Lebensrichtige Botschaft: „Bote des Goldenen Zeitalters“, 19.04.2020, # 294

Heute ist ein guter Tag, um zur einfachen Lehre zurückzukehren, die Jesus den Menschen brachte. Er kam als Göttliche Intervention und Stellvertreter Gottes in einer Zeit, in der sich die Menschheit in einer unaufhaltsamen Abwärtsspirale innerhalb der Entwicklung des Bewusstseins befand. Das Kali-yuga war bereits über 3.000 Jahre alt und das Bewusstsein der Menschen auf die unterste Ebene herabgesunken: es befand sich somit in Unwissenheit. Ohne diese Intervention wäre es den Menschen schwergefallen, ins Licht zurückzufinden und wieder den aufwärtsstrebenden Weg zu gehen.

So aber hat Jesus durch seine Anwesenheit, sein Wirken und seine Botschaft das Licht nicht nur in der materiellen Welt, sondern vor allem auch in den Herzen der Menschen neu verankert. Es war der Beginn eines langen Erwachensprozesses, der nun, 2.000 Jahre später, seinem Höhepunkt entgegenstrebt.

Der Höhepunkt ist das Aufeinandertreffen zweier Zeitlinien, wobei diese unterschiedlichen Zeitlinien nicht miteinander verschmelzen, sondern die eine die andere ersetzt. Dieser Prozess ist so, als würde in einem Raum, der sich seit 2.000 Jahren in Dunkelheit befindet, ein kleines Loch in die Wand gebohrt werden, das im Laufe der Zeit immer grösser wird, wodurch immer mehr Licht hineinströmen kann, solange, bis die Dunkelheit verschwunden und der ganze Raum hell und lichtvoll ist.

Es obliegt den Menschen, sich zu entscheiden, ob sie sich dem Licht zuwenden und es als ihre neue Wirklichkeit akzeptieren, oder ob sie zusammen mit der Dunkelheit verschwinden und viele weitere schmerzhafte Erfahrungen im Durchleben der Dunkelheit machen. Aufgrund des freien Willens können und werden sie nicht dazu gezwungen werden, zu lieben. Liebe kann nicht erzwungen werden, sondern ist immer freiwilliger Natur. Sobald etwas erzwungen wird, ist es keine Liebe.

Jesus war sozusagen der Bohrmeister, der durch das Setzen eines kleinen Lochs in der Mauer des Kali-Raums den Illusionen der Dunkelheit ein schleichendes Ende setzte. Wer versteht, dass Dunkelheit mit Unwissenheit gleichzusetzen ist, versteht auch, dass das Einströmen des Lichts mit zurückkehrendem Wissen in Verbindung steht. Kehrt es zurück, so erhellt die Wahrheit die Unwahrheit, Unwissenheit wird durch Wissen ersetzt und Liebe ersetzt Nichtliebe.

Vielleicht wird das noch klarer, wenn das Wesen der materiellen Natur, in der sich die Seelen verstrickt haben, besser verstanden wird. Die materielle Natur erscheint in drei Erscheinungsweisen (guṇas): Unwissenheit (tamas), Leidenschaft (rajas) und Tugend (sattva). Alles in der materiellen Welt ist ein Resultat dieser Erscheinungsweisen und ihrer Vermischung, wobei die Kombination der Erscheinungsweisen kein starrer linearer, sondern stets ein dynamischer Prozess mit vielfachen Auswirkungen ist.

So ist es auch nicht verwunderlich, dass es zyklische Zeitalter (yugas) gibt, die dieses Prinzip widerspiegeln. Auch die verschiedenen Wesensarten der Menschen (varṇas) und deren Bewusstsein entsprechen dem. So repräsentieren satya-yuga* und die brāhmaṇas** die Erscheinungsweise der Tugend, tretā-yuga* und kṣatriyas** die der Leidenschaft, dvāpara-yuga* und vaiśyas** eine Mischung aus Leidenschaft und Unwissenheit und kali-yuga* und śūdras** die Unwissenheit.

Im Kali-yuga, dem dunklen Zeitalter des Streits, der Lüge, Heuchelei und Spaltung, herrscht Unwissenheit, und das Bewusstsein der Menschen befindet sich grösstenteils ebenfalls in dieser Erscheinungsform.

Das aktuelle Kali-yuga hat vor ca. 5.000 Jahren begonnen. So wie es im Winter einen warmen und sonnigen Zeitabschnitt geben kann, so kann es auch im dunklen kali-yuga ein kleines Goldenes Zeitalter (satya-yuga) geben, was auch prophezeit ist.

Dieses kleine Goldene Zeitalter hat bereits vor rund 500 Jahren mit dem Erscheinen Caitanya Mahāprabhus, des Avatars des Goldenen Zeitalters, begonnen und strebt in die Verwirklichung, was bedeutet, dass die Menschen langsam in ein höheres Bewusstsein der Tugend, Wahrheit und Wahrhaftigkeit erwachen. Diesen Samen hat u.a. Jesus gesät, indem er als Sohn die Einheit mit dem Vater verkündete. Das war das aussergewöhnliche Beispiel, das Jesus gegeben und vorgelebt hat. Aber nur wenige Menschen haben wirklich verstanden.

Mit dem Vater eins zu sein bedeutet nicht, der Vater zu sein. Das, was Jesus die Menschen lehrte, war Religion im ursprünglichen Sinne: Rückverbindung mit Gott, dem Vater. Die Menschen haben jedoch ihre eigene Religion daraus gemacht, die mit der ursprünglichen Lehre der Liebe und Hingabe zum Vater nicht mehr viel gemein hat. Sie haben sich auch bis heute grösstenteils nicht an die sehr einfachen und klaren Prinzipien, Gebote und Gesetze gehalten, allen voran: Du sollst nicht töten.

So fungieren auch die Kirche und der Vatikan nicht als Stellvertreter Gottes, sondern gewissermassen als Gegenspieler. Es geht bei deren Religion nicht um Gott, sondern um die eigene Macht, die im Laufe der Zeit durch Manipulation und Gewalt ausgebaut wurde. Dabei wird Wasser gepredigt und Wein getrunken, und Tiere wie Menschen wurden und werden millionenfach getötet. Die päpstlichen Bullen, allen voran Unam Sanctam, Romanus Pontifex und Aeterni Regis zeigen, welche Agenda diese Kirche und der Vatikan als deren Machtzentrum verfolgt: Macht und Kontrolle.

Um die Wahrheit zu verstehen, ist es nötig, die größte Lüge des falschen Christentums zu identifizieren und zu widerlegen. Der Gottessohn ist nicht am Kreuz gestorben, um die Sünden der Menschen zu sühnen. Dies kann nur jeder Mensch durch Erkenntnis, Reue, Umkehr und Besserung selber tun. Kein Priester kann dem Menschen seine Sünden abnehmen und ihn davon freisprechen.

Das ist nur ein Mittel, um Macht und Kontrolle auszuweiten, und das führt nicht in die Heilung, die nur durch Erkenntnis möglich ist, sondern dazu, dass die Menschen ihre Sünden weiterhin ausleben im Glauben, sie bräuchten nur zu beichten, um sich reinzuwaschen.

Gleichzeitig wird nicht dem Glück entgegengestrebt, sondern Leid aufrechterhalten. Abermillionen von Bildnissen eines ans Kreuz genagelten Jesus verlagern die Aufmerksamkeit in Richtung Leid und halten die Menschen in der Dunkelheit der Unwissenheit.

Das war so nicht vorgesehen, und es war auch ganz und gar unnötig, dass er überhaupt verspottet wurde und dabei noch durch einen qualvollen Tod ging.

Das zeigt, wie stark die Erscheinungsweise der Unwissenheit ist. Sie hält die Menschen in der Illusion, Macht und Wissen zu haben, beweist aber nur die eigene Machtlosigkeit und Unwissenheit, denn wenn Gewalt angewendet werden muss, hat derjenige, der sie anwendet, weder wahre Macht noch Wissen von der Wahrheit, die auf höchster Ebene in der Liebe verankert ist.

Jesus kannte die Wahrheit und hat von Liebe nicht nur gesprochen, sondern sie tatsächlich gelebt. Er kam als Bote Gottes aus der höchsten Schöpfungsebene, um den Menschen die Wahrheit zu verkünden und den Weg der Heilung und des Aufstiegs in ein höheres Bewusstsein aufzuzeigen.

Das jedoch war den Priestern, Pharisäern, den scheinbar Mächtigen und den Verstandesmenschen ein Dorn im Auge. Sie waren noch lange nicht bereit für die Wahrheit. Sie waren Dämonen – atheistische Wesen, die sich von Gott, dem Vater abgewendet haben und anstelle Seines Willens ihren durch die materielle Energie verwirrten Eigenwillen umsetzen wollten.

Jesu Tod war ein grausamer und die Wahrheit verachtender, verleugnender und verspottender Mord, und wer das heute noch feiert, feiert die Illusion, über der Wahrheit zu stehen.

Das höchste Bewusstsein der Liebe hat sich in die dichteste Schöpfungsebene begeben und ist als Mensch inkarniert, um der Menschheit das oberste Prinzip der natürlichen Ordnung (Liebet einander!) und die natürlichen Schöpfungsgesetze näherzubringen.

Die Menschen aber haben seine Worte, anstatt sie so anzunehmen und zu leben, verdreht und sie so zurechtgebogen, dass sie weiterhin ihren gottlosen Willen, ihre gottlosen Prinzipien und ihre gottlosen Gesetze rechtfertigen konnten, anstatt den Willen, die Prinzipien und die Gesetze Gottes und seiner Schöpfung einzuhalten.

Und so gilt es heute wie damals, die Klarheit und Wahrheit der Worte und Taten des Göttlichen Sendboten als Wegweiser für die eigenen Worte und Taten zu nehmen. Das ist gelebte Spiritualität. Sie stellt die Einheit mit dem Vater wieder her, indem die einfache und klare Wahrheit der Liebe gelebt wird, anstatt den Boten zu verherrlichen und gleichzeitig sein Leid fanatisch anzubeten.

Die Menschen müssen, um ihr Leid zu beenden, in wahrer Anerkennung Gott und Seiner Schöpfung gegenüber aus dem Hochmut in die Demut zurückzukehren und die eigene Auferstehung in Angriff nehmen. Diese beginnt, sobald das Bewusstsein wieder ins Licht der Liebe erwacht.

Das ist ein stets individueller Prozess, aber die Chance, dass er nun auch auf kollektiver Ebene geschieht, ist gross. Das, was es dafür bedarf, ist das, was Jesus gelehrt hat: die Rückverbindung mit Gott, die Wiederherstellung der Einheit mit dem Vater. Das meinte er, als er sagte: ICH BIN die Wahrheit, der Weg und das Leben. Keiner kommt zum Vater denn durch mich. Jesus hat die Wahrheit vorgelebt und ist den Weg gegangen. Er hat den Menschen gezeigt, welche Auswirkungen die höchste Wahrheit auf das Leben hat, und auf diese Art und Weise hat er wahrhaftig geheilt.

Das, was wirklich geheilt werden muss, sind keine körperlichen Gebrechen und Krankheiten. Die wahre Krankheit ist die freiwillige Trennung vom Vater, die zu allen weiteren Problemen und Krankheiten führt. Diese Krankheit hat Jesus geheilt, indem er die Seelen an ihr eigentliches Wesen erinnert hat, das auf höchster Ebene niemals vom Vater getrennt ist.

Die Trennung ist nur eine Illusion und jede wahre Heilung beendet die Illusion der Trennung. Das wahre Wesensmerkmal jeder Seele ist Liebe, aber wenn die Seele einmal aus der Liebe gefallen ist, begibt sie sich auf eine lange Wanderung, die nur durch das Erfahren der eigenen Verantwortung beendet werden kann.

Die Seele erfährt die Reaktionen auf ihre Handlungen, die der materiellen Energie und ihren Erscheinungsweisen unterliegen, was karma genannt wird. Karma ist keine Bestrafung, sondern die natürliche Folge eigener Aktionen, deren Reaktionen durch die Göttliche Natur ausgelöst und durch die Göttlichen Gesetze gesteuert werden, die den Willen Gottes umsetzen und so die natürliche Ordnung aufrecht erhalten.

Wenn sich der Mensch durch seine freiwilligen Gedanken, Gefühle und Handlungen in das Rad von Ursache und Wirkung begibt, so geschieht dies einzig und allein aufgrund seines eigenen Wunsches.

Da die Seele so aus ihrer lichtvollen Wirklichkeit in die Dunkelheit des Egos gefallen ist, unterliegt sie der materiellen Energie, und so ist der Geist nicht mehr für die Seele tätig, sondern für das falsche Ego, das die Illusion der Trennung vom Vater und somit einen künstlichen Schatten erzeugt hat.

Die Tätigkeit des Geistes besteht aus Denken, Fühlen und Wollen, und wenn Denken, Fühlen und Wollen nicht in Einheit mit dem Vater stattfinden, erschafft der Mensch Unvollkommenheit, was in vielfachen Problemen und Herausforderungen resultiert. Das ist es, was geheilt werden muss. Die Illusion ist die Krankheit – nicht die Wirklichkeit, die ewig vollkommen ist.

Heilung beginnt mit dem Öffnen des Herzens, und das ist es, was Jesus gelehrt und getan hat: Er hat die Herzen der Menschen wieder geöffnet, sodass das innere Licht der Liebe, das die glanzvolle Ausstrahlung (Brahman) des Vaters (Bhagavān) ist, der als Überseele (Paramātmā) neben der Seele im Herzen der Menschen lokalisiert ist, den durch das falsche Ego erzeugten Knoten im Herzen lösen kann. Heilung ist immer ein Zusammenspiel aus Erkenntnis und der Gnade Gottes.

Somit gibt es keinen Menschen, der wirklich heilen kann, da Heilung kein äusseres Tun ist, sondern ein inneres Werden. Es ist das gesund werden, was bedeutet, dass die eigentliche Krankheit der Seele erkannt, der Knoten im Herzen gelöst und der ursprüngliche Normalzustand der Gesundheit wiederhergestellt wird. Somit wird bei echter Heilung lediglich die Illusion aufgelöst, vom Vater getrennt zu sein. Das stellt die Vollkommenheit wieder her, und das ist es, was Jesus letztendlich vorgeführt und gelehrt hat.

Jetzt ist die Zeit, in der die Menschen das erkennen und begreifen dürfen, und indem sie sich selber auf diese Art wieder in die Vollkommenheit der Einheit mit dem Vater transformieren, lösen sie den Eintritt ins Goldene Zeitalter innerhalb des Kali-yugas aus. Das ist der Aufstieg des Bewusstseins von der Dunkelheit ins Licht, von der Unwissenheit in die Tugend und von der Nichtliebe in die Liebe. Dabei kehrt das Bewusstsein in die Göttliche Wahrheit zurück, um diese zu leben und auszudrücken. Das ist es, was dieses kleine Zeitalter vergoldet.

 

* Nach vedischem Verständnis gibt es vier Zeitalter. Sie dauern insgesamt 4.320.000 Jahre und wiederholen sich zyklisch wie Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Das erste (Goldene) Zeitalter satya-yuga währt 1.728.000 Jahre, das tretā-yuga 1.296.000 Jahre, das dvāpara-yuga 864.000 Jahre und das kali-yuga 432.000 Jahre.

** In der vedischen Gesellschaft werden die Menschen entsprechend ihrer Eigenschaften und Tätigkeiten unterteilt (varṇa). Brāhmaṇas sind die Lehrer und Priester, die der Gesellschaft unentgeldlich spirituelle Führung geben. Kṣatriyas sind unter den brāhmaṇas tätige Verwalter (Könige, Politiker und Verwaltung) und Beschützer (Militär und Polizei) der Gesellschaft. Vaiśyas sind die Gewerbetreibenden und die Landwirte. Śūdras sind die Berufsklasse der Arbeiter und Handwerker, aber auch Künstler und Schauspieler, die im Dienst der anderen drei varṇas stehen.

 

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

Bild von Stefan Keller auf Pixabay

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