Mit Arthos durch das Jahr, Tagesbotschaft 14. Dezember

Heute ist ein guter Tag, um deine schlechten Angewohnheiten aufzugeben. Vermutlich ist das etwas, was du schon lange vor dir herschiebst, dir möglicherweise sogar jedes Silvester wieder neu vornimmst. Dass du dies vor dir herschiebst ist verständlich, aber unnötig. Die schlechten Angewohnheiten aufzugeben, ist kein Klacks. Es ist eine grosse Sache. Eine schwere Sache. Aber das ist es nur, wenn du es aus dem Kopf heraus machst, weil du dir einredest, dass du es tun müsstest. Sobald du deine schlechten Angewohnheiten aufgibst, weil du verstehst, dass sie nicht zu dir gehören und dich sogar davon abhalten, du selbst zu sein, fällt es nicht nur leichter, sondern dann ist es sogar überhaupt kein Problem.

Zuerst musst du verstehen, dass du schlechte Angewohnheiten hast, dann erkennen, welche es sind, und dann einsehen, warum es schlechte Angewohnheiten sind. Beginnen wir mit Letzterem: Es sind schlechte Angewohnheiten, weil du dir etwas angewöhnt hast, was du nicht bist und was auch nicht zu dir gehört. Ganz im Gegenteil: Es bestimmt über dich. Du hast dir etwas übergestülpt, und zwar etwas, das nicht wahr ist.

Jede schlechte Angewohnheit gründet auf Selbstbetrug. Wahrheit aber ist niemals schädlich. Du erkennst jede schlechte Angewohnheit daran, dass dir dein Gewissen sagt, dass das, was du tust, nicht richtig und nicht gut ist. Dein Gewissen ist die innere Stimme, die dich führt. Sie führt dich niemals in den Abgrund oder auf Irrwege. Sie führt dich immer ins Licht der Wahrheit. Sie führt dich zu dir, und dann führt sie dich zu Gott, da du ein winziger Teil Gottes bist. Und Er ist der Sprecher dieser Stimme.

Dein Gewissen ist Gott in dir, der zur dir spricht. Er spricht auf vielfältige Art und Weise zu dir. Es können Gefühle, Bilder, Worte, Empfindungen, aber auch Ereignisse und Situationen sein, durch die Gott dir Wahrheit zukommen lässt. Diese Stimme jedoch, die Stimme deines Gewissens, ist immer klar und ehrlich. Sie zögert nicht, sie spricht stets wahr, und sie erinnert dich immer an die Wahrheit, von der du gerade im Begriff bist, dich erneut abzuwenden.

Lerne, auf dein Gewissen zu achten und auf die Stimme der Wahrheit in dir zu hören. Beobachte dich im alltäglichen Leben. Sieh dir an, wie du aufstehst, was du nach dem Aufstehen tust, wie du arbeitest und wie du deine Freizeit verbringst, wie du isst, trinkst, geniesst, schläfst und liebst. Tue erst einmal nichts, ausser dich zu beobachten und dich als Mensch in und mit all deinen Angewohnheiten wahrzunehmen.

Und dann begib dich auf den Pfad der Vervollkommnung. Sobald du beabsichtigst, dich zu vervollkommnen, und diese Absicht nicht nur aus einer hinteren Ecke des Verstandes, sondern aus dem Herzen kommt, beginnst du wahrzunehmen, was unwahr ist. Du beginnst zu unterscheiden zwischen dem, was dir gut tut und was dir nicht gut tut. Mit dir meine ich nicht das falsche Ego, sondern das wahre Selbst. Dem Ego tun so viele Dinge gut, die dem wahren Selbst schaden, was übrigens auch umgekehrt gilt. Damit hast du eine Antwort auf die möglicherweise aufkommende Frage, wie du das falsche Ego überwinden kannst: Tu das, was dem wahren Selbst gut tut.

Dem wahren Selbst tut Wahrheit gut, dem falschen Ego Lüge und Betrug. Beende die Lüge und den Betrug und werde wahrhaftig. Beginne damit, deine schlechten Eigenschaften und Angewohnheiten auszumerzen und deine guten Eigenschaften auszubilden, indem du neue und gute Angewohnheiten annimmst. So ersetzt du das Eine durch das Andere, das Böse durch das Gute und das Falsche durch das Richtige.

Wenn du dies tust, veredelst du dich. Veredelung bedeutet, nobel zu werden, und nobel zu werden bedeutet, in die Erscheinungsweise der Tugend aufzusteigen. Wenn du also deine schlechten Angewohnheiten aufgibst, die immer der Leidenschaft und der Unwissenheit entspringen, erhebst du dich in die Tugend, und dann führst du nicht nur ein immer sattvischeres Leben, sondern bist auf dem Weg ins Licht. Genau so legst du also die Dunkelheit ab, die dich umhüllt, weil du dich ihr gegenüber geöffnet hast.

Öffne dich nun für das Licht und die Reinheit. Licht und Reinheit sind eins, denn verunreinigtes Licht leuchtet nicht. Das ist übrigens der Grund, weshalb all die vom New Age geprägten und verwirrten Menschen, nicht wirklich leuchten, denn sie sehnen sich zwar nach Licht, vergessen aber die Reinheit und vor allem die Quelle der Reinheit. Du musst an dir arbeiten, um zu leuchten, und die Arbeit, die zu tun ist, ist, deine schlechten Angewohnheiten abzulegen und sattvischer zu werden. Das betrifft dein ganzes Sein, und so geht es hierbei nicht um eine Theorie, sondern um die Praxis – die Praxis deines Lebens.

Lebe nicht länger automatisch, so, wie du es gewöhnt bist. Du hast dich daran gewöhnt, ein Leben zu führen, das nichts weiter ist als eine Aneinanderreihung von Gewohnheiten, die dir nicht einmal mehr auffallen. Solange du so lebst, bist du unbewusst, denn das, was du denkst, fühlst und tust, läuft automatisch ab. Du glaubst, du hättest all dies und dein Leben unter Kontrolle, doch dem ist nicht so. Diese Art von Kontrolle ist nur der Versuch, die Illusion aufrechtzuerhalten. Dein Leben zu kontrollieren, wird dir so nicht gelingen. Du musst dich kontrollieren, und nicht das Leben. Dich zu kontrollieren bedeutet, deine schlechten Gewohnheiten aufzugeben, und um sie aufzugeben, musst du sie zuerst beobachten.

Beobachte deine Gedanken, deine Gefühle, deine Wünsche und deine Handlungen. Beobachte dein Verhalten, deine Reaktionen und deine Aktionen. So lernst du dich besser kennen, denn dann erfährst du möglicherweise zum ersten Mal, was und wer du nicht bist. Wenn du zusehen kannst, welche unlogischen und schädlichen Wirkungen aus der Ursache der falschen Identifikation mit dem, was du nicht wirklich bist, entstehen, kannst du dich wieder dem annähern, was du wirklich bist und somit die Ursache für die später zu erfahrenden Wirkungen verändern.

Du bist es also selbst, der das verursacht, was du erfährst. Dein Leben ist dein Karma, und dein Karma ist keine Strafe, sondern einfach nur die Folge deiner Handlungen, die du erfährst, damit du lernen, erkennen und dich entwickeln kannst. Die Entwicklung sollte dabei immer vom Falschen zum Richtigen, vom Bösen zum Guten und von der Unwahrheit zur Wahrheit gehen. Das erste Ziel der Entwicklung ist Tugend, und das letztendliche Ziel der Entwicklung ist reine Tugend. Reine Tugend ist transzendental zur materiellen Tugend, die immer mit Leidenschaft und Unwissenheit vermischt ist. Reine Tugend ist die spirituelle Wahrheit der Seele, die sich im selbstlosen Dienst am Grösseren und Ganzen befindet.

Einheit mit Gott bedeutet nicht, selber zu Gott zu werden, sondern Gottes Willen auszuführen. Das ist reine Tugend, und um in diese zurückzukehren, muss das falsche Ego überwunden und alles Materielle transzendiert werden. Dies geschieht durch Erkenntnis, Entsagung und Dienst. Und so frage dich, für wen du eigentlich all diese Dinge tust, die du dir angewöhnt hast. Und frage dich auch, wer eigentlich all diese Dinge tut, die du automatisch tust. Ist es der Mensch, der deinen Namen trägt, dein Alter hat, deine Familie, Freunde und Vorlieben, oder ist es die Seele, die schon lange vor diesem Menschen da war, und die auch noch nach dessen Tod weiter existiert? Du bist die Seele, die sich derzeit in einem menschlichen Körper befindet. Das, was du als Mensch bezeichnest, ist nur die Persona: eine Rolle, die angenommen und wahrgenommen wird. Es ist aber nicht, was du wirklich bist.

Der menschliche Körper ist Materie. Materie kann grob- oder feinstofflich sein und besteht aus nur wenigen grundsätzlichen Elementen. Im Fall der grobstofflichen Materie sind dies Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther, und im Bereich der feinstofflichen Materie sind es Geist, Intelligenz und falsches Ego. In diesem Bereich der Stofflichkeit ist das falsche Ego der Boss. Ihm unterstehen die Sinne, und er möchte die Sinnesobjekte geniessen. Da liegt die Wurzel aller deiner schlechten Angewohnheiten. Das falsche Ego verdrängt die Seele in den Bereich des Unwesentlichen, doch dabei ist die Seele dein wahres Wesen. Das Lebewesen, das du bist, ist das unsterbliche Selbst, der individuelle Atman, die ewige Seele. Der Körper ist nur eine Hülle, die das, was du wirklich bist, verdeckt.

Nun kannst du die Wurzel deiner schlechten Angewohnheiten jedoch nicht einfach so herausreissen. Das heisst, du kannst schon, aber das ist anstrengend und schmerzhaft, und es gibt keine Garantie, dass die Wurzel nicht nachwächst. Besser ist es, alle schlechten Angewohnheiten durch gute Angewohnheiten zu ersetzen, und zwar Stück für Stück. So heilst du die materielle Krankheit. Jede schlechte Angewohnheit dient deinem falschen Ego, das die materielle Krankheit repräsentiert. Jede gute Angewohnheit hingegen repräsentiert die Gesundheit und dient der Seele, die du bist, die Gott dient, der der Herr der Seele ist.

Er ist das Höchste Selbst, und das Höchste Selbst ist die Quelle reiner Tugend. Da dein wahres Selbst ein winziger Teil des Höchsten Selbst ist, hat es keine schlechten Angewohnheiten. Die schlechten Angewohnheiten hat nur das, was nicht wahr ist. Deine Wahrheit ist somit Teil der Höchsten Absoluten Wahrheit. Wenn du also deiner Wahrheit und nicht länger der Lüge und deinem Selbstbetrug dienst, dienst du dem wahren Herrn der Seele, die du bist, und da dieser Dienst rein ist, kannst du nur gute Angewohnheiten haben, wenn du ihn ausführst. Ersetze das, was nicht wahr ist, gegen das, was wahr ist. Dann verschwindet alles Falsche. Wende dich dem Guten zu, repräsentiere die Wahrheit und verbreite die Botschaft Gottes. So wirst du deine schlechten Angewohnheiten durch gute ersetzen.

ICH BIN reines Bewusstsein, das sich durch gute Angewohnheiten ausdrückt.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

Bild von Martin Büdenbender auf Pixabay

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