wenn du die ganze Zeit denkst, was du vermutlich – wie alle anderen Menschen auch – tust, dann bedeutet das noch lange nicht, dass du auch wirklich deine Gedanken denkst. Deine Gedanken sind die, die du nicht nur bewusst denkst, sondern die auch aus dir hervorgehen. Denkst du bewusst? Was denkst du bewusst? Und welches Ich denkt, dass es bewusst denkt?

Die meisten Gedanken, die du denkst, sind nicht deine Gedanken. Das, was dein Verstand für dich denkt, sind nicht deine Gedanken, denn du bist nicht dein Verstand. Das, was du automatisch denkst, sind nicht deine Gedanken, denn du bist kein Automat. Das, was du ängstlich denkst, sind nicht deine Gedanken, denn du bist nicht deine Angst. Das, was du unbewusst denkst, sind nicht deine Gedanken, denn du bist Bewusstsein, und nicht Unbewusstsein. Deine Gedanken sind auch nicht deine Gedanken, wenn sie dir – wann auch immer – von anderen vorgedacht wurden, die sie dir dann – wie ich immer – übermittelt haben, so dass dein Verstand diese Gedanken nachdenken kann.

Verstehst du? Wenn du wirklich deine Gedanken denken möchtest, dann musst du erst einmal herausfinden, wer du eigentlich bist. In den meisten Fällen bist du nicht der, der denkt, sondern der, der gedacht wird. Der, der gedacht wird, wird von dem gedacht, der nicht wahr ist. Das klingt wie ein philosophischer Bandwurm, ist aber eine ganz einfache und hoffentlich erleuchtende Tatsache: Etwas denkt für dich, und dieses Etwas lässt dich denken, dass du dieses Etwas bist. Das Fatale ist, dass du dich dann für dieses Etwas hältst, das diese Gedanken denkt. Und dann denkst du, dass du deine Gedanken denkst.

Solange du diese Gedanken festhältst, hältst du auch den Denker fest, und wenn du ihn festhältst, hast du noch nicht gelernt, loszulassen. Nun hast du zwei Möglichkeiten: Du kannst ihn jetzt loslassen oder festhalten. Jetzt gibt es nur diese beiden Möglichkeiten. Wenn du dich entscheidest, ihn festzuhalten, bleibt alles beim Alten. Du denkst, dass du der Denker bist, und die 60.000 Gedanken treiben dich erst in den Wahnsinn und dann in den Tod. Von jetzt bis zum Tod wirst du dann weiterhin das festhalten, was nicht wahr ist, inklusive dem Denker, der nur einer Illusion entspringt, die dadurch zur Realität wird, dass du dich mit ihr und somit mit ihm, dem falschen denkenden Selbst, identifizierst.

Wenn du dich entscheidest, ihn loszulassen, verändert sich alles. Dann wirst du mehr als alles andere herausfinden wollen, wer du wirklich bist, wer dieser Denker ist, der die ganze Zeit für dich gedacht hat, was du und er miteinander zu tun haben und wie seine Gedanken dich zu dem gemacht haben, der du jetzt bist. Du hast dich mit dem identifiziert, was nicht wahr ist, und so wurdest du zu dem, was du nicht bist. Du glaubst nur, dass du das bist, da du das festhältst, was nicht wahr ist. Sobald du das loslässt, wirst du dich Stück für Stück von der Unwahrheit befreien und von dem lösen, was du nicht wirklich bist. Am Ende bleibst du, das wahre Selbst, übrig, und wenn dieses Ende der Illusion vor dem Tod eintritt, hast du den eigentlichen Zweck deines Daseins erfüllt und das wichtigste Ziel deines Lebens erreicht, denn dann hast du dein wahres Selbst erkannt und verwirklicht.

Wegen dieser Selbsterkenntnis und Selbstverwirklichung bist du hier. Das ist der wahre Grund. Der wahre Grund ist, dass du die Wahrheit über dich und dein Leben herausfindest und diese Wahrheit lebst. Dafür musst du alles, was nicht wahr ist, loslassen. Um die Wahrheit zu leben, musst du der Unwahrheit entsagen. So bringst du die Seele in dir hervor, die du wirklich bist. Das ist die Transformation vom falschen zum wahren Selbst. Das, was diese Transformation verhindert, ist das falsche Ich, das falsche Ego, denn das ist der Denker, der dich das Unwahre denken lässt. Er bringt dich dazu, zu denken: Ich bin dieser Körper, und alles, was mit ihm im Zusammenhang steht, ist meins. Die Wahrheit ist: Du bist die nicht-materielle Seele, die ein spiritueller Gottesfunken ist, und der Besitzer aller Dinge ist Gott.

ICH BIN der Beobachter und Transformator der Gedanken, die ich in mir finde.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

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