Mit Arthos durch das Jahr Tagesbotschaft 03. Juli

Heute ist ein guter Tag, um dein Leben mit Liebe zu nähren. Der Unterschied zwischen Leben und Lieben besteht aus einem kleinen i, und dieses i ist es, das dem Leben die Krone der Liebe aufsetzt. Die Krone der Liebe besteht aus Selbstlosigkeit. Das Gegenteil von Selbstlosigkeit ist Selbstsucht. Wenn du nach dir selber süchtig bist, kannst du nicht lieben, denn um zu lieben, musst du dich selber hintenanstellen. Wahre Liebe ist immer selbstlos.

Wenn du selber das Ziel deiner Gedanken, Gefühle, Wünsche und Handlungen bist, so ist das keine Liebe, sondern Verwirrung. Aus der Verwirrung heraus entstehen Gedanken, Gefühle, Wünsche und Handlungen, die nicht wahrhaftig sind. Wenn du verwirrt bist, bist du nicht mit der Wahrheit verbunden. Wahre Liebe aber ist immer mit der Wahrheit verbunden, denn sonst wäre sie nicht wahr. Wahre Liebe ist wahrhaftig. Sie ist eine ganz klare Tätigkeit des Herzens, und das Herz ist ein selbstloser Diener.

Das Herz schlägt nicht für sich selbst, sondern für den Körper. Es dient dem Körper in Liebe. Diese Liebe geht so weit, dass das Herz vom ersten bis zum letzten Atemzug unaufhörlich schlägt, egal, wie und was du über dein Herz denkst. Das zeugt von wahrer Intelligenz, und so steht das i, das den Unterschied zwischen Leben und Liebe macht, für Intelligenz. Sie ist das Gegenteil von Verwirrung.

Wahre Intelligenz besteht nicht darin, dich selber für schlau zu halten. Das ist nicht intelligent, sondern selbstsüchtig. Das, was nach sich selbst süchtig ist, bist auch nicht du, sondern dein falsches, materielles Ich. Du bist dein wahres, spirituelles Ich. Das spirituelle Ich ist nur ein Teil und nicht das Ganze. Das spirituelle Ich ist wahr, weil es in der Wahrheit verankert ist. Insofern kannst du von deinem Herzen Wahrheit lernen.

Das falsche Ego wird deswegen als falsch bezeichnet, weil es nicht das wahre Selbst ist und weil es auf einer falschen Vorstellung beruht. Es beruht auf der Vorstellung, mit der Materie eins zu sein. Das ist die Identifikation mit der Illusion. Aber nicht die Materie ist Illusion, wie einige behaupten. Die Materie ist überaus real. Die Identifikation ist ebenfalls real. Aber Glaube und Wissen, die aus dieser Identifikation resultierten, sind falsch.

Falscher Glaube und falsches Wissen, das auf falscher Identifikation beruht, führt dich nicht zum Ziel, denn das Ziel ist die Wahrheit – nicht die Unwahrheit. Daher solltest du dein Wissen hinterfragen und überdenken. Wenn du weist, dass du Teil der materiellen Welt bist, dann bist du wie ein Wanderer, der einen Waldweg entlang wandert und glaubt, er sei Teil des Waldes. Das ist falsche Identifikation, und wer diesen Glauben zu seiner Wahrheit macht, wird sich im Wald verlaufen und nicht mehr herausfinden.

So ist es auch mit deiner Seelenreise, die innerhalb von materiellen Körpern durch materielle Welten führt. Du bist weder diese vielen materiellen Körper noch die vielen materiellen Welten. Du bist das, was den Ausgang sucht. Du bist das, was wieder nach Hause zurückkehren möchte. Doch du hast dich daran gewöhnt, deinen Weg durch den Wald zu gehen, nur um ihn zu gehen, und nicht, um am Ziel anzukommen. Du hast auf deiner langen Wanderung das Ziel vergessen, und so hast du dich verirrt. Das konnte nur geschehen, da du verwirrt bist.

Und so besteht der Sinn deiner Wanderung darin, die Verwirrung zu entwirren und dich ans Ziel zu erinnern. Erinnerung ist der richtige Ausdruck, denn das Ziel ist dir nicht fremd. Das Ziel ist deine Heimat, die du jedoch vergessen hast. Vor lauter Selbstsucht hast du vergessen, dass Liebe deine eigentliche Bestimmung ist. Vor lauter Selbstsucht glaubtest du, dich selber lieben zu müssen, und auch das ist ein Aspekt der Unwahrheit und ein Zeichen für die falsche Identifikation. Ein Herz schlägt nicht für sich selbst.

Lieben zu müssen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Entweder du liebst, oder du liebst nicht. Liebe ist immer freiwillig, und genau das ist der Grund, warum du einen freien Willen hast. Würde Gott dich zwingen, Ihn zu lieben, so wäre Er selbstsüchtig, und wenn Gott selbstsüchtig wäre, würde es keine Liebe geben. Dann gäbe es auch kein i, denn andere zu zwingen, zu lieben, ist kein Zeichen von Intelligenz, sondern ein Ausdruck des Mangels an Intelligenz. Wenn die Intelligenz fehlt, die Liebe ermöglicht, dann ist das Leben nur ein trauriger toter Abklatsch dessen, was das Leben eigentlich ist, wenn es mit Liebe gekrönt wird.

Leben ohne das i der Liebe ist Sterben, und sterben müssen alle, die sich mit der Materie identifizieren, die immer nur eine vorübergehende Erscheinung ist. Wer sich mit dem wahren Selbst identifiziert, stirbt nicht, sondern lebt. Er lebt, da er sich ans Ziel erinnert, das die Heimat der Liebe ist, und so wandert er auf dem Pfad der Wahrheit, und das macht ihn wahrhaftig.

Die Wahrheit ist: Du bist mit der Transzendenz eins. Das allerdings kannst und willst du nicht wahrhaben, weil du es nicht verstehen kannst, denn der Verstand ist dahingehend geprägt, das Diesseits zu verstehen und nicht das Jenseits. Das liegt daran, dass der Verstand selber Teil der Materie ist. Er bildet die feinstoffliche Aktivität des grobstofflichen Gehirns. Wenn er nicht mit dem Herzen, das das Tor zur Wahrheit darstellt, verbunden ist, dann erzeugt er verwirrte Gedanken, denn ohne Verbindung zur Wahrheit, kann nur Unwahrheit entstehen, und wenn Unwahrheit entsteht, erzeugt das Verwirrung.

Und so glaubst du, dass nur das wahr ist, was du greifen kannst, und dadurch kannst du auch nur begreifen, was nicht wahr ist.

Solange du versuchst, dein Leben alleine durch Tätigkeiten zu nähren, drehst du dich im Kreis, denn es sind nicht die Tätigkeiten an sich, die etwas bewirken, sondern die Kraft, die in den Tätigkeiten steckt.

Wenn die einzige Kraft, die in deinen Tätigkeiten steckt, die Absicht ist, Früchte zu ernten, dann sind die Früchte kraftlos und leer, denn die Absicht, deine Wünsche zu erfüllen und deine Sinne zu befriedigen, ist kraftlos und leer. Sie dient einzig und allein der Illusion, glücklicher zu sein, wenn du tust, was du glaubst tun zu müssen, um die Leere, die in dir ist, da es an Wahrheit mangelt, zu füllen.

Sobald du jedoch erkennst, dass es nicht um dich geht, sondern ums Ganze, verwandelt sich die Leere in Fülle und die Kraftlosigkeit in Liebe. Dann düngst du die Wurzel, die den ganzen Baum mit Kraft versorgt, anstatt sinnlos und unwillig an den Blättern zu zupfen.

Liebe ist die einzig sinnvolle Grundlage aller Tätigkeiten, denn sie nährt nicht nur den Baum des Lebens und bringt ihn zum Erblühen, sondern nur sie bringt Früchte hervor, die nicht nur schmackhaft, sondern auch nährend sind. Es ist das Prinzip der Liebe, die gibt, in dem die wahre Kraft des Lebens steckt und die so alles gedeihen lässt, und nicht das Prinzip selbstsüchtigen Wollens, das nur ein Nehmen ist.

Geben oder nehmen – das ist hier die Frage…

Wenn du nur willst, ohne etwas zu geben, dann füllst du die Leere in dir mit noch mehr Leere auf, und so erzeugst du so etwas wie ein inneres schwarzes Loch, dessen Sog du nicht entkommen kannst, was zur Folge hat, dass du irgendwann in diesem Loch verschwindest wie der verwirrte Wanderer im Wald.

Wenn du aber aus Liebe gibst, da du das Ganze liebst, lehrst du die Leere, was Fülle bedeutet. Dann gibst du dich dem Ganzen hin und füllst es mit deiner Liebe auf. Und wenn das Ganze gedeiht, gedeihst auch du, denn auch du wirst von dem, was du gibst, als Nebeneffekt genährt. Mit diesem Wissen schreitest du voran auf deinem Weg der Liebe, dem transzendentalen Ziel entgegen.

ICH BIN der Gärtner, der den Baum düngt, weil er den Wald liebt.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

Bild von Stefan Keller auf Pixabay

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