Mit Arthos durch das Jahr Tagesbotschaft 25. Juni

Heute ist ein guter Tag, um deine Wünsche zu hinterfragen. Wenn deine Wünsche darauf ausgerichtet sind, deine Sinne, deine Rache, deinen Zorn, deine Lust, Gier oder Herrschsucht zu befriedigen, verstrickst du dich in der Welt der vorübergehenden Erscheinungen. Diese materielle Welt ist vergänglich: Sie ist nur ein realer Schatten der vollkommenen ewigen Wirklichkeit. Wenn du den Schatten als die Wirklichkeit ansiehst, verfängst du dich im Gestrüpp der Aktionen und Reaktionen. Du erfährst die Dornen der Erfahrungen, die dich darauf aufmerksam machen, dass du Täter und Opfer bist, da du die Wirklichkeit vergessen hast.

Die Wirklichkeit ist transzendental zur materiellen Erscheinung, die du für die Wirklichkeit hältst. Materielle Erscheinungen kommen und gehen, um erfahren zu werden, damit die Erinnerung an die ewige Wirklichkeit zurückkehren kann. Sobald du dich daran erinnerst, das nicht das unvollkommene Vergängliche wirklich ist, sondern das vollkommene Wissen, die vollkommene Wahrheit und die vollkommene Ewigkeit, wirst du dich befreien wollen, wobei sogar die Befreiung ein Wunsch ist, der hinterfragt werden muss. Es könnte ein verschleierter Wunsch des falschen Egos sein, das sich – als letztes und oberstes Begehren – endgültig vom wahren Selbst befreien möchte.

Um diese Art der Selbstopferung zu beenden, könntest du beginnen, die Wünsche deines wahren Selbst herauszufinden. Dein wahres Selbst hat keine materiellen Wünsche, die nur das eigene Ego, die körperlichen Triebe und Süchte oder das Bedürfnis nach Scheinsicherheit befriedigen. Dein wahres Selbst wünscht sich auch keine Befreiung aus der Welt der vorübergehenden Erscheinungen.

Diese ist zwar ein Gefängnis, aber ein sehr lehrreiches. Gleichzeitig bietet sie die Möglichkeit, die Bestimmung der Seele zu erfüllen, die nicht darin besteht, mit einer unpersönlichen Ewigkeit zu verschmelzen, sondern darin, der Höchsten Persönlichkeit Gottes in Liebe und Hingabe zu dienen. Dieser Dienst basiert immer auf einer individuellen Beziehung mit Ihr, der Quelle aller Freude.

Die materielle Welt, der Schatten der lichtvollen Wirklichkeit, ist keine Strafe, sondern das Umfeld des Weges der Erfahrungen, der gegangen werden muss, um erfahren zu werden. Du kannst nur ins Licht zurückkehren, wenn du die Schatten erfährst, erkennst und beseitigst, indem du wieder zu dem Licht wirst, das du warst, bevor sich dein Bewusstsein verdunkelt hat.

Licht ist dein eigentliches Wesen, und daher kannst du als Lichtwesen bezeichnet werden. Allerdings hat sich das Licht verdunkelt, als das Bewusstsein Trennung erzeugt und erfahren hat. Die Trennung begann damit, dass du dir nicht mehr der Einheit mit der Ganzheit bewusst warst, da etwas auftauchte, das dich vom Ganzen getrennt hat: Das falsche Selbst. Das falsche Selbst ist Ausdruck des Schattens – nicht des Lichts. Es verführt das Bewusstsein mit künstlichem Licht, das nur ein billiger Abklatsch der vollkommenen Wirklichkeit ist.

Das künstliche Licht ist verführerisch und manipulierend, täuschend und gefährlich. Die grösste Gefahr besteht darin, ihm zu vertrauen und es als das wahre Licht anzusehen. Sobald das geschieht, verschwindet die Erinnerung an das Wissen, die Wahrheit und die Ewigkeit der vollkommenen Wirklichkeit. Das falsche Ego ist die Quelle dieses künstlichen Lichts, das Freude verspricht, aber Leid bringt. Die wahre Lichtquelle bringt niemals Leid, sondern immer nur Freude.

Wer Gott für Leid verantwortlich macht, weiss nicht, wie die materielle Natur funktioniert, wofür sie geschaffen ist und welche Gesetze und Mächte sie erschaffen, erhalten und zerstören. Wer Gott für Leid verantwortlich macht, tut dies nur, da er sich von Gott abgewandt hat und die mit dem freien Willen jeder Seele zusammenhängende Verantwortung ablehnt und verleugnet.

Jede Seele erfährt immer nur das, was sie auf die eine oder andere Art zu verantworten hat. Dabei kann das aktuelle Leben und die darin auftretenden Situationen, Ereignisse und Erfahrungen durchaus eine Antwort auf die nicht erkannte und nicht übernommene Verantwortung vorhergehender Leben sein. Wer scheinbar ungerechte Erfahrungen dem Zufall oder dem Schicksal zuschreibt, kennt nur die Zusammenhänge nicht. Nichts geschieht ohne Grund. Keine Pflanze wächst ohne Samen. Keine Wirkung findet ohne Ursache statt. Es gibt keine Reaktion ohne vorherige Aktion. Nichts geschieht, ohne dass es durch etwas ausgelöst wird.

Gott ist für die Vollkommenheit zuständig und verantwortlich, und nicht für die Unvollkommenheit. Diese entspringt immer einem freien Willen und basiert auf der Wahl, sich von der Vollkommenheit abzuwenden. Wer immer der Vollkommenheit zugewandt, in ihr verankert und verwurzelt und mit ihr in Einheit verbunden ist, erfährt keine Unvollkommenheit. Leid beruht immer auf etwas, das Leiden schafft, und das, was Leiden schafft, ist das, was sich von der Vollkommenheit ewigen Wissens, ewiger Wahrheit und ewiger Glückseligkeit getrennt hat.

Das falsche Ego erzeugt Leidenschaft, da es als Aspekt der materiellen Energie die materielle Natur beherrschen und geniessen möchte. Solange es nicht selber vom wahren Selbst beherrscht wird und Herrschaft und Genuss anstrebt, versucht es, seine Wünsche umzusetzen und seinen Willen geschehen zu lassen. Dadurch entsteht Leid. Leid entsteht nicht durch den Willen Gottes, denn Gott ist vollkommen, und etwas Vollkommenes erzeugt keine Unvollkommenheit.

Die Wünsche deines wahren Selbst zielen darauf ab, Glückseligkeit zu erlangen, was seiner wahren Natur entspricht. Dieses angestrebte Glück ist dauerhaft und nicht nur vorübergehend. Dieses Glück beglückt die Seele und den Zeugen der Seele, der, da Er ein Aspekt der Quelle aller Freude ist, sich freut, wenn du Freude erfährst. Die effektivste Möglichkeit, Freude zu erfahren, besteht darin, Freude zu geben. Freude ist also kein Ergebnis von Selbstsucht, sondern ein Ergebnis von Selbstlosigkeit. Selbstlosigkeit in Tätigkeit wird Liebe genannt. Liebe ist Ausdruck der Freude.

Sobald deine Wünsche selbstlos werden, lässt du den Willen Gottes geschehen, denn dann ordnest du deinen Willen dem Seinen unter. Dann erst sind deine Wünsche wahrhaftig, denn dann erst sind sie in der Wahrheit verwurzelt, die Liebe hervorbringt. Liebe entstammt der Quelle aller Freude und somit der Höchsten Absoluten Wahrheit. Liebe drückt Wissen, Wahrheit und Glückseligkeit aus.

Nur wenn du selbstlos liebst, löst du dich von den Verstrickungen deines niederen nach sich selbst süchtigen falschen Selbst, das sich niedere Wünsche erfüllen muss, um seine niedere Wahrheit aufrechtzuerhalten. Dabei bleibt dein Höheres wahres Selbst mit seinen Höheren Wünschen, die dem Willen Gottes entsprechen, auf der Strecke. Das hält dich vom Erleben und Leben der Höchsten Wahrheit, die Freude ist, ab.

ICH BIN die Freude, die durch hingebungsvollen Dienst in Liebe entsteht.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

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