Pablo Pineda – Der Lehrer mit dem Down-Syndrom, Motivationsgeschichten

Datum: 24. Juni 2021

Autor: Bernhard Gusenbauer

„Lesezeit: ca. 3 Minuten“

Inklusion: Alle Menschen haben gleichermaßen die Möglichkeit, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Egal wie man aussieht, welche Sprache man spricht oder eine Behinderung vorliegt. Keiner soll sich krampfhaft verbiegen müssen, nur um der Norm zu entsprechen. Wenn alle Menschen dabei sein können, ist es normal, verschieden zu sein. Erst wenn die Abweichung vom Standard nicht mehr als Schwäche, sondern als Stärke angesehen wird, kann die Gesellschaft von der Vielfalt des Einzelnen profitieren.

Pablo ist ein wissbegieriger Junge mit Down-Syndrom. Bei seiner Geburt verkünden die Ärzte, dass er nie über das geistige Niveau eines Vierjährigen hinauskommen kann. Trotzdem müssen sich die Eltern die Frage stellen, wie sie ihren Sohn ausbilden wollen. Während viele Kinder mit dieser Behinderung in Sonderschulen abgeschoben werden, treffen sie eine andere Entscheidung, da sie besondere Talente an ihrem Sohn beobachten: Pablo kommt auf eine normale Schule!

Pablo Pineda: „In der Schule hatte ich einen Riesenspaß. Es waren wunderschöne, interessante und auch harte Erfahrungen. Sie haben mich nie als den mit dem Down-Syndrom gesehen“

Trotz vieler Vorurteile entwickelt sich Pablo prächtig. Die Schule ermöglicht ihm, im täglichen Miteinander zu lernen und Freundschaften zu schließen. In dieser Gemeinschaft kann Pablo seine Andersartigkeit ausleben und wird nicht ausgegrenzt. Obwohl er durch das Down-Syndrom eingeschränkt ist, kämpft sich in seinem eigenen Tempo durch die Schuljahre.

Pablo Pineda: „Für Menschen mit Beeinträchtigung ist es besser, wenn sie mit anderen Leuten zusammen sind. Denn genau durch diesen Kontakt lernen sie. Menschen lernen nicht durch Alleinsein. Das hat mir Welten eröffnet“

Pablo schließt die Schule erfolgreich ab – doch damit gibt er sich nicht zufrieden. Er ist motiviert, alle Regeln und Grenzen, welche die Gesellschaft aufgebaut hat, zu brechen. Voller Tatendrang schmeißt er sich in ein Lehramtsstudium. Und es läuft hervorragend! Nach vier Jahren unermüdlichem Einsatz bringt es Pablo tatsächlich zu Ende: Er wird zum ersten Europäer mit Down-Syndrom, der einen Universitätsabschluss besitzt!
Foto von Drivaspacheco
unter CC BY-SA 3.0

Pablo Pineda: „Meine Familie und meine Eltern haben immer an mich geglaubt. Das hat mir das nötige Selbstvertrauen gegeben. Sie haben mir die Kraft gegeben, immer weiter zu machen“

Pablo muss gegen viele Widerstände ankämpfen. In der Bevölkerung ist es weit verbreitet, dass Menschen mit Down-Syndrom es zu nichts bringen können – das geschieht häufig aus Unwissenheit. Pablo stemmt sich dagegen – mit seiner fröhlichen Ausstrahlung schärft er das Bewusstsein für mehr Akzeptanz. Er reist um die Welt und hält Vorträge zum Thema Integration benachteiligter Menschen. Außerdem schreibt er Bücher und wird Hauptdarsteller in einem Fernsehfilm, wofür er mehrere Auszeichnungen erhält. Pablo ist der lebende Beweis dafür, dass jeder Mensch Talente besitzt – es gilt sie nur zu entdecken und zu fördern. Schauen wir genauer hin, können wir Seelen zum Strahlen bringen. Anderssein ist nicht eine Schwäche, es ist unsere größte Stärke!

Pablo Pineda: „Meine Botschaft an die Eltern, die Lehrer, die Gesellschaft: Hier ist ein Mensch und er kann lernen. Nicht jeder Mensch mit Down-Syndrom kann studieren, aber er kann lernen. Das ist doch eine Chance, die man nützen sollte. Raus ins Freie mit Ihnen. Zeigen Sie, dass es ihr Kind ist. Das größte Manko der Gesellschaft ist, dass Anderssein nicht verstehen zu können“


Pablo Pineda – Herausforderung Lernen:

Einzelnachweise (abgerufen am 16.06.2021):
1. www.welt.de – Europas erster Lehrer mit Downsyndrom
2. www.planet-schule.de – Pablo Pineda
3. www.deutschlandfunkkultur.de – Lehrer und Schauspieler mit Down-Syndrom
4. wikipedia.org – Pablo Pineda

[https://motivationsgeschichten.com/2021/06/24/pablo-pineda-der-lehrer-mit-dem-down-syndrom/]