Das macht nur noch betroffen … EINE Geschichte … nein, nicht nur eine Geschichte … EIN GANZES LEBEN … in Therapie

NEU: MIT FREIGESCHALTETER KOMMENTARFUNKTION …

Das macht so fassungslos … und zeigt dennoch auf wie stark so viele Menschen hier sind…. Unglaublich!


Pflege- und Krankenhauspersonal für Aufklärung:
@PflegeInDer_C_Krise

Ich arbeite als angestellte Psychotherapeutin in einer psychiatrischen Klinik.

Ich bin ungeimpft – was so natürlich eigentlich nicht stimmt, da ich tatsächlich alle bislang bekannten und üblichen Impfungen erhalten habe. Also genauer gesagt: Ich habe mich nicht gegen Corona impfen lassen.

Ich habe in den letzten 1 ½ Jahren, wie wir alle, eine sehr schwierige und belastende Zeit erlebt.

Ich habe, wie wir alle, vieles akzeptiert und ausgehalten.

So gehe ich jeden Tag in eine Klinik, in der von oben ganz klar, deutlich und immer wieder die Ansicht kommuniziert wird, dass die Impfung ein einzufordernder Akt der Solidarität und Vernunft ist, dass sie sicher ist und dass die Ungeimpften die Pandemietreiber sind.

Ich muss mich als Ungeimpfte jeden Tag testen, einerseits mit der Angst im Nacken, dass plötzlich doch einmal zwei Striche zu sehen sind – nicht da ich mich persönlich besonders vor einer Corona-Infektion fürchte (natürlich möchte ich niemand anderen anstecken), sondern v.a. davor, in die behördliche Maschinerie mit all ihren Konsequenzen für mich und die Menschen in meinem Umfeld zu geraten. Andererseits gibt es in mir inzwischen einen Teil, der tatsächlich so verzweifelt ist, dass er es sich schon fast wünscht, einen positiven Test zu haben, um wenigstens einmal für die nächsten 6 Monate etwas zur Ruhe kommen zu können.

Ich teste mich also jeden Tag und trage bei jedem Kontakt zu Patienten oder Kollegen (d.h. fast 8 Stunden täglich) eine FFP2-Maske, muss auch in Teamsitzungen eine solche Maske tragen, während für meine geimpften Kollegen ein einfacher Mund-Nasen-Schutz ausreichend ist. In Zeiten niedriger Inzidenzen durften die geimpften Kollegen untereinander sogar ganz ohne Maske sein, mussten jedoch, sobald ich mit meiner FFP2-Maske den Raum betrat, wieder eine OP-Maske anziehen, um sich vor mir zu schützen (oder mich vor ihnen?). Die einzige ungeimpfte Kollegin in meiner Abteilung hat gekündigt, da sie die Situation nicht mehr ertragen kann.

Auch ich bin dieses Jahr schon häufig an meine emotionalen Grenzen gekommen, bin mit hoher Anspannung, Bauchschmerzen oder Tränen in die Arbeit gefahren. Nahestehende Menschen haben mir schon öfter geraten, mich doch mal 1 bis 2 Wochen krankschreiben zu lassen, um mich etwas zu erholen. Ich habe dies bislang nicht getan (war im Übrigen in den letzten 1 ½ Jahren auch nicht einmal wegen einer Erkältung krank). Denn es geht ja noch… Und ich möchte für meine Patienten da sein. Für die ohnehin schon psychisch erkrankten Menschen, die in der Corona-Zeit zunehmende Ängste entwickelt haben, die depressiv eingebrochen sind, die noch mehr als sonst unter sozialer Isolation und Einsamkeit leiden. Die genauso wie ich bestürzt sind über die zunehmende gesellschaftliche Spaltung und das Vertrauen in unseren Staat und unsere Welt verlieren. Für die Patientin, die sich seit 1 ½ Jahren danach sehnt, einmal wieder von ihrem Sohn umarmt zu werden. Für die Patientin, die in Panik davor, dass irgendwann Leute in ihr Haus stürmen und sie und ihre Familie zwangsimpfen könnten, schon nach Versteckmöglichkeiten für ihre Kinder sucht. Für die Patientin, die mir völlig aufgelöst erzählt, dass sie sich nun doch unter Tränen hat impfen lassen, weil sie den Druck einfach nicht mehr ausgehalten habe. Für die geimpfte Patientin, deren ungeimpfter Partner von ihrer Familie schon mal vorsorglich für dieses Weihnachtsfest ausgeladen worden ist. Für die Patientin, die kurz nach ihrer zweiten Impfung aufgrund eines stark erhöhten D-Dimere-Wertes vom Hausarzt in die Notaufnahme geschickt wurde und dorthin trotz ihres verzweifelten Bittens noch nicht einmal von ihrem (ebenfalls geimpften) Ehemann begleitet werden durfte. Für die Patientin, die unter massiven Existenzängsten leidet, weil sie seit Einführung der kostenpflichtigen Tests viele Kundinnen in ihrem Kosmetikstudio verloren hat und sie zudem nun doch plötzlich die letztes Jahr genehmigte Soforthilfe zurückzahlen soll.

Für die Patientin, die ihre im Pflegeheim lebende Mutter in deren letzten Wochen nur mit Maske und einem Abstand von 1,5 Metern ohne irgendwelche Berührungen in den Tod begleitet hat. Für die Patientin, deren kleine Tochter in der Corona-Zeit eine Zwangssymptomatik entwickelt hat und damit versucht, ihre Familie vor den scheinbar überall lauernden Gefahren zu beschützen. Aber auch für die Patientin, die mir gegenüber ihre Wut über die „Welle der Ungeimpften“ zum Ausdruck bringt, oder diejenige, die mir erzählt, dass zu ihrer diesjährigen Geburtstagsfeier die Ungeimpften eben halt nicht mehr kommen dürfen.

Ich habe – wie so viele andere – all dies mitgetragen, alle Maßnahmen akzeptiert, alle Ungleichbehandlungen und teilweise auch offen kommunizierten Vorwürfe und Feindseligkeiten aufgrund meines Impfstatus bzw. meiner kritischen Haltung hingenommen und ertragen. Und trotz allem muss ich nun mit der Angst leben, dass all diese Opfer vielleicht am Ende nicht ausreichen werden. Die Rufe nach einer Impfpflicht im Gesundheitswesen werden immer lauter und vehementer. Es reicht Ihnen nicht, wenn ich gesund und symptomfrei zur Arbeit komme, mich an alle Hygiene- und Abstandsregeln halte, mich jeden Tag teste und ständig eine FFP2-Maske trage. Sie wollen mir trotzdem die Möglichkeit nehmen, meiner Arbeit nachzugehen, die für mich weit mehr ist als nur irgendein Job. Sie wollen mich meiner Existenzgrundlage berauben. Dies alles macht mich einfach nur noch fassungslos und wütend…  und lässt mich zunehmend verzweifeln.

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